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Redakteur Friedrich Seger, Friedrich Geyer, Redakteur Dr. 
Curt Geyer. 
4. Liste der Christlich-demokratischen Partei: 
3199 Stimmen, Oo Sitz. 
6. Liste der Deutsch-nationalen Volkspartei: 
72055 Stimmen, 1 Sitz. Gewählt: Nealgymnasialober- 
lehrer Dr. Albrecht Philipp. 
30. Wahlkreis (3. sächsischer) Chemnitz (Staats- 
zeitung 23): 
1. Liste der Sozialdemokratischen Partei: 
*518955 Stimmen, 8 Sitze. Gewählt wurden: Chefredakteur 
Gustav Noske, Parteisekretär Richard Meier, Redakteur 
Georg Schöpflin, Schriftsteller Daniel Stücklen, Stadtrat 
Hermann Molkenbuhr, Hausfrau Minna Schilling, Ar- 
beitersekretär Paul Röhle, Parteisekretär Mar Jungnickel. 
2. Liste der Deutsch-demokratischen Partei: 
188 875 Stimmen, 3 Sitze. Gewählt wurden: Richter 
Alfred Brodauf, Schulrat Dr. Richard Seyfert, Kaufmann 
Oskar Günther. 
3. Liste der Unabhängig-sozialdemokratischen 
Partei: 36 038 Stimmen, o Sitz. « 
4. Liste der Christlich-demokratischen Partei: 
3627 Stimmen, a Sitz. 
5. Liste der Deutsch-nationalen Volkspartei: 
117074 Stimmen, 1 Sitz. Gewählt: Bäckerobermeister 
Franz Biener. 
Demnach sandte Sachsen in die Nationalversammlung 
17 Sozialdemokraten, 7 Deutschdemokraten, 4 Deutsch- 
nationale, 3 unabhängige Sozialdemokraten, 1 Deutsch- 
volksparteiler. Es standen also 20 sozialistischen Abgeord- 
neten 12 bürgerliche gegenüber. Die Unabhängig-sozial- 
demokratische Partei hatte nur in Leipzig Anhänger gefun- 
den. In den beiden andern Wahlkreisen war sie erfolglos 
tätig gewesen. 
Kurz nach diesen Wahlen trat der Landeörat der Arbeiter- 
und Soldatenräte in Dresden zu einer Sitzung zusammen, 
um die Regierungsbildung vorzunehmen. Man be- 
schloß die beiden ehemaligen Volksbeauftragten Fleißner 
und Lipinski nicht zum Wort zu lassen. Dr. Gradnauer und 
Buck hielten unter schärfsten Zwischenrufen der Unabhän= 
gigen und besonders scharfer Polemik Segers große Pro- 
grammreden. Es kam schließlich zur Verteilung der Ressorts 
in folgender Weise: Buck Kultus und öffentlicher 
Unterricht; Dr. Gradnauer Inneres und Außeres; 
Dr. Harnisch Justiz; Heldt Arbeitsministerium; 
Neuring Militärwesen; Nitzsche Finanzen; 
Schwarz Wirtschaftsministerium (Staatszeitung 
*17). Im Anschluß an die Regierungobildung galt es den 
Arbeitobereich des Arbeitsministeriums festzulegen, da 
das bisherige Ressort von Schwarz geteilt wurde. Die 
Festlegung des Geschäftsbereichs wurde in folgender Weise 
geregelt (Gesetz= und Verordnungoblatt 1910, Seite 18): 
Im Anschlusse an die Bekanntmachung, die Zusammen- 
setzung der Regierung betreffend, vom 22. Januar 1919 
(Staatszeitung #17) hat das Gesamtministerium wegen der 
Verteilung der Geschäfte folgendes bestimmt: 
Aus dem Geschäftsbereiche des bisherigen Arbeits= und 
Wirtschaftsministeriums und des Ministeriums des Innern 
gehen auf das Arbeitsministerium über: 
1. vom Gewerbewesen (Gewerbeordnung) folgende Ge- 
genstände: Arbeiterschutz, Gewerbeaufsicht, Beschäfti- 
gung von Frauen und Jugendlichen, Kinderarbeit, 
Berufsvereine, Handlungsgehilfen, Privatangestellte, 
Werkmeister und Techniker, Tarifverträge, Arbeits- 
kammern, Einigungswesen, Koalitionsrecht, ferner die 
Verhältnisse des Arbeitsmarktes, Arbeitsnachweiswe- 
sens, Arbeitslosenfürsorge und -versicherung, die Rechto- 
verhältnisse der geiverblichen Arbeiter; 
2. die öffentliche Arbeiterversicherung, insbesondere die 
Kranken-, Unfall-, Invaliden= und Hinterbliebenen- 
sicherung der Arbeiter, die Versicherung der Angestell- 
ten, Kriegswochenhilfe, Unfallfürsorgegesetze; 
3. die Demobilmachungsangelegenheiten. 
