Pal&ologue be-
rubigt seine
Regierung.
Der belgische
Minister des
Aeusseren
schreibt
Deutschland
eine aggres-
sive Politik zu.
226 29. Juli
verhindern. Wenn er Oesterreich-Ungarn bewegen kann, Russ-
land zufrieden zu stellen und davon zurückzuhalten, dass es
bis zu einem Zusammenstoss kommt, werden wir uns alle in
tiefer Dankbarkeit gegen Seine Exzellenz für die Erhaltung des
europäischen Friedens einig sein. °)
Der französische Botschafter in St. Petersburg, Pal&ologue,
an den stellvertretenden französischen Minister des
Aeusseren, Bienvenu-Martin.
Gelbbuch Nr. 86.
St.Petersbureg.
Ich bin jetzt bereits in der Lage, Seine Exzellenz zu ver-
sichern, dass die russische Regierung iedem Verfahren, das
Frankreich und England ihm zur Erhaltung des Friedens vor-
schlagen werden, stattgeben wird. Mein englischer Kollege
telegraphiert in demselben Sinne nach London. ')
Der französische Gesandte in Brüssel, Klobukowski, an den
stellvertretenden französischen Minister des Aeusseren,
Bienvenu-Martin.
Gelbbuch Nr. 87.
Brüssel.
Aus meiner Unterhaltung mit Herrn Davignon und ver-
schiedenen Personen, die in der Lage sind, genau unterrich-
tet zu sein, erhalte ich den folgenden Eindruck: die Haltung
Deutschlands ist rätselhaft und berechtigt zu allen
Befürchtungen. Es erscheint als unwahrschein-
lich, dass .die österreichisch-ungarische Regierung eine Ini-
tiative ergriffen habe, die es nach einem vorgefassten Plan
zur Kriegserklärung führt, ohne ein vorhergehendes
AbkommenmitKaiser Wilhelm.
Die deutsche Regierung bleibt Gewehr bei Fuss und be-
hält sich nach den Umständen eine friedliohe oder kriege-
Bib. Nr. 77. ?) Als Grey dieses Telegramm nach Berlin sandte,
wusste er, dass Russland durch keine Konzession Oesterreich-Ungarns
zufrieden zustellen war! Siehe Bib. Nr. 72.
Gib. Nr. 86. ') Diese Versicherung Pal&ologues wirkt seltsam,
wenn man Bib. Nr. 72 zum Vergleiche heränzieht, sie wurde übrigens
von Sasonow prompt zurückgenommen, siehe Ob. Nr. 64.