2. Vor Verdun
vom 12. Oktober lolb bis 30. Juni 1018 (Skizze 60)
Die 19. Ersatzdivision war in der Zeit vom 10. bis 13.
Oktober bei der S. Armee eingetroffen und auf den Bahn-
höfen Gondrecourt, Briey und Baroncourt ausgeladen wor-
den. Die 19. Ersatzdivision wurde der Gruppe Vaur,
Generalkommando XVIII. Reservekorps, General v. Steu-
ben, unterstellt und ihr der Abschnitt bei Etain zugewiesen.
Divisionsstabsquartier wurde Bechamp. Das Korpshaupt-
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Jquartier befand sich in Norroy le Sec. Rechts war die
Division an die sächsische 192. Infanteriedivision angelehnt.
Die Abschnittsgrenzen sind aus der Skizze 61 ersichtlich.
Schon wenige Tage, nachdem die 19. Ersatzdivision in
ihre Stellungen vor Etain eingerückt war, begannen die
Franzosen mit ihren Großangriffen gegen die deutsche Nord-
front vor der Festung Verdun. Die Wahrscheinlichkeit
wuchs, daß der Gegner seine hauptsächlich nach Norden
gerichteten Angriffe nach Osten verbreitern würde. Die im
Abschnitt der 192. und 19. Ersatzdivision befindliche Ar-
tillerie flankierte seine Vorwärtsbewegung. Durch einen
gegen Osten gerichteten Angriff konnte der Gegner ver-
suchen, diese ihm unbequeme Wirkung zu beseitigen. In
der Tat gingen die Franzosen am 23. Oktober mit über-
legenen Kräften gegen die Linie Bezonvaur—Vaux vor.
Bereits am 24. Oktober gelang es dem Angreifer den
Deutschen den Douaumont zu entreißen und nach Osten
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weiter Boden zu gewinnen. Am 2. November mußte auch
das von den Sachsen so zäh verteidigte Fort Vaux dem
Feinde überlassen werden. Mit einer weiteren Ausdehnung
der feindlichen Angriffe nach Osten mußte gerechnet werden.
Die 19. Ersatzdivision traf alle Vorbereitungen, um sich
eines Vorstoßes des Gegners im Divisionsabschnitt er-
folgreich erwehren zu können. Der Angriff blieb aus.
Die Division hatte seit Mitte November nur noch zwei
Infanterieregimenter in der vordersten Stellung eingesetzt.
Eines wurde als Divisionsreserve zurückbehalten. Das in
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Reserve befindliche Regiment benutzte die Zeit zur Aus-
bildung der Truppe. Zu gleichem Zwecke wurde in Mona-
ville ein Maschinengewehrkurfus und in Gondrecourt ein
Kompagnieführerkursus eingerichtet. Unablässig wurde am
Stellungsbau gearbeitet.
Vom 10. Dezember ab begann der Feind mit einer star-
ken, planmäßigen Beschießung des gesamten Batteriegelän-
des im Divisionsabschnitt. Am 15. Dezember schwoll das
Feuer der französischen Geschütze zu einer Stärke an, wie
es die 19. Ersatzdivision bisher noch nicht erlebt hatte.
Die Franzosen waren auf der Front der 192. Infanterie-
division und nördlich zum Angriff geschritten. In der Nacht
vom 15. zum 16. Dezember wurde vom Feinde Werk und
Dorf Bezonvaur genommen. Vor der Front der 19. Ersatz-
division war der Gegner noch nicht aus seinen Gräben gestiegen.
In höchster Gefechtsbereitschaft erwartete die Oivision
den Angriff der Franzosen.