Iwankow vorgeschobener Sicherungen in und westlich Iwan-
kow zur Ruhe über.
Die 4. Ersatzdivision rechts hatte mit Vortruppen den
Sbrutsch erreicht.
Die 55. Infanterie-Truppendivision links machte am
Westrand von Skakol Halt. "
Der Feind hielt am 30. Juli auf dem Wesiufer des
Sbrutsch noch die Höhen von Berezanka besetzt. Der Divi-
sionskommandeur entschloß sich, bei Beresanka den Über-
gang über den Fluß zu erzwingen. Dazu sollte die 246. In-
fanteriebrigade mit Teilen die Höhen nordwestlich Trojca
und nordöstlich Berezanka besetzen, während die übrige In-
fanterie bei Berezanka den Sbrutsch überschreiten und sich
auf den Höhen zwischen beiden Flußschlingen einnisten sollte,
um unter deren Schutz eine Brücke über den Fluß zu bauen.
2. Eskadron Husarenregiments 18 und die Sturmabteilung
sollten, sprungweise vorgehend, gegen Osten aufklären. Als
Zeitpunkt des Vorgehens der Infanterie war das Einsetzen
des Artilleriefeuers auf Berezenka gegeben. Der Angriff
wurde verzögert durch das Instellungbringen der schweren
Artillerie und konnte erst gegen 2 Uhr nachmittags be-
ginnen. Sehr erschwert wurde das Vorgehen auf Berezenka
durch starkes Infanterie= und Maschinengewehrfeuer sowie
feindliches Artilleriefeuer. Gegen 6 Uhr nachmittags er-
reichten die ersten Teile des Infanterieregiments 474 das
östliche Ufer. Der Feind hatte inzwischen nach Kampf auch
mit den letzten Teilen das Wesiufer geräumt und sich auf
eine vorbereitete, mit Hindernissen versehene Stellung linko
des Flusses zurückgezogen. Am Abend waren drei Bataillone
auf dem östlichen Ufer und setzten sich in der Linie östlich
Trojca—Berezanka fest. Von einem weiteren Vorgehen
wurde an diesem Tage abgesehen, weil hierzu das Ein-
greifen der k. u. k. 5. Infanterie-Truppendivision gegen das
Höhengelände nordöstlich Berezanka notwendig war. Alle
Vorbereitungen für Abwehr feindlicher Gegenangriffe wurden
getroffen, starke Kräfte mit Maschinengewehren bereit-
gestellt; Artillerie sollte aus Stellungen östlich JIwankow
im Bedarfsfalle vor die neugewonnene Linie Sperrfeuer
legen.
Die 4. Ersatzdivision hatte gleichfalls das Ostufer erreicht.
Dagegen war der von der -§§. Infanterie-Truppendiovision
versuchte Ubergang über den Fluß an den gut ausgebauten
Stellungen und der sehr starken Besetzung auf dem östlichen
Ufer gescheitert. Weiter südlich war die 20. ottomanische
Dioision (rechts von der 4. Ersatzdivision) wieder über den
Sbrutsch zurückgeworfen worden.
Ein weiteres Vorgehen der beiden deutschen Divisionen
mußte, da die Anlehnung der Flügel fehlte, unterbleiben.
Die 241. Infanteriedivision schob ihre vorderen Linien
noch bis auf die vorgelagerte Höhe vor und begann mit dem
Ausbau der Stellung, die sie nach neun Marschtagen unter
Überwindung enormer Marschschwierigkeiten bei zeitweiligen
hartnäckigen Kämpfen erreicht hatte. Die Verluste der
Dioision beliefen sich während des Vorgehens auf 3 Offi-
ziere und 46 Mann tot, 12 Offiziere und 172 Mann ver-
wundet und 16 Mann vermißt.
Alle noch verfügbaren Nahkampfmittel, soweit sie vom
Korps hatten zugeschoben werden können, wurden den Regi-
mentern überwiesen. Sehr fühlbar machte sich das Fehlen
großen Schanzzeuges, lediglich die Schanzzeugwagen von
zwei Bataillonen kamen heran, die übrigen blieben während
des Vormarsches liegen, ja standen zum Teil noch in
Brzezany. Es wurden sofort alle verfügbaren Lasikraftwagen
zurückgeschickt, um das nötigste Pioniermaterial und die
stehengebliebenen Schanzzeugwagen heranzuschaffen.
In der Nacht vom 3. zum 4. August wurde befehlsgemäß
die vordere Linie auf das Westufer des Sbrutsch zurück-
verlegt. Nur eine Brückenkopfstellung bei Berezanka und die
Stellung südlich Troika wurde auf dem Osiufer belassen.
