serbische Note
zu berücksich-
tigen, ab, da
die Kriegser-
klärung schon
erfolgt sei.
Der deutsche
Reichskanzler
lest den deut-
schen Bundes-
regierungen
die politische
Lage dar.
Oesterreich-
Ungarn muss
seine Politik
durchführen.
218 28. Juli
Der deutsche Botschafter in Wien, Herr von Tschirschky
und Bögendorff, an den deutschen Reichskanzler, von
Bethmann Hollweg.
Weissbuch, Anlage 16.
Wien.
Graf Berchtold bittet mich, Euer Exzellenz seinen ver-
bindlichen Dank für Mitteilung des englischen Vermittlungs-
vorschlages zu sagen. Er bemerkt jedoch dazu, dass nach Er-
öffnung der Feindseligkeiten seitens Serbiens und nach der
inzwischen erfolgten Kriegserklärung er den Schritt Eng-
lands als verspätet ansehen müsse.
Der deutsche Reichskanzler, von Bethmann Hollweg, an die
deutschen Bundesregierungen.
Weissbuch, Anlage 2.')
Berlin.
Euer pp. wollen der Regierung, bei der Sie beglaubigt
sind, folgende Mitteilung machen:
Angesichts der Tatsachen, die die österreichisch-unga-
rische Regierung in ihrer Note an die serbische Regierung be-
kanntgegeben hat, müssen die letzten Zweifel darüber schwin-
den, dass das Attentat, dem der österreichisch-ungarische
Thronfolger und seine Gemahlin zum Opfer gefallen sind, in
Serbien zum mindesten mit der Konnivenz von Angehörigen
der serbischen Regierung und Armee vorbereitet worden ist.
Es isteinProdukt der grosserbischen Bestre-
bungen, die seit einer Reihe von Jahren eine Quelle dauern-
der Beunruhigungen für die österreichisch-ungarische Monar-
chie und für ganz Europa geworden sind.
In besonders markanter Form trat der grosserbische
Chauvinismus während der bosnischen Krisis in die Er-
scheinung
2-22 2 - - 1-2 - 2.2...
Die Antwort der serbischen Regierung auf die Forderun-
gen, welche die österreichisch-ungarische Regierung am 23.
dieses Monats durch ihren Vertreter in Belgrad hat stellen
lassen, lässt indessen erkennen, dass die massgebenden Fak-
toren in Serbien nicht gesonnen sind, ihre bis-
herize Politik und agitatorische Tätigkeit
Wb. Anlage 2. !) Trägt den Vermerk « Vertraulich! >»
?) Hier wird die Stellung Oesterreich-Ungarns zur Sache mit
denselben Sätzen geschildert, wie sie in Wb. Anlage I dem soeben
zitierten Satz folgen, bis zu den Worten: «angesehen werden».