Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

XIX. Armeekorps den Befehl, nach dem Sommekriegsschau- 
platz abzurücken. 
Von der 24. Infanteriedivision standen Ende Juli ab- 
marschbereit: 
89. Infanteriebrigade mit den drei Infanterieregimen- 
tern 133, 139 und 179, jedes Bataillon mit einer Maschinen- 
gewehrbompagnie (9 Maschinengewehre) und einem Minen- 
werferzug (6 FMM.), sowie dem Maschinengewehr-Scharf- 
schützentrupp 196, 
Feldartillerieregiment 77 und II. Abteilung des Feld- 
artillerieregiments 78 (der Brigadekommandeur blieb als 
Artilleriekommandeur zunächst noch an der Lysfront), 
Minenwerferkompagnie 24, Scheinwerferzug 22, Divi- 
sionsbrückentrain 24, Sanitätskompagnie 1. 
Kriegsgliederung 
beim Eingreifen in die Sommeschlacht 
» Generalmajor Hammer — Major Bramsch 
89. Infanteriebrigade. 
Infanterieregiment 133, 139 und 179, 
je 3 Bataillone, je Regiment 20 Maschinengewehre und 6 leichte 
Minenwerfer. 
Maschinengewehr-Scharfschützentrupp 196. 
1. Eskadron Husarenregiments 19. 
Feldartillerieregiment 77 mit 3 Abteilungen zu 3 Batterien mit 
je 4 Geschützen. 
II. Abteilung Feldartillerieregiments 78. 
Jede Abteilung mit 1 Maschinengewehrkompagnie. 
2. und 5. Kompagnie Poonierbataillons 22, Divisionsbrückentrain 24. 
Minenwerferkompagnie 24. 
Scheinwerferzug 22. 
Verstärkter Fernsprechzug und 2 
Sanitätskompagnie 1, 
1 Artilleriemunitionskolonne und 2 Fuhrparkkolonnen. 
Feldsignaltrupps. 
Die 40. Infanteriedivision 
an der Lysfront bis Ende Juli 1916 
Die Division, Stabsquartier Wambrechies, hatte den 
rechten Teil des Korpoabschnitts inne, der vorwärts der 
Ly##lag, Grenze zur 24. Infanteriedivision Frélinghien. 
Nach rechts schloß die 45. Reservedivision, XXIII. Reserve- 
korps, im Wytschaetebogen an. Naturgemäß übte das oft 
sprunghafte Steigen der Lys, ihr Austritt in die wasser- 
reiche Flußniederung und die Unmöglichkeit, den Verkehr 
bei Tage über den dicht hinter den Kampfstellungen liegen- 
den Fluß aufrecht zu erhalten, auf das Wohl und Wehe der 
Division den größten Einfluß aus. Es war in den früheren 
Jahren gelungen, dem launischen Wasser beizukommen. 
Selbst bei der großen Märzüberschwemmung 1916 konnte 
der Verkehr wenigstens bei Nacht aufrecht erhalten werden. 
Im Januar und Februar gelang es sogar, die Lys innerhalb 
ihrer verstärkten Uferdämme zu halten. 
Was über Beschießung der Unterkunftsorte hinter der 
Front und die beiderseitige Gefechtstätigkeit im ersten Halb- 
jahr 1916 beim XIX. Armeekorps gesagt ist, gilt auch von 
der 40. Infanteriedivision. An Einzelheiten wäre noch her- 
vorzuheben: « 
Am 15. Januar wurden die neuüberwiesenen Schützen- 
grabenkanonen erfolgreich eingeweiht, nachdem kurz zuvor 
bei der gegenüberstehenden 9. englischen Infanteriedivision 
Gewehre mit gewickeltem Schaft, mit denen man aus der 
Deckung schießen konnte, festgestellt waren. Auch Stahl- 
helme tauchten um die Januarmitte bei den Engländern 
auf, Ende April erschienen dann wieder die Filzhütte der 
Neuseeländer. 
Ende Februar trat Schneefall ein, der sich im März noch 
mehrfach wiederholte. Am 8. März erreichte die Lys mit 
15,50 Meter ihren Höchststand. 
Die Negimenter hielten, von rechts nach links 134, 10. 
und 181, die Abschnitte I—III. 
50 
Anfang April wurde mit einem feindlichen Angriff im 
Wytschaetebogen gerechnet. Es kam aber nicht dazu. Es 
blieb bis auf gelegentliche Feuerüberfälle ruhig an der 
Front. · 
In der Nacht zum 13. Mai zerstörten Patrouillen der 
40. Infanteriedivision (einschließlich der Offiziere 56 Mann) 
zwei feindliche Minenstollen und zahlreiche Unterstände und 
kehrten mit zehn Gefangenen und reicher Beute zurück. 
Mitte Mai wurden die dritten Züge aller Batterien, so- 
weit noch vorhanden, zu Neuformierungen abgegeben und 
nach Sachsen geschickt. Auch die s. Husareneskadron verließ 
bei Auflösung des Husarenregiments 19 die Division. Sie 
trat zur 19. Ersatzdioision über. 
Das Jägerbataillon 13 löste mehrfach auch bei der 40. In- 
fanteriedivision einzelne Bataillone im Kampfgraben ab. 
Beim Gegner erfolgte Mitte Juni ein Wechsel. Die 
41. englische Dioision erschien, ebenso wurde die Artillerie 
vor der Front abgelöst. Am 21. Juni machte der Feind 
einen erfolglosen Gasangriff. Feindliche starke Fluggeschwa- 
der warfen Bomben ab und brachten den Fesselballon auf 
der Dioisionsfront zum Absturz. Die feindliche Artillerie 
legte alle Türme, Schornsteine usw., wo sie Beobachter ver- 
mutete, systematisch um. 
Am 19. Juni wurde III./104 mit zusammengesetzter 
Maschinengewehrkompagnie Horn zur 6. bayerischen Re- 
servedivision, die von überlegenen Kräften angegriffen wor- 
den war, entsandt, kehrte aber nach zwei Tagen zurück, ohne 
eingesetzt worden zu sein. 
In der Nacht zum 27. Juli brachen feindliche Stoßtrupps 
in die durch Trommelfeuer zuvor eingeebneten Gräben im 
     
     
     
  
  
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Skizze 30. Das XIX. Armeekorps in der Sommeschlacht 1916. Übersicht 
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