Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

Quartieren für zwei Tage Ruhe, um darauf als Ablösung 
der 75. Reservedivision deren Abschnitt zwischen Smorgon 
und Krewo zu übernehmen. Am 9. August waren die 
neuen Stellungen eingenommen. Der Befehlswechsel zwi- 
schen der 75. Reservedivision und 123. Infanteriedioision 
wurde am gleichen Tage um 10 Uhr vormittags vollzogen. 
Der neue Abschnitt der 123. Infanteriedivision lag zwi- 
schen der 14. und 16. Landwehrdivision und erstreckte sich von 
der Myssa, westlich Schalucki bis zum Vorwerk Nogarschew 
südöstlich Myssa. Die Dioisionsstellung war in drei Unter- 
abschnitte zerlegt, von denen der nördliche dem Infanterie- 
regiment 351, der mittlere dem Infanterieregiment 178 
und der südliche dem Reserve-Infanterieregiment 106 zu- 
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worden war und seine Patrouillen sich oft bis an die deutschen 
Hindernisse heranwagten, blieb die Gefechtstätigkeit gering. 
Die zurückgezogenen Bataillone konnten wieder an ihrer 
Ausbildung arbeiten. 
Am 31. Oktober wurde bekannt, daß die 123. Infanterie- 
division durch die sächsische 40. Infanteriedivision abgelöst 
und nach dem westlichen Kriegsschauplatz abtransportiert 
würde. Der Oberbefehlshaber Ost, Prinz Leopold von 
Bayern, entließ die sächsische Division mit folgendem 
Scheidegruß: 
„Beim Ausscheiden aus dem mir unterstellten Befehls- 
bereich spreche ich der 123. Infanteriedivision für ihre 
Tapferkeit und Pflichttreue meinen uneingeschränkten Dank 
   
   
         
     
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Skizze 70. Die 123. Infanteriedivision vor Verdun, N. O. 1917 bis 1918. Übersicht 
gewiesen wurde. Der Divisionsstab ging nach Stimony, 
der Stab der 245. Infanteriebrigade nach dem Vorwerk 
Skuatowo. 
Mit der Ubernahme des Abschnitts traten die bisher der 
75. Reservedivision zugeteilten Truppen zur 123. Infan- 
teriedivision über. Unter diesen befand sich das I. Bataillon 
des sächsischen Reserve-Infanterieregiments 103, das Feld- 
artillerieregiment 15 mit Stab und zwei Abteilungen, und 
die I. Abteilung des Feldartillerieregiments 246. 
Der Feind war im neuen Abschnitt sehr wachsam. Die 
Patrouillen, die von der Division zur Erkundung der russi- 
schen Linien vorgesandt wurden, hatten sehr unter Feuer zu 
leiden. Eine größere Unternehmung, die näheren Aufschluß 
über die Kräfteverteilung beim Gegner bringen sollte, fand 
am 3. September statt. Das Vorgehen der Stoßtrupps 
wurde durch Störungsfeuer eingeleitet. Nach Eintritt der 
Dunkelheit gingen Patrouillen des Infanterieregiments 178 
und Reserve-Infanterieregiments 106 vor. Sie stießen zum 
Teil auf beftigen Widerstand. Einem Stoßtrupp des In- 
fanterieregiments 178 gelang es in das Kloster Sutkowo 
einzudringen, welches der Feind stark besetzt hatte. Die 
Patrouille brachte dem Gegner starke blutige Verluste bei 
und kehrte mit vier Gefangenen des 3. sibirischen Schützen- 
regiments der 1. sibirischen Schützendioision zurück. 
Bis Ende Oktober 1917 hielt die 123. Infanteriedivision 
diesen Abschnitt besetzt. Obgleich der Russe wieder rühriger ge- 
und volle Anerkennung aus. In der Abwehrschlacht Krewo— 
Smorgon, im monatelangen Stellungskampf hat sich die 
tapfere Truppe in unerschütterlichem Standhalten gegen 
feindliche Ubermacht glänzend bewährt. Nur ungern sehe 
ich die kampferprobte Division scheiden; meine wärmsten 
Wünsche begleiten Führer und Truppen zu dem neuen 
Kriegsschauplatz.“ 
Am 8. November begannen die Verladungen der Division 
in Soly. Am 12. November rollte der letzte Transport 
aus dem Bahnhof wieder dem Westen entgegen. 
5. Vor Verdun 
bis Ende Mai 1018 
Die 123. Infanteriedivision war in der Zeit vom 9. bis 
13. November mit der Eisenbahn aus Rußland von Soly 
über Wilna, Grodno, Warschau, Lodz quer durch Deutsch- 
land, wobei sie in Taucha bei Leipzig auch das engere 
Heimatsgebiet berührte, über Frankfurt—Diedenhofen nach 
dem westlichen Kriegoschauplatz gefahren worden. Ein 
schwerer Eisenbahnunfall, durch Entgleisung mehrerer Wa- 
gen hervorgerufen, kosiete dem Reserve-Infanterieregiment 
106 sechs Tote. Zehn Mann wurden schwer, zwanzig leicht 
verwundet. 
Die Division wurde in Audun le Roman ausgeladen und 
bezog Unterkunft im Naume von Haudelancourt, Bouliguy,
	        
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