standen hierfür nicht zur Verfügung. Da auch das zur Zeit
in der zweiten Stellung des linken Abschnitts befindliche
III. Bataillon Infanterieregiments 182 bereits seit dem
8. Juli ununterbrochen unter stärkstem Artilleriefeuer ge-
litten hatte, mußte das durch die Kämpfe im Tröneswalde
und bei Guillemont stark mitgenommene, aber durch Re-
kruten einigermaßen wieder gefechtsfähig hergestellte II. Ba-
taillon Infanterieregiments 182 in die vorderste Linie des
linken Abschnitts gezogen werden. Es löste in der Nacht
unter starkem Artilleriefeuer ab und rückte in die vollständig
zerstörte Stellung ein, während das I. Bataillon Infanterie-
regiments 182 nach der Priez-Ferme ging.
Kaum hatte das II. Bataillon Infanterieregiments 182
abgelöst, setzte der feindliche Infanterieangriff ein.“
Nachdem gegen 7 Uhr vormittags die ersten Nachrichten
über den Beginn eines feindlichen Infanterieangriffs durch
die Artilleriegruppe Hoffmann zur Division gelangt waren,
die auch von den Nachbardivisionen bestätigt wurden, mel-
dete 7,45 Uhr die Infanteriebrigade genauer: „Bei Harde-
court hat ein Angriff stattgefunden. Die vordere Linie wird
gehalten. Beim rechten Nachbar hat der Feind den linken
Flügel des Reserve-Infanterieregiments 133 durchbrochen.“
Um 8,15 Uhr ging weiter folgende Meldung ein: „Infan-
terieregiment 182 meldet, daß drei feindliche Angriffswellen
abgeschlagen sind. Die vierte Welle hat die Rote Ferme in
Besitz genommen. Vom Regiment ist Befehl zum Gegen-
angriff gegen die Rote Ferme gegeben. Artillerieunter=
stützung ist dort erforderlich.“
Aus diesen Meldungen war ersichtlich, daß das Infan-
terieregiment 178 seine Stellung gehalten hatte, das In-
fanterieregiment 182 dagegen auf seinem äußersten linken
Flügel einen Teil seiner Gräben verloren hatte, und der
Gegenangriff schon eingeleitet war. Von der Brigade wurde
dem Regiment zu diesem Zwecke noch eine Kompagnie der
Brigadereserve aus den Hohlwegen östlich Maurepas zur
Verfügung gestellt. Das kombinierte Bataillon Peltz war
bereits 7,15 Uhr vormittags nach den ersten Meldungen
über einen feindlichen Angriff von der Division alarmiert
und nach Moislains in Marsch gesetzt worden.
Tatsächlich war der feindliche Angriff auf der gesamten
Front des Divisionsabschnitts in mehreren Wellen erfolgt.
Wegen des dichten Nebels setzte das Sperrfeuer der Ar-
tillerie trotz abgeschossener roter Leuchtkugeln, die von den
Regimentern nach rückwärts bis in die zweite Linie sofort
weitergegeben wurden, erst spät ein, so daß der Angriff im
allgemeinen allein durch die Infanterie abgewiesen werden
mußte. Anscheinend war es dem Feinde, nachdem er in die
nur noch von Posten besetzte Stellung des linken Nachbar-
regiments (Reserve-Infanterieregiment 10 der 11. Reserve-
division) eingedrungen war, gelungen, mit seiner vierten
Welle die gesamte vordere Linie des linken Divisionsabschnitts
zu nehmen.
Das III. Bataillon Infanterieregiments 178 hatte seine
gesamte Stellung bis auf den äußersten rechten Flügel ge-
halten, der wegen des Einbruchs der Franzosen beim Re-
serve-Infanterieregiment 133 etwas zurückgenommen werden
mußte. Da aber das Bataillon erheblich gelitten hatte, zog
der Regimentskommandeur etwa 8 Uhr morgens selbständig
eine Kompagnie der Brigadereserve — die 1. Kompagnie
178 — vor, um Kräfte für die Unterstützung der vorderen
Linie bereit zu haben.
Als bei Infanterieregiment 132 gegen 9 Uhr vormittags
der Einbruch der Franzosen in seine gesamte vordere Linie
zwischen Bahnhof Maurepas und Rote Ferme bekannt wurde,
ordnete der Regimentskommandeur sofort den Gegenangriff
mit zwei Kompagnien an. Die Leitung wurde Hauptmann
Bunde, Führer des II. Bataillons Infanterieregiments 182
übertragen. Da das linke Nachbarregiment (Reserve-In-
fanterieregiment 103) bis weit hinter die Zwischenstellung
Sachsen in großer Zeit. Band III 6
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zurückgegangen war, so daß auch hier jeder Anschluß fehlte,
konnte aber ein Gegenangriff in diesem Gefechtsabschnitt
keinen dauernden Erfolg bringen. Nur wenn der rechte
Flügel der 11. Reservedivision gleichzeitig wieder bis in seine
alte Stellung vorging, konnte der Angriff Zweck haben.
