Full text: Das Regenbogen-Buch - Die europäischen Kriegsverhandlungen.

348 3. August 
  
  
  
3. AUGUST 
  
Der französische Botschafter in London, Paul Cambon, an 
  
den französischen Ministerpräsidenten und Minister des 
  
Aeusseren, Viviani. 
Gelbbuch Nr. 143. 
  
London. 
Grey macht Sir Edward Grey hat mich ermächtigt, Ihnen mitzuteilen, 
Hilfeverspre- dass Sie im Parlamente erklären dürfen, er würde im. Unter- 
chen zu einer .. .. . 1° 
bindendenVer- hause Erklärungen über die gegenwärtige Haltung der eng- 
pflichtung, die Tier. : cd: di 1. j ie: _ 
den Kriegszu- lischen Regierung abgeben und dass die wichtigste dieser Eı 
stand zwischen klärungen die folgende sein würde: 
Deutschland «Im Falle, da ein deutsches Geschwader die Meerenge 
einbegreif.e nassiert oder die Nordsee hinauffährt, um die britischen Inseln 
zu umschiffen, mit der Absicht, die französischen Küsten oder 
die französische Kriegsflotte anzugreifen und die französische 
Handelsflotte zu 'beunruhigen, würde das englische Geschwa- 
der eingreifen, um der französischen Flotte seine volle Unter- 
stützung zu leihen, sodassvondiesemAugenblicke 
anEnglandundDeutschlandsichmiteinander 
im Kriegszustande beiinden würden.') 
Gib. Nr. 143. ') Damit ist das letzte Glied in die Kette gefügt. 
Grey selbst gibt seinen Flottenabmachungen jetzt den entscheidenden 
Sinn: Er will den Krieg mit Deutschland. Dr. Karl Helfferich kommentiert 
in der zitierten Broschüre dieses Dokument folgendermassen: < Wenn 
also in der Zeit vom 2. bis 4. August deutsche Kriegsschiffe sich 
hätten beikommen lassen, sei es die Strasse von Calais zu passieren, 
sei es durch die Nordsee zu fahren, so wäre es, da man von eng- 
lischer Seite hinter einer solchen Operation ohne weiteres die Absicht, 
die französische Küste oder Flotte anzugreifen oder zum mindesten 
die französische Handelsflotte zu beunruhigen, vermutet hätte, zu einer 
sofortigen Aktion der englischen Flotte und zum Kriegszustand zwi- 
schen Deutschland und Frankreich gekommen ....; dies ganz unab- 
hängig von Deutschlands Haltung zur belgischen Neutralität... Man 
mag nachträglich bedauern, dass es in jener Zeit nicht zu einem Aus- 
fahren deutscher Kriegsschiffe und daraufhin zu einer feindlichen Ak- 
tion der englischen Flotte gekommen ist. Das Märchen, dass England 
lediglich durch die Verletzung der Neutratität Belgiens von Seiten 
Deutschlands gezwungen worden sei, in den Krieg einzutreten, hätte 
dann nicht aufkommen können.»
	        
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