Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

gewählte Kräfte an ihrer Front zu halten. So trug auch 
die sächsische Ersatzdivision dazu bei, daß deutsche Truppen 
aller Stämme den feindlichen Wall durchstoßen und tief 
in Feindesland eindringen konnten. 
Vom 7. April ab übernahm die 19. Ersatzdivision von 
der rechts benachbarten 15. bayerischen Infanteriedioision 
den linken Regimentsabschnitt und erhielt damit die 
taktische Bezeichnung Vaux-kreuzdivision. Sie gab ihren 
bisherigen linken Flügelabschnitt dafür an den Damloup= 
abschnitt (sächsische 123. Infanteriedivision) ab. Nach rechts 
dehnte sich der Abschnitt der 19. Ersatzdioision nunmehr 
     
       
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
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erbittert wehrenden Gegner. Der erste und zweite feind- 
liche Graben wurde überrannt, um die dritte feindliche 
Linie entspann sich ein heftiger Kampf, wobei starber feind- 
licher Widerstand gebrochen wurde. Zwei Unterstände muß- 
ten mit ihrer erbittert sich wehrenden Besatzung gesprengt 
werden. Stärkste Gegenwehr erfolgte aus der feindlichen 
vierten Linie, die durch mehrfache Hindernisse geschützt war 
und in der sich zahlreiche Maschinengewehre befanden. Bis 
auf eine Abteilung, die infolge heftiger feindlicher Gegen- 
wehr nicht über den vierten Graben vorzukommen ver- 
mochte, erreichten alle Stoßtrupps ihr Ziel. Der Führer 
  
  
Skizie 62. Die 19. Ersatzdivision vor Verdun, 19017 vor Mancourt 
bie zur Vaux-kreuzhöhe aus. Die Grenze verlief hier in 
nördlicher Richtung etwa bis zum Ostrand von Azannes. Die 
neue Südgrenze bildete der Bezonvauxbach; sie führte weiter 
etwa 300 Meter den Bahndamm entlang und von da über 
den Nordrand des kleinen Maucourtwaldes—Ornebach— 
Bois-d'Are-Ferme. (Abschnitt der Skizze 62.) 
Am 14. April traf für den erkrankten General Garke 
der mit der Führung der Diovision beauftragte General 
v. d. Decken ein. Wenige Tage darauf, am 17. April, ge- 
lang dem Ersatz-Infanterieregiment 32 unter der Leitung 
seines Kommandeurs, des Oberstleutnants v. Serdlitz, ein 
Einbruch in die feindlichen Stellungen. Um 9 Uhr abends 
brachen, durch schlagartig einsetzendes, gut liegendes Artil- 
lerie= und Minen-, sowie durch starkes Maschinengewehr- 
feuer aus rückwärtigen und seitlichen Stellungen unterstützt, 
fünf Sturmabteilungen des II. Bataillons unter Leitung 
des Hauptmanns der Reserve Schmidt und unter Führung 
der Leutnants Schüller, Hofmann, Zerres, Lehmann und 
Wustmann, in 300 Meter Breite in die feindliche Haupt- 
stellung nordwestlich Bezonvaur ein. Die schneidig vor- 
stürmenden Stoßtrupps fanden einen kampfbereiten, sich 
Sachsen in großer Jeit. Band lII 
dieser Abteilung, Leutnant Hofmann, fiel. Nach Abwehr 
eines feindlichen Gegenstoßes kehrten die Sturmabteilun- 
gen in ihre Stellungen zurück. Sie brachten 37 Gefangene 
der französischen 20. Division, sowie zwei Maschinengewehre 
als Beute zurück. Das beiderseitige Feuer flaute am Abend 
gegen 9,45 Uhr ab, um bald darauf ganz zu verstummen. 
Diese glänzende Waffentat beschloß die Tätigkeit der 
19. Ersatzdivision im Vaux-Kreuzabschnitt. 
Am 17. April traf der Befehl ein, daß die 19. Ersatzdivi- 
sion den nur wenig weiter westlich gelegenen Abschnitt 
Beaumont zu übernehmen habe. (Abschnitt C der Skizze 62.) 
Sie schied damit aus dem Befehlsbereiche der Gruppe 
Ornes aus und trat unter den Befehl der Gruppe Maas-Ost. 
Schon am 21. April wurde der Befehl üm bisherigen Ab- 
schnitt an die 15. bayerische Infanteriedivision (rechte 
Hälfte) und an die sächsische 123. Infanteriedivision (linke 
Hälfte) abgegeben. Tags darauf begab sich der Divisions= 
stab nach Dombras, um hier 10 Uhr vormittags den Befehl 
im neuen Abschnitt zu übernehmen. Die Kampftätigkeit 
war auf beiden Seiten lebhaft. Am 20. April brachen 
unter dem Einsatz starken feindlichen Feuers französische 
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