Hierfür standen aber der Nachbardivision, der seit 7 Uhr
morgens jede Nachricht über den Verbleib ihres linken
Flügelregiments fehlte, keine Kräfte zur Verfügung. Im
ausdrücklichen Einvernehmen mit dem Generalkommando
wurde deshalb der Gegenangriff aufgeschoben, bis er plan-
mäßig, gemeinsam mit der 11. Reservedivision ausgeführt
werden konnte.
Zunächst kam es darauf an, den völlig in der Luft hängen-
den linken Flügel der Division zu sichern. Dazu wurde eine
weitere Kompagnie der Brigadereserve — 2. Kompagnie In-
fanterieregiments 178 — mit einem Maschinengewehr des
Scharfschützentrupps 195 eingesetzt.
Inzwischen versuchte der Gegner etwa 9,20 Uhr vor-
mittags gegen den Abschnitt des Infanterieregiments 178
erneut einen Angriff, der wiederum abgewiesen wurde.
Der 9 Uhr vormittags mit seinem Bataillon beim Bri-
gadestabsquartier in Moislains eintreffende Hauptmann
Peltz hatte Befehl erhalten, zwei Kompagnien zum Auf-
füllen der Brigadereserve nach den Hohlwegen östlich Mau-
repas in Marsch zu setzen. Die beiden anderen Kompagnien
mit dem Bataillonsführer wurden zunächst bis nach der
Priez-Ferme vorgezogen.
Gegen 11,15 Uhr vormittags meldete der Artilleriekom=
mandeur der Division, daß die Mörserbatterien sämtlich
zur Zeit vergast seien, die Beobachtungsstellen der schweren
Artillerie im Douagewald seien zerstört, von den 24 Ge-
schützen der Gruppe Otho könnten nur noch 11 feuern.
Das Generalkommando sagte daraufhin die Zuweisung einer
bereits in Marsch befindlichen Abteilung Feldartillerie zu
und stellte einen bayerischen Scharfschützentrupp in Ran-
court und zwei leichte Feldhaubitzen zur Verfügung der Di-
vision.
Gegen 11,15 Uhr vormittags meldete das Infanterie-
regiment 182, daß der Feind sich in der Bahnhofsmulde
400 Meter vom Dorfrande Maurepas entfernt befände.
Besonders heftiges Feuer lag zu dieser Zeit auf dem Dorfe
Maurepas.
Es mußte mit einem Angriff aus der Bahnhofsmulde
heraus gerechnet werden. Gleichzeitig lag die Gefahr eines
Angriffes gegen den nicht angelehnten Südflügel des In-
fanterieregiments 178 vor. Es wurde deshalb angeordnet,
starkes Artilleriefeuer auf die Bahnhofsmulde und die frühere
Stellung des II. Bataillons Infanterieregiments 182 zu
vereinigen und der Infanteriebrigade aufgetragen, eine Ver-
bindung zwischen dem linken Flügel Infanterieregiments 178
und dem Dorfe Maurepas mit allen Mitteln herzustellen.
Dem Generalkommando wurde 11,17 Uhr vormittags
über die Lage berichtet. Es teilte mit, daß es jetzt zunächst
darauf ankäme, Maurepas und die anschließende zweite
Stellung unter allen Umständen zu halten.
Das Infanterieregiment 178 schickte die 6. Kompagnie
zur Verbindung zwischen dem Südflügel des Regiments
und dem Dorfe Maurepas vor. Diese gelangte unter schweren
Verlusten nur bis auf etwa 900 Meter Entfernung an den
Bahnhof Maurepas heran, ohne rechts und links Anschluß
zu finden.
Das Infanterieregiment 182 hatte die unmittelbare Ge-
fahr, die durch das Heranarbeiten der Franzosen in der
Bahnhofsmulde dem Dorfe Maurepas drohte, erkannt und
ordnete infolgedessen die Verstärkung des dauernd unter
sehr heftigem Artilleriefeuer stehenden Westrandes von Mau-
repas durch die ihm bereits am Morgen zur Verfügung ge-
stellte Kompagnie der Brigadereserve — 4. Kompagnie In-
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