Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

       
     
    
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Juni das Leibgrenadierregiment, dann im Juli Grenadier- 
regiment 101. 
Am 6. Juli machte der Feind am Cornilet= und Hochberg 
wieder größere Vorstöße. Sie scheiterten. Ein Gegenunter- 
nehmen bei der 23. Infanteriedivision am 9. Juli hatte 
ebensowenig Erfolg. Am 14. Juli kostete ein feindlicher 
Vorstoß am Pöhlberg dem Nachbar den Verlust einiger 
Gräben, die tags darauf zurückerobert wurden. 
Am is. Juli machten die Franzosen Verbrüderungs- 
versuche mit Herüberwerfen von Zetteln. Am 26. Juli 
drangen feindliche Patrouillen in die vorderen Gräben, 
wurden aber schnell wieder herausgeschossen. 
Am 1. August stieß eine Schützenpatrouille in die feind- 
lichen Gräben vor und brachte Gefangene zurück. Dasselbe 
  
     
  
  
  
  
   
819 Verwundeten und 24 Vermißten, darunter an Offi- 
zieren 3 — 10 —. 
ein durch Sperrfeuer rechtzeitig vereiteltes Unternehmen der 
Franzosen gegen den mittleren Abschnitt der Division am 
6. November. Tags darauf belegte der Gegner St. Hilaire 
und Bethéniville mit schweren Granaten, eine deutsche 
Marinekanone antwortete darauf mit Beschießung von 
Mourmelon le Grand. Am 16. November drang eine 
feindliche Abteilung nachmittags im Abschnitt des Leib- 
grenadierregiments ein, wurde aber unter Verlust von 
Gefangenen alsbald wieder vertrieben. Gutsitzendes Ver- 
nichtungsfeuer auf die feindlichen Ausgangsgräben ver- 
eitelte den größer geplanten Angriff. 
In der Zeit vom F. bis 12. Dezember 
%éeee 0Pc“’’u. *— fand die Ubergabe der Stellung an die 
#oen * N%%% los. Infanteriedivision statt. Die 23. 
4%% Cecse. Infanteriedivision bezog Quartiere in und 
WWirl , , k· um Tagnon als Eingreifdivision der 
— 665%%½8 .— Gruppe Reims und war als solche 
« Dy«D,-433H,sz-0 zugleich Heeresgruppenreserve. Leibgre- 
4 1 nadierregiment und III./Feldartilleriere= 
NMonscomet guiment 12 dienten der 21. Infanterie- 
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Magstob 
  
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Skizze 6. 
glückte am 7. August unter Anwendung von Brandbomben 
im linken Abschnitt der Dioision. 
Dann herrschte auf längere Zeit Ruhe. Am 17. Sep- 
tember bestand eine Schützenpatrouille einen kurzen Hand- 
granatenkampf im zweiten Graben der Franzosen. Am 
22. September drangen Franzosen in den deutschen Graben 
vor Vaudesincourt ein, gleichzeitig eine Patrouille des Leib- 
grenadierregiments in den zweiten französischen Graben. 
Dasselbe wiederholte sich in der folgenden Nacht. Diese 
Neckereien lösten meist längere Tätigkeit beider Artillerien 
aus. Sie klärten über die Verhältnisse beim Feind auf, der 
bei seiner überlegenen Streiterzahl viel öfterer und länger 
seine Truppen erster Linie abzulösen vermochte. 
Am 15. Oktober drangen Stoßtrupps des Grenadier- 
regiments 101 und der Sturmkompagnie der 23. Infan- 
teriedivision südlich von Vaudesincourt bis in den dritten 
französischen Graben vor, räucherten mehrere Unterstände 
aus und brachten 22 Gefangene mit 4 Maschinengewehren 
zurück. Dagegen scheiterte am 17. Oktober ein ähnlicher 
Versuch beim Leibgrenadierregiment an der Wachsamkeit 
des Gegners. Am 21. Obtober wiederholt, glückte er und 
brachte Gefangene ein. 
Vom 22. Oktober ab wurde das II. Bataillon Schlützen= 
regiments 108 mit Maschinengewehrzügen der Grenadier- 
regimenter 1oo und 101 am Westhang des Corniletbergs 
auf sieben Tage zur Entlastung der dortigen 21. Reserve- 
division eingesetzt. Ende des Monats wurde der Abschnitt 
der Division noch nach rechts verbreitert, um eine Dioision 
für andere Zwecke verfügbar zu machen. 
Der Feind verhielt sich auch weiter ziemlich ruhig. Im- 
merhin erlitt die Division in den fünf ruhigen Monaten 
von Juni bis Oktober einen Verlust von 1565 Toten, 
23. Infanteriedioision. Vormarsch auf Amiens 1018 
division, das Grenadierregiment 1o#1 mit 
I./Feldartillerieregiment 12 der 25. Re- 
servedivision und Schützenregiment 108 
mit II./(Feldartillerieregiment 12 der 1. 
Gardeinfanteriedivision als Eingreiftruppe. 
Zunächst bauten die Truppen ihre Quar- 
   
– tiere, z. T. Sommerlager, wintergemäß 
GScen aus. Dann wurde mit Feuereifer an die 
— Ausbildung für den großen Bewegungs- 
—— krieg, den alle Teile des Westheeres her- 
beisehnten, herangetreten. 
Wenn auch fern der Heimat, verbrachte 
die Division das vierte Weihnachten im 
Kriege wenegstens ohne direkte Berührung 
mit dem Feinde, hoffnungsvoll auf ein baldiges, ruhm- 
volles Kriegsende vertrauend. 
1918. 
Bald nach der Jahreswende mußte die Division ihre 
Erholungsquartiere hinter der Gruppe Reims der ersten Armee 
verlassen. Am 6. Januar löste sie die 213. Infanterie- 
division im linken Flügelabschnitt der rechtsanschließenden 
Gruppe Brimont ab, genannt nach dem Fort, von dem sich 
ein weiter Blick auf die in Trümmern liegende alte frän- 
kische Krönungsstadt Reims mit dem herrlichen Reimser 
Waldbergen und dem Champagneweingebiet eröffnet. 
Die Division verbrachte sieben Wochen in dieser Stellung 
ohne größere Kampftätigkeit. Die Franzosen versuchten 
mehrfach durch Vorstöße festzustellen, ob der von ihnen 
befürchtete große Durchbruch der Deutschen auf der Reim- 
ser Front zu erwarten stand, so am 12. Januar erfolglos, 
am 14. Februar mit mehr Erfolg, wobei sie leider 1 Ma- 
schinengewehr und 11 Gefangene wegführten, und am 
19. Februar, wo schnell einsetzendes Abwehrfeuer eine grö- 
Kere feindliche Unternehmung vereitelte. 
Am 23. Februar löste die 213. Infanteriedioision die 
23. Infanteriedivision wieder ab. Letztere marschierte zunächst 
in die Gegend von Signy I'Abbaye, vollendete ihre Aus- 
stattung und taktische Durchbildung zu dem bevorstehenden 
Bewegungskrieg und marschierte am 27. Februar zur 
18. Armee ab, der im Rahmen der Heeresgruppe Deutscher 
Kronprinz der Durchbruch im Raume von St. Quentin be- 
vorstand.
	        
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