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in der dortigen Gegend von der Etappen-Inspektion der
Armeeabteilung Cuntergebracht. Die eingetroffenen Truppen-
teile beschäftigten sich zuerst mit dem Ausbau der Unter-
künfte, Einstellung des Ersatzes und der Neuformierung der
Verbände. Das Infanterieregiment 472 wurde aufgelöst,
die übrigen Infanterieregimenter in 2 Bataillonen mit je
3 Kompagnien umgewandelt.
Am 30. Oktober traf der Befehl ein, die 241. Infanterie=
division in den Raum Conflans als Eingreifdivision zu
verlegen.
Der Divisionsstab siedelte am 1. November nach Conflans
über. Schon am 3. November entführte eine neue Be-
stimmung die Division zur fünften Armee.
Am 4. November brach die Dioision, zum Teil in Last-
kraftwagen, auf, neuen schweren Kämpfen, östlich der
Maas, entgegen. Der Gegner hatte am Vormittag zwischen
Dun und Vilosnes die Maas mit starken Kräften über-
schritten und die dort stehenden bayerischen Truppen zurück-
geworfen. Rasch herangeführte Kräfte, darunter auch das
Jägerregiment 7, hatten den feindlichen Angriff vorläufig
abgeriegelt. "
Als am 6. November 11,30 Uhr vormittags die Division
den Befehl über den Abschnitt der Division Vilosnes über-
nahm, war die Lage noch völlig ungeklärt. Der Gegner
hatte am Morgen nach kurzer Artillerievorbereitung mit
stärkeren Kräften angegriffen, hatte sich in Besitz eines
Teiles des St. Germainrückens gesetzt und war bis an den
Ostrand von Marvaux vorgedrungen. Die Kämpfe am Vor-
mittag hatten sich etwa in der Weise abgespielt, daß zunächst
ein Angriff gegen das Infanterieregiment 473 und den
rechten Flügel des Jägerregiments 7 abgeschlagen worden
war. Später war der Gegner im Tale von Marvaux vor-
gedrungen und hatte das Infanterieregiment 473 in der
rechten Flanke umgangen. Gleichzeitig war ihm ein Durch-
bruch in der Richtung auf Fontaines gelungen. Das Jäger-
regiment vermochte sich jedoch aus dieser Umklammerung zu
lösen, über Fontaines zurückzugehen und östlich Fontaines
Front zu machen. Auch das Infanterieregiment 473 brachte
das Vordringen des Gegners zum Stehen. Vom Infanterie-
regiment 474 waren bei seinem Eintreffen am 6. November
das I. Bataillon in den Bereich der -. bayerischen Reserve-
division, das II. Bataillon auf Haraumont in Marsch ge-
setzt worden; das III. Bataillon lag im Kampfe gegen Fon-
taines.
Im Laufe des Tages gewann der Feind weiter Boden.
Die erschöpften deutschen Truppen gaben nach. Vom In-
fanterieregiment 474 wurden schließlich etwa 190 Mann,
vom Jägerregiment 7 etwa 250 Mann bei Brandedville ge-
sammelt. Neuen Angriffen waren die Mannschaften nicht
mehr gewachsen. Sie hatten drei Nächte nicht geschlafen,
seit zwei Tagen nur teilweise warme Verpflegung be-
kommen. Nicht einmal kalte Verpflegung hatte alle
Truppenteile erreicht. Kälte und Regen erhöhten die Müh-
salen. Die Kämpfe dieser Tage an den steilen Hängen und
in dem dichten Gestrüpp des Berglandes östlich der Maas
waren körperlich außerordentlich anstrengend.
Am Nachmittag des 7. November erfolgte gegen die
Mitte der Division ein Angriff mit starken Kräften, welcher
das Infanterieregiment 473 ein Stück zurückwarf. Der
Feind nahm Besitz von den Höhen westlich Brandeville,
die das Tal von Brandedville und das Gelände nördlich
davon beherrschen.
Für die folgende Nacht wurde die Rückverlegung der
ganzen Hauptwiderstandslinie angeordnet. Am Morgen
übergab die 241. Infanteriedivision den Befehl über den
Abschnitt an die 75. Reservedioision.
Die Nachhut sammelte in Flassigny. Der Divisionsstab
siedelte nach Epiez um. Den erschöpften Truppen konnte
zum erstenmal seit sieben Tagen am 9. November in
dußerst notdürftigen Quartieren Ruhe gegönnt werden.
Am 10. November vermochte ein feindlicher Angriff gegen
die linke Nachbargruppe, die dem sächsischen General Leut-
hold, Generalkommando XII. Reservekorps, unterstand, na-
mentlich an deren rechten Flügel — bei der sächsischen 192.
Infanteriedivision — Boden zu gewinnen. Auf Befehl der
Gruppe wurde daher das Jägerregiment 7 zur 192. In-
fanteriedivision in Marsch gesetzt. Zum Eingreifen des
Jägerregiments kam es nicht mehr. ·
Um 9,30 Uhr vormittags des 11. November traf Befehl
über den Waffenstillstand ein. Noch am Nachmittag wurde
die 241. Infanteriedivision in den Raum östlich Virton ver-
legt. Sie trat unter den Befehl des Generalkommandos
des XII. Reservekorps (Gruppe Leuthold).
Am 12. November wurde der Rückmarsch durch Luxem-
burg fortgesetzt. Am 18. November befand sich das Divi-
sionsstabsquartier bereits in Trier, am 29. November wurde
bei Mainz der Rhein überschritten“ Am 3. Dezember rückte
die Division in Gießen ein, am 1o. Dezember wurde
Schweinfurt erreicht, wo alsbald der Abtransport von Teilen
der Division begann. Da hier nicht alle Truppen verladen
werden konnten, setzten Teile der Division den Landmarsch
bis Plauen fort. Von dort wurden die einzelnen Truppen-
teile mit der Bahn nach ihren Demobilmachungsorten be-
fördert. Am 23. Dezember erreichten die letzten Teile
der Truppen ihre Heimatsorte. Die Dioision blickte nach
kaum 23 Monaten ihres Bestehens auf eine stolze Reihe
kriegerischer Erfolge und schwerster Prüfungen zurück.