Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Die Infanterie wurde mit der Bahn von Marchiennes 
nach der Gegend von Don vorgefahren, die berittenen 
Truppen marschierten. 
Am 12. Juli übernahm der Stab der 219. Infanterie- 
division im Chäteau du Bois das Kommando über den 
Abschnitt Fromelles. 
Schwaches Artillerie= und Minenfeuer lag auf den 
Stellungen und über dem Hintergelände. Die feindliche In- 
fanterie war tätig. Es kam wiederholt zu Zusammenstößen 
mit feindlichen Patrouillen, wobei es gelang, gefangene 
Portugiesen und Engländer einzubringen. 
Am 14. August führte die 219. Infanteriedivision ein 
schon längere Zeit vorbereitetes größeres Unternehmen gegen 
die feindliche Stellung aus. Nach zusammengefaßtem Ar- 
tillerie-und Minenfeuer brachen Stoßtrupps der Infanterie- 
regimenter 431 und 391, begleitet von Sprengtrupps und 
   
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Schneidemühl, Bromberg, Graudenz, Allenstein, Mitau 
nach Riga. . « — 
Die Division wurde dem Oberkommando der achten 
Armee zugeteilt als Armeereserve zugeteilt und blieb in Riga. 
Das Reserve-Infanterieregiment 101 fand sofort im Ab- 
schnitt der 1. Gardedivision Verwendung. Die übrigen sächsi- 
schen Truppen wurden dem Generalkommando des VI. Ar- 
meekorps für dringende Arbeiten in der Stellung zur Ver- 
fügung gestellt. 
Am 2". Oktober traf beim Divisionsstab der Befehl ein, 
daß die 210. Infanteriedivision im Bereiche des General- 
kommandos des IX. Armeekorps die 1. Reservedivision in 
vorderer Linie östlich Riga abzulösen habe. Der Divisions- 
stab bezog in Krug Kussan Quartier. Die Truppen wurden 
nach Nikolaja, Henselshof und Bahnhof Hinzenberg vor- 
gezogen. Der Brigadestab ging nach Reipe. 
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Skizze 07. Die 219. Infanteriedivision beim Vormarsch in Livland, Februar 1018 
Pionieren, in die feindlichen Gräben ein und besetzten sie 
in einer Breite von 300 Meter und einer Tiefe von 
200 Meter. 1 Offizier und 60 Portugiesen blieben in der 
Hand der Sachsen. Durch den errungenen Erfolg wurden 
Kampffreudigkeit und das Gefühl der Überlegenheit über 
den Gegner bei der Truppe von neuem gestählt. 
Bei der Abwehr starker feindlicher Angriffe, die auf 
der Front nördlich Lens eingesetzt hatten, beteiligten sich 
das III. Bataillon Reserve-Infanterieregiments lo# und die 
. Batterie des Ersatz-Feldartillerieregiments 45. 
Den Monat September verbrachte die Dioision noch in 
der Stellung vor Fromelles. Am 27. September traf der 
Ablösungsbefehl ein. In der Nacht vom 29. zum 30. be- 
gann die Ubergabe des Abschnittes an die 50. Reservedivi- 
sion; am 3. Oktober verließen die letzten sächsischen Ver- 
bände die Stellung. 
Noch am gleichen Tage begann die Verladung und die 
Abfahrt der ersten Transporte nach dem Osten. 
3. In Livland 
vom 8. Oktober 1917 bis 22. September 1918 
6 In der Zeit Lom 3. bis 8. Oktober fuhr die 210. In- 
santersedioision über Brüssel, Lüttich, 
Am 3o. Oktober hatte die 219. Infanteriedioision die 
Stellungen bezogen. Sie waren noch nicht fertig aus- 
gebaut. Da sich der Gegner etwa 10 Kilometer von der 
Stellung entfernt befand, so konnte der Ausbau ohne 
feindliche Einwirkung fortgesetzt werden. Zum Schutz der 
Arbeiten wurden Sicherungstruppen auf eine Entfernung 
von etwa 5 Kilometer vorgeschoben. Vorgeschickte sächsische 
Patrouillen stellten die feindlichen Postierungen in der all- 
gemeinen Linie Waldrand östlich Pullandorf und Salsemnek, 
Klinze, Muzenek, Gründiel und Gut Allasch fest. 
In den folgenden Wochen zeichneten sich die Jagd- 
kommandos aller drei Infanterieregimenter durch uner- 
schrockenes Draufgehen aus. Eine große Anzahl von Russen 
wurden bei diesen Unternehmungen überrumpelt, unschädlich 
gemacht oder gefangen. Einen besonders hartnäckigen, aber 
von gutem Erfolg begleiteten Kampf hatte eine von den 
Leutnants Friedrich und Stein geführte Abteilung vom 
Reserve-Infanterieregiment 101 am 13. November zu be- 
stehen. Sie stieß bei Pullandorf auf überlegenen Feind. 
Der Gegner wurde umfassend angegriffen und unter 
schweren Verlusten geworfen. Die zurückgehenden Russen 
wurden von einer Patrouille des Infanterieregiments 391 
unter Führung des Leutnants Müller, der auf den Ge- 
Essen, Berlin, # fechtslärm hin herbeigeeilt war, erneut angegriffen und
	        
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