Full text: Das Regenbogen-Buch - Die europäischen Kriegsverhandlungen.

240 29, Juli 
  
  
Der französische Botschafter in Rom, Barrere, an den stell- 
vertretenden französischen Minister des Aeusseren, 
  
Bienvenu-Martin. 
Gelbbuch Nr. 96. 
Giuliano Der Marquis di San Giuliano teilt durchaus nicht diese 
Sic 4 c 
Russland nicht Ansicht. Er glaubt, dass wenn Oesterreich sich damit begnügt, 
einzugreifen Serbien zu demütigen und ausser der Annahme der Note ge- 
wisse materielle Vorteile zu fordern, die nicht das Territorium 
berühren, Russland noch Anlass zur Verständi- 
gung finden könne.) Aber wenn Oesterreich Serbien 
Land abnehmen oder als unabhängigen Staat vernichten will, 
hält er es für ausgeschlossen, dass Russland nicht militärisch 
interveniert. 
2 _L- LLILIOOLOLN 
  
) 
Der englische Botschafter in Wien, Sir M. de Bunsen, an den 
  
englischen Staatssekretär des Aeusseren, Sir Edward Grey. 
Blaubuch Nr.79. 
  
Wien. 
Der österrei- ' i i 1 it7z- 
euer Es gibt jetzt keine Massnahme mehr, welche wir nütz 
sche Krieg un- licherweise ergreifen könnten, um den Krieg mit Serbien ab- 
vermeidlich wienden, zu dem die österreichisch-ungarische Regierung nun 
vollkommen gezwungen ist durch den heute morgen veröffent- 
lichten Aufruf des Kaisers an sein Volk und durch die Kriegs- 
erklärung.‘) Die Botschafter Frankreichs und Italiens stimmen 
Gib. Nr. 96. ') Der italienischen Regierung wird offiziell vom 
russischen Botschafter die Teilmobilmachung mitgeteilt. San Giuliano 
sagt, dass Oesterreich-Ungarn und Deutschland an Russlands Fried- 
fertigkeit glauben. 
?) Diese Bedingungen, die nach San Giulianos Meinung Russ- 
land befriedigen müssten, stimmen vollständig mit der Österreichisch- 
ungarischen Haltung überein. Im Prinzip deckte sich also die italienische 
Auffassung durchaus mit der Auffassung der beiden anderen Drei- 
bundstaaten. 
®) Giuliano verspricht sich viel von Englands Einfluss auf 
Deutschland. 
Bib. Nr. 79. ') Das Manifest Kaiser Franz -Josephs — nicht vom 
29., sondern vom 28. datiert — ist wie die übrigen öffentlichen Kund- 
gebungen allgemein bekannt geworden. Da es aber wie jene nicht am 
Ende der europäischen Krisis erschien, sondern nur am Ende der öster- 
reichisch-serbischen Krisis, ist ihm auch eine weitere politische Be-
	        
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