Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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In der nächsten Zeit hielt sich die Gefechtstätigkeit in 
geringeren Grenzen, sie war in der Hauptsache auf Pa- 
trouillenunternehmungen beschränkt. Der 15. Juni brachte 
die rechte Nachbardivision durch einen erfolgreichen Angriff 
wieder im Besitz des am 4. Juni verlorenen Geländes. Das 
Infanterieregiment 102 schloß sich der Unternehmung an 
und schob seinen rechten Flügel bis in die Höhe des Württem- 
berger Hofes vor. 
Die zweite Hälfte des Juni sah die Division in schweren 
Kämpfen gegen den immer wieder anrennenden Feind. Schon 
in der Nacht zum 16. Juni steigerte sich die Tätigkeit der 
gegnerischen Artillerie auf das äußerste. Feindliche Flug- 
zeuge schossen aus geringen Höhen mit Maschinengewehren 
und warfen zahlreiche Bomben ab. Starker Wagenverkehr 
   
Am 28. Jumni griff das Vorgehen der Engländer auch 
gegen den Abschnitt der Division über. Es gelang ihnen, 
bis in die Linie Gars-Brugghe—le Cornet Perdu—I'Epinette 
vorzukommen. Hier wurde der Angriff zum Stehen ge- 
bracht. Gegenangriffe, die während des ganzen Tages mit 
großer Zähigkeit ausgeführt wurden, brachten nur geringe 
Erfolge. Zwei Tankgeschütze gingen verloren. Die Division 
erlitt sehr schwere Verluste. Auch die Einbuße an Material 
war bedeutend. Teile der 16. Infanteriedivision wurden 
der 32. Infanteriedivision zur Verfügung gestellt, die 48. 
Neservedivision und die 39. Infanteriedivisson als Eingreif- 
divisionen herangezogen. Neue Angriffe der Engländer fan- 
den jedoch nicht statt. 
Am 3o. Juni wurde die stark abgekämpfte 32. Infanterie- 
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Skizze 24. 32. Infanteriedivision. 
wurde auf der Straße Merville —Arrewage vernommen. 
Die Anzeichen für einen bevorstehenden englischen Angriff 
gegen das IX. Armeekorps und den linken Flügel des 
LV. Armeekorps mehrten sich. Schon am Nachmittag des 
16. Juni fühlte der Feind gegen den Württemberger Hof 
vor. In den Nachmittagsstunden des folgenden Tages 
belegte der Feind die Gräben des linken Flügels des In- 
fanterieregiments 102 und des rechten Flügels des In- 
fanterieregiments 177 mit starkem Störungsfeuer. Am 
Abend wurden einige unserer Batterien vergast. Dem Gegner 
gelang es, sich in den Besitz des Württemberger Hofs zu 
setzen. Die folgende Nacht verlief, die lebhafteste Flieger= 
tätigkeit abgerechnet, verhältnismäßig ruhig. Am Morgen 
war die 44. Reservedivision schon wieder im Besitz des 
Württemberger Hofes, der aber schon am nächsien Tag 
wieder in die Hände der Engländer überging. Während der 
ganzen folgenden Woche hielt die stärkere Artillerietätigkeit 
des Feindes an. In der Nacht vom 26. zum 27. Juni 
bereitete stärkstes feindliches Artilleriefeuer, von Bomben= 
abwürfen der Flieger begleitet, einen neuen feindlichen An- 
griff vor. Wiederum griff der Gegner die rechte Nachbar- 
division an. 
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Angriff auf den Nieppewald 1918 
division durch die 39. Infanteriedivision abgelöst. Am fol- 
genden Tage bezogen die ermüdeten Truppen Quartiere in 
Lille. Der Divisionsstab ging nach la Madeleine (vergleiche 
Skizze 8). 
6. Die Kämpfe an der Maas bei Verdun 
Juli 1918 bis Kriegsende, (s. auch Skizzen 25 u. 26). 
Nach kurzer Erholungszeit gelangte die Division in der 
Zeit vom 5. —9. Juli mit der Eisenbahn nach Nouillon 
Pont und trat zur Heeresgruppe Gallwitz, fünfte Armee, 
Maasgruppe Ost, über. Die Division wurde dem General- 
kommando des V. Reservekorps unterstellt und löste die 
76. Reservedivision in der vordersten Stellung ab. Der 
Stab blieb zunächst in Ortsunterkunft in Nouillon Pont. 
Der Division wurde der Damloupabschnitt anvertraut, ein- 
geteilt in: Oder= (südlicher), Spree= (mittlerer) und Havel- 
(nördlicher) Abschnitt. Infanterieregiment 103 übernahm 
den Oder-, Infanterieregiment 102 den Spree-, Infanterie- 
regiment 177 den Havelabschnitt. Der Divisionsstab kam 
nach Bouvigny-Ferme zu liegen (vergleiche Skizze 25). 
Die ersten Tage in der neuen Stellung konnte die Division
	        
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