Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Die Grenze zwischen der vierten und sechsten Armee ver— 
lief jetzt etwa in der Linie Warneton—Bas Warneton —Ste. 
Marguerite —La Vigne—Bondues. 
Der bisherige Oberbefehlshaber, Kronprinz Rupprecht 
von Bayern, entließ die Truppen mit einem warmen Ab- 
schiedsgruß, in welchem er der Division seinen Dank für 
die Leistungen in den schweren Kämpfen des vergangenen 
Jahres aussprach. Er schloß mit den Worten: „Ich wünsche 
der ruhmreichen Dioision in ihrem neuen Armeeverband 
das Beste und hoffe in erster Linie, daß es ihr nach dem 
    
     
    
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Noid, die Bataillone Oedelem, Ruddervorde, Beernem 
und St. Georges, das Reserve-Infanterieregiment 106 
Thourout, Aertrycke, Cortemarck und #chtervelde. Das 
Nekrutendepot kam in Zedelghem, die Kavallerie in Berg 
op Zoom und Pottebezemhoek unter. Der Stab der 123. 
Feldartilleriebrigade belegte Schloß Kaleshoek, der Stab 
des Feldartillerieregiments 245 Breydel Kasteel. Die I. Ab- 
teilung kam nach Knesselaere, St. Georges und Oostveld, 
die II. Abteilung nach Lophem, Zuyndwege und Veldhoek zu 
liegen. Die Kolonnen bekamen Cortemark, Kautenmolen, 
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Skizze 75. Die 123. Infanteriedivision bei Brügge 1916 
langen Ausharren im Stellungskriege vergönnt sein möge, 
auch im Angriff ihre Tüchtigkeit zu beweisen.“ 
Bereits am 9. März übernahm das Kommando im linken 
Flügelabschnitt der vierten Armee das XXIII. Armeekorps. 
Die 123. Infanteriedivision trat bis zur Ablösung unter 
dessen Befehl. Am 18. März war die Ubergabe des Divi- 
sionsabschnitts an die 46. Reservedivision des XXIII. Armee- 
korps vollzogen, init Ausnahme der Pionierkompagnien 
245 und 246, welche noch in der Stellung' verblieben. Ein 
Armeebefehl ordnete am gleichen Tage an, daß die zurück- 
gezogenen Teile der 123. Reservedivision als Heeresreserve 
bestimmt wären. 
2. Als Armeereserve südlich Brügge 
Als Unterkunft wurde der Division der Raum südlich 
Brügge angewiesen. Der Dioisionsstab begab sich nach er- 
folgter Kommandoübergabe mit der Bahn nach dem neuen 
Dioisionsstabsquartier, dem Schlosse Wynendaele westlich 
von Thourout. Die berittenen Truppen erreichten mit Land- 
marsch, die Fußtruppen mit der Bahn die neuen Quartiere. 
Es bezogen Unterkunft der Stab der 245. Infanteriebrigade 
in Schloß Bischopveld, das Infanterieregiment 178 Oost- 
camp, der Stab Infanterieregiments 182 Schloß Trois 
Maagdevelde und Helle zugetviesen. Der Fernsprechdoppel- 
zug bam ebenfalls in Thourout unter. 
Die jetzt beginnende Zeit der Ruhe wurde von den Trup- 
pen dazu benutzt, durch straffe Handhabung des inneren 
Dienstes und durch ausgiebiges Exerzieren die Disziplin zu 
befestigen. Auch Ubungen in größeren Verbänden wurden 
vorgenommen. « " 
Am 31. März schied der bisherige Kommandeur der 
245. Infanteriebrigade aus der Division aus. Er über- 
nahm das Kommando der 24. Reservedivision. Sein Nach- 
folger, Oberst v. Scheel, traf am 3. April ein. 
Im April wurden nach und nach alle drei Infanterie- 
regimenter beim XXIII. Reservekorps im Abschnitt von 
St. Eloi (süudlich YDpern) eingesetzt, wo sie in der Haupt- 
sache am Stellungsbau mithalfen, zum Teil aber auch, im 
besonderen das Reserve-Infanterieregiment 106, in schweren 
Kämpfen treue Waffenhilfe leisteten. Während derselben 
Zeit hielt die Artillerie der Division auf dem Truppen= 
übungsplatz Beverloo größere Ubungen ab. 
Am 20. Mai forderte das XXIII. Reservekorps nochmals 
ein Bataillon zur Unterstützung im Stellungsbau an. Das 
Oberkommando befahl daraufhin, daß mit vierzehntägigem 
Wechsel ein Bataillon der Dlvision dem XXIII. Armeekorpo 
zur Verfügung zu stellen sei. Das II. Bataillon Infanterie-
	        
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