Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Abschnitt II ein, wurden aber sofort wieder im Gegenstoß 
herausgeworfen. In den folgenden Tagen wurde dann die 
Division herausgezogen und in die Gegend von Cambrai 
zum Eingreifen in die Sommeschlacht im Korpsverband 
überführt. 
Die 40. Infanteriedivision rückte an die Somme mit 
der 88. Infanteriebrigade, Infanterieregimenter 104, 
134 und 181, jedes zu drei Bataillonen mit je 10 leichten 
und 6 schweren Maschinengewehren, wozu noch 5 russische 
und 1 französisches Maschinengewehr kamen, 
der 40. Feldartilleriebrigade, II. (F)-Abtellung Feld- 
artillerieregiment 68 mit Maschinengewehr-Scharfschützen- 
trupp 66. An der Somme traten dazu 15 Batterien der 
Regimenter 10, 17 und 74. An Fußartillerie verfügte die 
Dioision über eine Nahkampfgruppe von 4 Batterien und 
eine ebenso starke Fernkamofgruppe, außerdem über 3 Mi- 
nenwerfenkompagnien, 3 Pionierkompagn en (1. urd 3. Pio- 
nierbataillon 22 und 2. Reserve-Poon erregiment 23) Dioi- 
sions-Brückentrain, Scheinwerfer, verstärbten Fernsprechzug 
und 2 Funkersignalabteilungen, Fesselballon, Brieftauben, 
4 Armierungskompagnien, 1 Artilleriemunitionskolonne und 
2 Fuhrparkkolonnen. 
Kriegsglieder ung 
beim Eingreifen in die Sommeschlacht. 
Im August: Generalleutnant Götz v. Olenhusen. — Major Freiherr 
von Friesen. # 
Im Oktober: Generalmajor Meister — Hauptmann Steinbeck 
88. Infanteriebrigade. 
Infünterieregimenter 104, 134 und 181, 
mit je 3 Bataillonen. Jedes Regiment 10 deutsche Maschinen-= 
gewehre, dazu Beutemaschivengewehre. Je e Scharfschützentrupp 
zub Maschinengewehren. Infanteriereg ment 181, dazu 3 Maschinen= 
gewehre des Feidmaschinengewehr'ugs 100. 
Regimentsstab und 2. Eekadron Husarenregiments 10. 
40. Feldartilleriebrigade mit zugeteiltem Scharsschützen-Maschinen- 
gewehrtrupp. 
Regimentsstab und II (F) Gelda, tillerieregiment 68, 
dazu 15 Batterien der Feidartillerieregimenter 16. 17 und 74. 
Regimentshab Fußartillerie 5. 
Fernkampfgruppe: schwere 12-cm-B tterie 377, l 6/1 und 9/1. 
Nahkampfgruppe: 1. und 3./43, sowie 5/R, 245 
Fesselballon 17. 
J. Kompagnie Minenwerferbataillon 4, Minenwerferkompagnie 40 
und 217. 
4 Armierungskompagnien. 
Feldsignaltrupps 181 und 182. 
Verstärkte Fernsprechzug XIX. 
Scheinwerferzug 310. 
1. und 3. Kompaanie Pioniere 22 und 2. Kompagnie Reserve- 
Pionierregiments 23. 
Divirions-Brückentrain 40. 
Sanitätskompagnie 2. 
Artilleriemunitionskolonne 30. 
Fuhrparkkolonne 2 und 5. 
Das XIX. Armeekorps an der Somme 
August 1910 
Als das XIX. Armeekorps Anfang August im Raume 
von Cambrai ausgeladen wurde, hatte die Sommeschlacht 
ihren Höhepunkt erreicht. Zunächst war beabsichtigt, dies 
Korps bei der Armeeabteilung v. Gallwitz einzusetzen, das 
Korpo wurde dann aber auf dem rechten Flügel der ersten 
Armee an der Straße Bapaume—Albert in Höhe von Po- 
zidres und südöstlich davon ohne Verzug in die vorderste 
Linie geworfen. 
Der Stadt Albert gegenüber hatte vor der Schlacht die 
deutsche Stellung auf dem östlichen Talrand des Ancre- 
laufs einen balkonartig vorspringenden Bogen gebildet, der 
dann über Fricourt—Montauban bis Hardecourt ostwärts 
zurückbog, um dann weiter fast genau in südlicher Richtung 
zu verlaufen. 
