Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

Gegenangriffe hielt. Sie war dann auf ihrem rechten Flügel 
durch die 88. Infanteriedivision abgelöst worden. Dessen 
vorderste Linie löste Reserve-Infanterieregiment 241 in der 
Nacht zum 2. April südlich von Morisel (ausschließlich) ab. 
Vorn II. Bataillon, dahinter bei St.-Nibert-Ferme I. Ba- 
taillon und Negimentsstab, III. Bataillon in Reserre in 
Fresnoy. Dort auch Stab und Rest der Dinvision. 
Bei St.-Ribert-Ferme bauten die Pioeniere sofort einen 
Übergang. 
Rechts von der 53. Reservedivision stand die 2. bayerische 
Infanteriedivision, die am 2. April aus Morisel heraus 
Boden gewann. Gegenüber waren die französische 536. und 
163. Infanteriedivision festgestellt. 
In der folgenden Nacht übernahm Reserve-Infanterie- 
regiment 242 den rechten Flügelabschnitt der 23. Infan- 
teriedivision vom Wegekreuz östlich von Mailly südwärts. 
Es herrschte schärfste Kampftätigkeit. Der Feind baute mit 
Eifer eine Stellung längs des Hohlweges Mailly—fRouorel 
aus und machte am 3. April abends einen Vorstoß gegen 
Reserve-Infanterieregiment 241. Er wurde im Sperrfeuer 
abgewiesen. 
Tags darauf gingen die deutsche zweite und achtzehnte 
Armee vereint zum Gegenangriff vor. Der Feind sollte 
bis über den Noyeabschnitt zurückgeworfen werden. Der 
rechte Flügel der 53. Reservedivision sollte südlich Rouvrel 
durchstoßen. Letzterer Ort bildete das Ziel der rechts an- 
schließenden 14. Infanteriedivision (LI. Armeekorps), die 
ihr Infanterieregiment 76 hinter die Reserve-Infanterie- 
regimenter 241 und 242 schob. 
Nach zweistündiger Feuervorbereitung erfolgte 8,10 Uhr 
vormittags der Sturmangriff beider Korps III. und III. 
Der vom Regen zerweichte Boden erschwerte das Vorwärts- 
kommen, die feindlichen Maschinengewehrnester erwiesen sich 
als noch nicht niedergekämpft. Trotzdem nahm Reserre- 
Infanterieregiment 242 10,30 Uhr vormittags Mailly, Re- 
serve-Infanterieregiment 241 ein Stück des Hohlweges süd- 
östlich von Rouvrel. Abends machte der Feind einen ge- 
lungenen Gegenstoß gegen das II. Bataillon Neserve-In- 
fanterieregiments 241 aus den Waldungen westlich Mailly 
heraus, der dem Bataillon zwei Maschinengewehre und über 
hundert Vermißte kostete. Der tapfere Regimentskomman- 
deur, Major von Kirchbach, der den Kampf in vorderster 
Linie leitete, wurde schwer verwundet. Sein Adjutant, Leut- 
nant Posse, war bereits tags zuvor gefallen. Der Major, 
auch schon da verwundet, war an der Spitze seines Regi- 
ments geblieben. 
In der folgenden Nacht wurde das Reserve-Infanterie- 
regiment 241 von Reserve-Infanterieregiment 243 abgelöst 
und nordöstlich Mailly in Reserve gestellt. Es regnete weiter 
bei empfindlicher Kälte. Die grundlosen Wege erschwerten 
den Ersatz von Munition und Verpflegung. Der Angriff 
erlitt dadurch am §. April einen unliebsamen Aufschub. 
Der Feind benutzte das zum Gegenangriff auf Mailly. 
Reserve-Infanterieregiment 242 wies ihn zurück und ver- 
half dem linken Nachbarregiment, das zuerst nachgab, wie- 
der in seine Stellung. 5# Uhr nachmittags erfolgte ein star- 
ker Angriff mit zahlreichen Tanks gegen die ganze Dirisions- 
front. Auch er wurde abgewiesen. Abends war die ganze 
Stellung fest in der Hand der Reserve-Infanterieregimenter 
243 und 242 (links). 
Die ganze Nacht über lag Stellung und Auvretal unter 
schwerstem Feuer. Der Regen hatte aufgehört. Am 6. Apiil 
früh griffen mehrere neuherangeführte französische Divi- 
sionen an, 6 Uhr morgens vergeblich, gegen 8 Uhr vor- 
mittags mit kurzem Erfolg südlich von Mailly. Zwei Kom- 
pagnien des Garde-Grenadierregiments Kaiser Franz, das 
nach Mailly als Rückhalt für Reserve-Infanterieregiment 242 
vorgezogen war, warfen den Feind dort vor Insanterie= 
110 
regiment 266 im Gegenstoß zurück. Nachmittags nahm 
die deutsche Artillerie das Zerstörungsfeuer gegen die Noye- 
übergänge bei Allly und gegen erneute Angriffsansamm-= 
lungen des Feindes östlich der Noye wieder auf. Auch die 
Begleitbatterien der Division nahmen daran teil. 
Der 7. April verlief unter schwerstem Geschütz= und Flie- 
gerkampf. Die erschöpfte Infanterie rastete beiderseits. In 
der folgenden Nacht wurde die 33. Reservedivision von drei 
Jägerregimentern (3., 4. und §.) der 200. Infanteriedivision 
abgelöst. Die Artillerie blieb noch eingesetzt. 
Die Division sammelte nach und nach in Fresnoy und 
trat dann den Rückmarsch in Erholungsquartiere südlich von 
Peronne beiderseits der Somme an. Zwischenquartier bil- 
dete Vauvillers für alle Marschstaffeln. Dort stieß der 
erste Ersatz vom Rekrutendepot zu Reserve-Infanterieregi- 
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ment 241. Der Didisionsstab kam nach Athies. Reserve- 
Feldartillerieregiment 32 wurde als letzte Truppe der Divi- 
sion in der Nacht zum 9. April abgelöst. 
Am 11. April setzte die Division den Marsch in die Ge- 
gend von le Cateau fort. Von dort wurde die Division 
dann zur fünften Armee mit der Bahn abbefördert. 
Die Kämpfe westlich der Avre hatten der Division 291 
Tote (12 Offiziere), 1427 Verwundete (40 Offiziere) und 
272 Vermißte (1 Offizier) gekostet, mit den Gaskranken 
(121) zusammen 65 Offiziere und 2046 Mann. 
. Vor Verdun westlich der Maas 
vom April bis Juni 10918 
Die Division traf vom 17. April ab mit der Bahn in 
Thonne bei Montmédy im Bereich der Heeresgruppe Gall-
	        
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