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In der ersten Stunde des §. August setzten starke russische
Angriffe auf die Front der 4. Ersatzdivision und 241. In-
fanteriedivision ein. Hier richteten sich die Angriffe vor
allem gegen die Stellung des Infanterieregimentes 473
(südlich Trojca) und gegen die Brückenkopfstellung des
Infanterieregiments 474 bei Berezanka. Beim Infanterie-
regiment 473 stieß der Gegner ohne Artillerievorbereitung
vor, überrannte die Feldwachen und drang bis in die
Stellung ein. Durch Gegenstoß wurden die Russen zurück-
geworfen. Zwei Kompagnien des Infanterieregiments 472
wurden sofort zur Unterstützung des Infanterieregiments 473
in Marsch gesetzt. Den Russen glückte es bei Berezenka vor-
zudringen und bis auf Handgranatenentfernung bis an den
OÖstrand des Dorfes vorzustoßen. Hier wurde der Stoß
durch Reservekompagnien des III. Bataillons Infanterieregi-
ments 474 aufgefangen und der Feind bis in eine Stellung
200 Meter östlich der Brückenkopfstellung zurückgedrängt.
Sofort einsetzendes Sperrfeuer der Artillerie verhinderte
ein nochmaliges Vorstoßen des Gegners.
Am Abend wurde vom Generalkommando die Zurück-
nahme der Brückenkopfstellung befohlen. Um 0 Uhr abends
war die Bewegung unter dem Schutze der Dunkelheit plan-
mäßig durchgeführt, scheinbar ohne vom Feind bemerkt zu
werden. Die Brücke bei Berezanka wurde durch die Pio-
niere gesprengt.
Am 6. August wurde die 241. Infanteriedivision heraus-
gezogen. Sie rückte zunächst in die Gegend von Kopyczynze
zur Verfügung des Beskidenkorps. Der Abmarsch erfolgte
in der Nacht, mit allen Vorsichtsmaßregeln auch gegen die
Bevölkerung, die offenbar mit dem Feind noch Verbindung
hielt.
Alle im Anmarsch befindlichen Teile der Division, wie
einzelne Fahrzeuge, Lastkraftwagen usw., die bisher den An-
schluß an die Division nicht hatten erreichen können, wurden
nach Kopyczince geleitet.
Der Feind störte den Abmarsch nicht. Am 1o. August
um 7 Uhr vormittags wurde der Befehl an die k. u. k.
35. Infanterie-Truppendivision übergeben.
Die einzelnen Marschgruppen erreichten trotz starker Hitze
mit ganz geringem Ausfall an Marschkranken ihre Unter-
kunftsräume und bezogen Ortsbiwak. Divisionsstabsquartier
wurde am 10. August Kopyczynce. Auf Befehl des Bes-
kidenkorps hatte die 2411. Infanteriedivision die 20. In-
fanteriedivision im Abschnitt östlich von Chorostkow ab-
zulösen. f
Es wurden anfangs zwei Regimenter — Infanterieregi-
ment 472 rechts, Infanterieregiment 474 links — in
vordere Linie eingesetzt; Infanterieregiment 473 blieb in
Reserve. Später trat eine Dreiteilung des Abschnittes ein.
Am 12. August rückten die Truppen in ihre Unterkünfte im
Raume von Chorostkow. Bis zum 16. August waren die
Ablösungen vollzogen. Um 10 Uhr vormittags übernahm
der Kommandeur der 241. Infanteriedivision den Befehl
im Abschnitt.
Die Entfernung der deutschen von der russischen Stel-
lung betrug im Divisionsabschnitt auf dem rechten Flügel
4 ½/ Kilometer, auf dem linken Flügel etwa 8 Kilometer.
Dieser Unterschied war eine Folge des Jurückbleibens der
zur Verfolgung angesetzten Truppen in der Gegend von Tar-
nopol. Außerdem war es als untunlich erschienen, näher an
das überhöhende Gelände zwischen Sbrutsch und Gnila
heranzugehen. Der Feind war zwar anfangs bis dicht an
den Sbrutsch zurückgegangen, später begann er zwischen den
beiden Flüssen Stellungen anzulegen und fühlte schließlich
wieder bis an die Gnila vor. Das Gelände zwischen seiner
dortigen Vorstellung und der deutschen Vorstellung wurde nur
durch Kavallerie-Und Infanteriepostierungen und Patrouillen
beiderseits betreten.
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