Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

00 
manns Gringmuth von Teilen aller drei Regimenter sollte 
den Feind aus der ganzen Stellung herauswerfen. Es 
gelang aber den drei Gruppen im feindlichen Sperrfeuer 
nicht, gleichzeitig vorzubrechen. So mißlang das tapfer 
durchgeführte Unternehmen. 
Am S. August stellte das Rekrutendepot Ersatz für die 
großen bisherigen Verluste. II. Bataillon Infanterieregi- 
ment 139 und 2. Eskadron Reserve= Husarenregiment trafen 
in Allaines und Templeur ein. Der Feind begann die ge- 
ringe Artillerie der Division spstematisch niederzukämpfen. 
So wurden 4. und F. Batterie Reserve-Feldartillerieregiment 
32 zeitweise außer Gefecht gesetzt. In der Nacht griff der 
Feind die Mitte an, vergebens. Do#t löste Reserve-Infan- 
terieregiment 17 die müden Kämpfer der vordersten 
Linie ab. 
Am ö6. August tobte der Artilleriekampf weiter, vornehm- 
lich gegen die Infanterie, die große Verluste erlitt. In der 
Nacht griff der Feind vergeblich rechten Flügel und Mitte 
an, scheinbar um die Infanterie vorn festzuhalten für das 
Mürbeschießen durch die Artillerie. I. Bataillon Infanterie- 
regiments 69 und das Grenadier-Reserveregiment 100 eilten 
zur Unterstützung der Division herbei. Letzteres trat in 
den Divisionsverband zurück. 
Den 7. August über lag Trommelfeuer auf der Wesifront 
der Division. Abends griff der Feind die Mitte an und drängte 
Teile vom Neserve-Infanterieregiment 103 und 2. Kom- 
pagnie Infanterieregiment 17 in den Hohlweg zurück. Ein 
Gegenstoß der 2. Kompagnie Grenadier-Reserveregiments 
100 warf ihn zurück. Ein Franzosennest hielt sich im Hohl- 
weg östlich des Bahnhofs. 
Am 8. August scheiterten die feindlichen Versuche, das 
Waldstück östlich von Monacuferme zu nehmen. Abends 
erfolgte ein allgemeiner Angriff. II. Bataillon Reserve- 
Infanterieregiments 102 und 7. Kompagnie Grenadier- 
Reserveregiments 100 warfen im Gegenstoß den Feind 
vor dem Hohlweg zurück und erbeuteten ein Maschinen- 
gewehr. Rechts im Hohlweg hielt sich ein Franzosennest, 
ebenso um Hemwald bei Monacuferme. I. Bataillon Reserve- 
Infanterieregiments 17 wurde abgelöst. 
In der folgenden Nacht griff der Feind nach kurzem 
Trommelfeuer viermal an. Außerst hartnäckige Nahkämpfe 
dauerten die ganze Nacht über. 
Der vordere Graben vor dem Südteil der Stellung blieb 
in Feindeshand. Postenketten hielten sich vor der zweiten 
Stellung in Granatlöchern. 7. und 11. Kompagnie Grena- 
dier-Reserveregiments 100 griffen durch Gegenstöße ein. 
Am 1o. August vergaste der Feind die ganze Front und 
suchte mit Schwefelgeschossen unter Fliegeranleitung die 
zähen Verteidiger der vorderen Schützenlöcher auszuräuchern. 
Von " Uhr nachmittags bis 10 Uhr nachts griff dann Welle 
auf Welle Mitte und Hemwald an. Unser Sperrfeuer er- 
stickte mehrere Angriffe, andere warfen Gegenstöße zurück. 
Schließlich wurde der Hemwald dem Gegner überlassen, 
sonst kein Fußbreit der Stellung. 
Auch der rechte Nachbar, die 8. bayerische Reservedivision, 
wurde heftig, aber vergebens angegriffen. Sie unterstützte 
mit I. Bataillon bayerischen Reserve-Infanterieregiments 23 
und II. Bataillon bayerischen Neserve-Infanterieregiments 18 
den rechten Flügel der Division. Major v. Wolfersdorff 
versuchte in der folgenden Nacht erfolgreich den Hemwald 
zurückzunehmen. II. Bataillon Reserve-Infanterieregiment 
102 und III. Bataillon Reserve-Infanterieregiment 103 
konnten vorn von den Bayern abgelöst werden. Bei den 
Feldbatterien wurden mehrere Geschütze außer Gefecht ge- 
setzt, so bei der 1. und 2. Batterie Reserve-Artillerie= 
regiments 23 je zwei Geschütze, bei 2., 4. und 6. Batterie 
Reserve-Artillerieregiments 32 und 1. und 6. Batterie 
Reserve-Artillerieregiments 40 je ein Geschütz. 