Als das XIX. Armeekorps Anfang August seine Dioisio- 
nen, rechts die 24. Infanteriedivision, links die 40. Infan- 
teriedivision in den Kampfraum vorführte, verlief die deut- 
sche Stellung von Thiepval (östlich der Ancre) über Mou- 
quet-Ferme—Pozièreg—. Höhe nördlich von Bazentin le Pe- 
tit—Foureaurxwald—Deloillewald auf Guitlemont. 
Der 24. Infanteriedivision wurde der bisherige Abschnitt 
der 18. Reservedivision vom Hohlweg nördlich von Pozières 
bis Höhe nördlich von Bazentin le Petit zugewiesen, linke schloß 
dann die 40. Infanteriedivision bis in den Deloillewald 
an. Das Generalkommando kam nach Cambrai, die 24. In- 
fanteriedivision nach Haplincourt, die 40. Infanteriediolsion 
nach Barastre. Rechts schloß an die 24. Infanteriedivi- 
sion zunächst die 16. Infanteriedivision an und links an 
die 40. Infanteriedivision grenzte die 27. Infanteriedivision. 
Vor dem Einrücken in die Stellung erhielten die Kampf- 
truppen die neuen Stahlhelme, welche sich bald außerordent- 
lich bewährten. Das viel zu umfangreiche Gepäck, mit dem 
die Truppen aus der flandrischen Stellung eingetroffen 
waren, wurde rückwärts gesammelt. In umfassendster 
Weise wurde für Verpflegung, Munitionsnachschub und 
Verwundetenfürsorge alles nur Denkbare getan. 
Die 24. Infanteriedivision übernahm in der Nacht zum 
9. August die Stellung von der 18. Reservedivision. Deren 
Infanterie war nach wochenlangem Ausharren stark er- 
erschöpft. Die Stellung war infolge unaufhörlicher Teil- 
angriffe der Engländer nicht mehr lückenlos. Als Infan- 
terieregiment 133 den rechten Abschnitt übernahm, erfolgte 
ein englischer Angriff, der abgewiesen wurde. In der Mitte 
rückte Infanterieregiment 130 in der Nacht zum 10. August 
kampflos in seine Stellung, ebenso Infanterieregiment 179 
auf dem linken Flügel. Dort wurde die Verbindung mit 
Infanterieregiment 181, dem rechten Flügel der 40. In- 
fanteriedivision hergestellt. 
Bei der 40. Infanteriedioision ging die Ablösung der 
17. Reservedioision im allgemeinen glatt von statten. Vor 
deren Front bildete der von den Engländern besetzte Fou- 
reauxwald einen vorspringenden Bogen. Vor seiner Nord- 
westecke hielten die Deutschen die Höhe 156, vor der Nord- 
ostseite eine Riegelstellung, die nach dem Delvillewald wei- 
terverlief. Dort war die Grenze zur Nachbardioision. 
Am Abend des 10. Augusts erfolgte ein starker Angriff 
auf Infanterieregiment 179. Die Verbindung zwischen bei- 
den Divisionen ging vorübergehend verloren. Infanterie- 
regiment 170 nahm die Stellung aber im Laufe der Nacht 
restlos wieder mit eigener Kraft. 
Die Bekämpfung der feindlichen Artillerie stieß auf größte 
Schwierigkeiten. Die feindlichen Flieger beherrschten in ihrer 
großen Uberzahl die Luft über dem Kampffeld völlig und 
leiteten in verblüffender Vollendung das feindliche Feuer 
auf Batterien, Kampfgräben und Arbeitsstellen. Wieder- 
ausbau zerschossener Gräben war unter diesen Verhältnissen 
fast unmöglich, da auch nachts sehwerstes Störungsfeuer 
auf der ganzen Kampfzone lag. 
Eine willkommene Unterstützung boten den sächsischen 
Truppen die von den abgelösten Divisionen zurückbleibenden 
zahlreichen Maschinengewehrnester. 
Am 11. August beschränkte sich der Feind, Australier, 
gegenüber der 24. Infanteriedivision auf schwerstes ger- 
störungsfeuer, ebenso bei der 40. Infanteriedivision. Teil- 
angriffe wurden von Infanterieregiment 179 und Infan- 
terieregiment 134 leicht abgewiesen. 
Der 12. August. Bei der 24. Infanteriedivison machte 
die Sturmabteilung des Infanterieregiments 133 den ver- 
geblichen Versuch, Engländernester im Hohlweg dicht vor 
der Front aufzuheben. Die Gräben an der Grenze zwischen 
Infanterieregiment 130 und 170 wurden völlig eingeebnet, 
die Verluste stiegen schnell.
	        
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