Vorbehalten bleibt, dem Arbeitsministerium späterhin noch 
die Wohlfahrtspflege, die soziale Kriegsbeschädigten= und 
Kriegshinterbliebenenfürsorge sowie die Wohnungsfürsorge 
zu übertragen. 
Der Sitz des Arbeitsministeriums ist im Ministerial- 
gebäude, Königsufer 2, Erdgeschoß rechts. 
Die Bezeichnung der Angelegenheiten innerhalb der Ab- 
teilungen bleiben unverändert. Personalsachen, Rechnungs- 
und Kassengeschäfte werden auch für das Arbeitsministerium 
von den biöher hierfür zuständigen Stellen fortgeführt. 
Dresden, den 30. Januar 1919. 
Gesamtministerium. 
Buck, Dr. Gradnauer, Dr. Harnisch, Heldt, Neuring, 
Nitzsche, Schwarz. 
Mit dem Abschluß der Wahlen zur Nationalversammlung 
war aber keineswegs der Kampf der Parteien in Sachsen 
beendigt. Noch standen die Wahlen zur Volkskammer und 
zu den Gemeindevertretungen bevor. Im Vordergrunde 
des öffentlichen Interesses standen jetzt die Volkskam- 
merwahlen. 
Noch bevor der Wahlkampf zur Nationalversammlung 
ausgetobt hatte, mußten die Wahlvorschläge eingereicht sein. 
Gewählt wurde gemäß Landeswahlgesetz in den gleichen 
Wahlkreisabgrenzungen wie am 19. Januar. 
Im 1. sächsischen Wahlkreise (Dresden) galt 
es 35 Abgeordnete aufzustellen. Die Wahlvorschläge 
lauteten (Staatszeitung 21): 
1. Liste der Sozialdemokratischen Partei: 
Fräßdorf, Sindermann, Scherffig, Uhlig, Schwarz, Nitzsche, 
Linke, Wirth, Günther, Kühn, Zwahr, Neuring, Arzt, 
Kirchhof, Schembor, Eggert, Braune, Göldner, Barthel, 
Völkel, Ludwig, Hornemann, Kraut, Kamp, Scherffig, 
Brand, Mettal, Burkholt, Jertsch, Lehmann, Böhmer, 
Thomas, Gössel, Kutschke, Porstendorfer. 
2. Liste der Deutsch-demokratischen Partei: 
Dr. Kraft, Schwager, Koch, Hartmann, Salinger, Kruspe, 
Schulze, Berndt, Rückert, Beck, Wehrmann, Zeuner, Göp- 
fert, Peschke, Richter, Däßler, Förster, Fleischer, Kubitz, 
Schmieder, Lau, Dr. Steinborn, Wünsche, Wolf, Berger, 
Winter, Münch, Neumann, Lehmann, Täschner, Lißke, 
Pröscher, Wangenheim, Pflug. 
3. Liste der Unabhängig-sozialdemokratischen 
Partei: Menke, Fleißner, Schulze, Jakob, König, 
Pfautzsch, Schirmer, Hentzschel, Tempel, Rauch, Fuchs, 
Hentzschel, Damme, Häne, Heide, Schmieder, Bieligk, 
Kirchner, Treibig, Werner, Strzelewick, Wolf, Erfurt, Kies, 
Mögel, Meier, Walther, Bengmann, Weidner, Thümmel, 
Gerth, Haupt, Keller, Siegel, Kunzemann. 
4. Liste der Christlich-demokratischen Partei: 
Dr. Hille, Skala, Pilaczek, Bruger, Hermkes, Scheffel, 
Andersch, v. Schönberg, Lorenz, Röntsch, Heßlein, Burt-- 
scher, Tholotowöky, Kretschmer, Hauck, Dr. Jatzwauk, 
Werner, Schubert, Stolte, Hürter, Heiduschka, Hausch, 
Jaeckel, Domschke, Wohlauf, Schönfelder, Zimmer, Dr. 
Schmidtke, Hähnel, Rönsch. 
5. Liste der Deutschen Volkspartei: Blüher, 
Dr. Koch, Dr. Kaiser, Niethammer, Hettner, Anders, Dr. 
Bergemann, Dr. Schurig, Dr. Boehm, Winter, Wachs- 
muth, Noack, Langelott, Gaebler, Otto, Scheibner, Helbig- 
Tränkner, Thier, Dr. Hueppe, Fritzsch, Niedel, Uhlmann, 
Gey, Keßler, Walter, Dr. Müller, Hientzsch, Dr. Seume,