Am 11. August ging der Geschützkampf weiter. Abends 
erfolgte wieder ein vergeblicher Angriff. Die Ablösung durch 
die 1. bayerische Reservedivision wurde fortgesetzt und am 
12. August lo Uhr vormittags die Stellung übergeben. 
Die abgelösten Truppen erreichten auf Lasikraftwagen 
den Raum von Bussigny. Die ersten Tage ruhten sie aus. 
Dann wurde der neue Ersatz eingestellt und fleißig ererziert. 
Schon vom 21. August ab wurden die Regimenter ein- 
zeln zur Ablösung der 56. Infanteriedibision in der Gruppe 
des III. bayerischen Armeekorps, sechsten Armee, nach der 
Gegend zwischen Lens und Arras mit der Bahn befördert. 
2. Im Artois 1016 bis 10917. Zum zweitenmal 
an der Somme « 
Die23.ReservedivifionübernahminHånimLiåtardam 
23. August den Befehl über den Abschnitt vom Angres- 
wäldchen bis zum la Foliewald. Vorn zunächst von rechts 
nach links 100, 101 und 102. In Douai verblieb als 
Armeereserve Reserve-Infanterieregiment 103. 
Gegenüber standen Engländer, abgekämpfte Sommedivi- 
sionen. Ihre Infanterietätigkeit war gering. Um so reger 
waren die Flieger, Minierer und Minenwerfer. Die beider- 
seitige Artillerie sparte sichtlich mit Munition. Nur nachts 
fanden in gleichmäßigen Zwischenräumen Feuerüberfälle statt. 
Seit dem 28. August wurde auch Reserve-Infanterie- 
regiment 103 in dem nach rechts erweiterten Divisions-= 
abschnitt vorn verwendet, aber schon am 2. September zu 
der neugebildeten Division abgegeben. Das dafür bei der 
Division neugebildete Infanterieregiment 392 erhielt vom 
XIX. Armeekorps sechs Kompagnien, von der 183. Infan- 
teriedivision vier Kompagnien, zwei stellte die Diolsion 
selbst auf. 
Durch das Herausziehen der 7. bayerischen Infanterie- 
division machte sich am 4. September wieder eine Rechts- 
schiebung nötig, auch bei der benachbarten 183. Infanterie- 
dioision, ebenso am 10. September durch Neueinsatz des 
IX. Reservekorps, wobei Reserve-Infanterieregiment 102 
herausgezogen wurde. 
Am 13. und 16. September führte der Engländer Spren- 
gungen aus, wobei einige Leute verschüttet wurden. Am 17. 
und 25. September kam es zu Handgranatenkampf. 
Am 18. September löste die 24. Reservedivision die 183. 
Infanteriedivision ab. Das XII. Reservekorps war nun- 
mehr wieder vereint. 
Am 9. Oktober unternahm ein Trupp der Sturmkom= 
pagnie unter Leutnant der Reserve Schräger eine gelungene 
Unternehmung gegen den feindlichen Sappenkopf und brachte 
Gefangene der englischen 24. Infanteriedioision ein. Ein 
feindliches Gegenunternehmen scheiterte. 
Am 12. und 13. Obktober sprengte der Feind wieder 
Quetschminen, wobei einige Leute verschüttet wurden; sein 
Artillerie- und Minenfeuer lebte auf. 
Mitte Oktober löste die 6. bayerische Infanteriedivision 
die 23. Reservedivision ab. Letztere wurde in die Gegend 
nördlich Cambrai verlegt und marschierte dann zur ersten 
Armee. Dort lösten das 1./100, III./101 und II./102, auf 
Lastkraftwagen nach vorn befördert, bereits am 22. Oktober 
Teile der 6. Infanteriedivision ab bei Gruppe B, Sixt von 
Armin, IV. Armeekorps, südwestlich von Cambrai. 
Die Division übernahm am 25. Oktober den Abschnitt 
südlich von Bapaume. Er erstreckte sich von Thilloy (ein- 
schließlich) bis Béaulencourt (ausschließlich) und zerfiel 
in drei Unterabschnitte i, k und 1, 100 — 101 — 102. 
Infanterieregiment 392 blieb zunächst in Reserve, die Ar- 
tillerie der Division war noch im Abschnitt Hônin-Liétard. 
Divisionsstabsquartier Hermies. Die Stellung selbst war
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.