Die serbische
Regierung be-
reitet sich auf
den Kriegsfall
vor.
Serbien mobili-
siert, ebe es
seine Antwort
überreicht.
Paschitch
iiberreicht
Freiherrn von
Gies] die ser-
bische Ant-
wortnote.
144 25. Juli
Der österreichisch-ungarische Gesandte in Belgrad, Freiherr
von Giesl, an den österreichisch-ungarischen Minister
des ÄAeusseren, Graf Berchtold.
Rotbuch Nr. 22.
Belgrad.
Ministerrat gestern abends und heute früh zusammen-
getreten, nach mehrfachen Versionen soll mir die Antwort auf
unsere Note noch vor Ablauf der Frist übergeben werden. Wie
ich höre, wird Hofzug zusammengestellt; Geld der National-
bank und der Eisenbahn sowie der Akten des Ministeriums des
Aeusseren werden in das Innere des Landes gebracht. Einige
meiner Kollegen sind der Auffassung, dass sie der Regierung
folgen müssen, speziell auf der russischen Gesandtschaft wird
gepackt.
Garnison hat in Feldausrüstung Stadt verlassen. Muni-
tionsdepots der Festung werden evakuiert. Am Bahnhof star-
ker militärischer Verkehr. Die Sanitätskolonnen haben Belgrad
in der Richtung nach Süden verlassen. In Befolgung der mir
inzwischen zugekommenen Weisungen werden wir im Falle
Abbruches mit dem Zuge 6 Uhr 30 von Belgrad abreisen.
Der österreichisch-ungarische Gesandte in Belgrad, Freiherr
von Giesl, an den österreichisch-ungarischen Minister
des ÄAeusseren, (Graf Berchtold.
Rotbuch Nr. 23.
Semlin.
Um 3 Uhr nachmittags wurde in Serbien die allge-
meine Mobilisierung angeordnet.
Der serbische Ministerpräsident und Minister des Aeusseren,
Paschitch, überreicht dem österreichisch-ungarischen
Gesandten, Freiherrn von Giesl, folgende Note:
Rotbuch Nr. 54°).
Die königliche Regierung hat die Mitteilung der k. und k.
Regierung vom 10. dieses Monats erhalten und ist überzeugt,
Rb. Nr. 34. ') Der Text der serbischen Antwort ist in allen diplo-
matischen Sammlungen enthalten. Die Anmerkungen der österreichisch-
ungarischen Regierung, deren Wichtigkeit niemand verkennen kann, da