Full text: Staatsbürgerliche Belehrungen in der Kriegszeit. Band 1. (1)

Wilhelm · Spende deutscher Frauen, das Kinderschutzhaus —= Ver- 
ein der Kinderfreunde. Außerdem erhält eine Anzahl Lehrerinnen 
und Kindergärtnerinnen eine regelmäßige monatliche Unterstützung. 
Das Kinderflugblatt „Der Deutschen Kinder Dienst fürs 
Vaterland“, verfaßt von drei Leipziger Lehrerinnen, brachte 
einen Erlös von 650 “, die dem Oberbürgermeister von Königs- 
berg überwiesen wurden zur Verwendung für notleidende Kinder. 
Infolge eines Aufrufes an die arbeitlose weibliche Jugend 
zum Beitritt in die Fortbildungskurse des Vereins, meldeten 
sich ungefähr 400 Schülerinnen. Das Gesuch an den Nat, 
die Neugründung von Kursen betreffend, wurde bewilligt; es 
entstanden 5 Kurse für Lebenskunde und Nähen, Kochkurse. 
Diesen arbeitlosen jungen Mädchen gibt der Verein Stoffe 
zur Herstellung von Wäsche und Kleidungsstücken und zahlt 
das Kostgeld für den Kochunterricht. Die Lehrerinnen, die nicht 
mit voller Stundenzahl angestellt sind, erhalten ein Entgelt. Die 
Mittel zur Anschaffung von Arbeitsmaterial liefert die Sektion 
für höhere Schulen. Die Kriegstätigkeit der Sektion besteht 
1. in einer materiellen Fürsorge durch eine monatliche Samm- 
lung, 2. in einer geistigen Fürsorge, die darin besteht, jungen 
Mädchen der genannten Kurse Stunden der Erhebung und Er- 
holung zu verschaffen und sie über die Kriegslage zu belehren. 
Der musikalische Teil gewährt zugleich einigen Gesanglehrerinnen 
Beschäftigung. 
Die Kurse finden statt im Auguste Schmidt- Haus (Leite- 
rinnen Frl. Oberlehrerin Schlesinger und Frl. Dr. Windscheid), 
in der Wohnung des Frl. Chelius, Kickerlingsberg (Leiterin 
Erl.Oberlehrerin Wislicenus) und in Leipzig-Lindenau im Blauen 
Kreuz (Leiterin Frl. Oberlehrerin Heinrich). Außer den Leite- 
rinnen sind andere Damen als Helferinnen oder Nednerinnen 
beschäftigt. Als Erfrischung wird Tee unentgeltlich gereicht. 
Nach Ausbruch des Krieges wurden aufklärende Vorträge 
über Frauendienst in Kriegszeiten gehalten. 
Es wurden bedürftige Familien besucht, Horte und Kriegs- 
strickstunden eingerichtet; Mitglieder beteiligten sich beim Aus- 
teilen der Schulspeisungen, beim Packen von Ciebesgaben, sie 
spendeten Wolle, besuchten mit ihren Schülerinnen die Laza= 
rette, waren im Nationalen Frauendienst tätig. 
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