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Skizze 8. 23. Infanteriedivision in der Champagne 1918
der am Abend zuvor erreichten Linie heftige Gegenangriffe,
auch eine Attacke englischer Kavallerie abweisen. Im Laufe
des Vormittags durch die 243. Infanteriedivision abgelöst,
wurden die Grenadierregimenter beschleunigt nach dem
Avregrunde vorgezogen. Grenadierregiment 101 ging mit-
tags bei la Neuville auf Stegen, die sofort nach der Ein-
nahme von Braches von den Pionieren der Division gebaut
worden waren, über die Arre. Das Leibgrenadierregiment
loo wurde zunächst als Flankendeckung auf dem östlichen
Ufer nördlich la Neuville bereitgestellt. Die Feldartillerie
der Division wurde nachmittags auf inzwischen wieder-
hergestellten Brücken über die Avre vorgezogen. Mit wirk-
samster Unterstützung der II. und III. Abteilung Feldartil-
lerieregiment 12 schritt das Schützenregiment 6 Uhr abends
zum Sturm auf Sauvillees. Nach hartnäckigem Ortsgefecht
war 8 Uhr abends Sauvillers im Besitz der tapferen
Schützen, die 300 Gefangene, so Maschinengewehre und
1 Infanteriegeschütz erbeuteten.
Etwa gleichzeitig trat das Grenadierregiment lol, dessen
Flußübergang 4,30 Uhr nachmittags beendet war, zum An-
griff auf Mailly an, um dem zwischen Moreuil und Villers
schwer kämpfenden linken Flügel der zweiten Armee Luft
zu machen und den Ubergang über die Aore zu öffnen. In-
folge starker flankierender feindlicher Feuerwirkung von
den Höhen westlich Morisel kam der Angriff des Grenadier-
regiments 101 nicht über die Straße Morisel—Sauvillers
hinaus. Teile der Artillerie der 23. Infanteriedivision
wurden ab 4,30 nachmittags auf der von den Pionieren
fertiggestellten Brücke von la Neuville auf das Westufer
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vorgezogen, ebenso das II. Bataillon Leibgrenadier-
regiments 100. Somit war am 30. März durch die
23. Infanteriedivision ein außerordentlich wichtiger
Brückenkopf über die Abre und damit die Vorbedingung
für das weitere Vortragen des deutschen Durchbruchs
nach dem Raume von Amiens geschaffen.
Seit 27. März regnete es, meist bei empfindlicher
Kälte, die Bewegung auf den zerstörten Straßen und
in dem tiefen Boden abseits derselben wurde immer
schwieriger, ebenso die Nachführung von Schieß= und
Verpflegsbedarf.
In der Nacht zum 31. März setzte sich das Schützen-
regiment in den Besitz des Bois des Arcachis. Zur Er-
weiterung des Brückenkopfes für spätere Operationen
sollten Mailly und die Höhe 103 unter allen Umständen
genommen werden. Grenadierregiment 101 mit unter-
stelltem II. Bataillon Leibgrenadierregiments 10 sollte
im Anschluß an einen auf 1 Uhr nachmittags angesetzten
Sturm der 88. Infanteriedivision auf Morisel und die
Höhen westlich davon 2 Uhr nachmittags Mailly neh-
men. Da der Angriff des rechten Nachbars aber nicht
vorwärts kam, gewann der Angriff des Grenadierregi-
ments 101 infolge zusammengefaßten feindlichen Ma-
schinengewehr= und Artilleriefeuers aus der Flanke nur
einige hundert Meter Boden. Das Regiment erlitt
schwere Verluste.
Das Schützenregiment nahm abends noch die Adel-
gare-Ferme. Im übrigen mußte sich die Dioision dar-
auf beschränken, die im Angriff erreichte Linie vom
Straßenkreuz östlich Mailly über Adelgare-Ferme und
Westrand von Sauvillers bis zum Bois des Arcachis
zu halten, vorn rechts Grenadierregiment 1011, links die
Schützen, dahinter in den Waldstücken nördlich von
Braches das Leibgrenadierregiment. Weiter rechts deckte
die Flanke der Sachsen die 30. Infanteriedivision (In-=
fanterieregiment 33).
Der Feind hatte in den letzten Tagen sehr viele
Verstärkungen, besonders an Artillerie herangeführt.
Starkes Störungsfeuer lag auf den sächsischen In-
fanteriestellungen und dem Hintergelände, besonders
den Avreübergängen und den Bereitstellungsräumen.
Am Morgen des 1. Mai verstärkte sich das feindliche
Artilleriefeuer noch mehr. Die Avreübergänge lagen unter
Beschuß schwerster Kaliber. Das Leibgrenadierregiment löste
einen Teil des 2. Grenadierregiments 101 in vorderster
Linie ab. Im übrigen beschränkte sich diese auf Abwehr
schwächlicher feindlicher Gegenstöße.
In den Nächten zum 2. und 3. Mai wurde die Infan-
terie der 23. Infanteriedivision durch Teile von vier Oivi-
sionen abgelöst. Die Artillerie und Minenwerfer der Divi-
sion blieben eingesetzt. Die Infanterie der Division ruhte
zwei Nächte östlich der Aore.
Als der deutsche Angriff am 4. Mai erneut vorgetragen
wurde, setzte sie tagsüber wieder über die Avre. Am
5. Mai machte der Feind einen großangelegten Gegen-
angriff gegen die Front des III. Armeekorps wesitlich der
Avre. Dabei trat das Regiment v. Tümpling (I. und III.
Schützenregiment 108 und II. Leibgrenadierregiment 100)
als Reserve zur 5. Infanteriedivision, das Regiment v. Watz-
dorf (II. Schützenregiment 108 und III. Leibgrenadier-
regiment 100) zur 1. Gardeinfanteriedivision. Das Grena-
dierregiment 101 blieb bei Hamel bereit.
III. Leibgrenadierregiment loo wurde am 7. April bon der
1. Gardeinfanteriediosion im Park von Grivesnes eingesetzt
und wehrte dort früh einen Tankangriff der Franzosen ab.
In der folgenden Nacht wurde die Artillerie der Division
herausgezogen, ebenso die Infanterie zu eintägiger Er-
holung. Schon in der Nacht zum 9. April lösten die Leib-
grenadiere das 4. Garderegiment im Abschnitt Grivesnes,