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genossenschaftskasse mit einem Kapital von zunächst 5 Millionen Mark
errichtet. Heute hat die Kasse ein Grundkapital von 76,5 Millionen und
etwa 15 Millionen Mark Reserven. Sie dient dem genossenschaftlichen
Geldausgleich. Die einzelnen Genossenschaften sind in zahlreichen Fällen
für die BZezirke der Revisionsverbände zu sogenannten Derbandskassen
(Sentralkassen) zusammengeschlossen. Die einzelnen Genossenschaften legen
ihre überschüssigen Gelder bei diesen Derbandskassen an und nebmen
erforderlichenfalls Kredit bei ihnen in Anspruch. Die Hreußische Sen-
tralgenossenschaftskasse führt wieder den Derbandskassen im Wege des
Kredits die benötigten Mittel zu und legt die zeitweise überschüssigen Gelder
dieser Kassen zunächst im Genossenschaftswesen, dann auch auf dem all-
gemeinen Geldmarkt an.
Ein Teil der Genossenschaften bedient sich als Sentrakkreditinstitut
der Dresdner Bank, die in Berlin und Frankfurt a. Main besondere
Genossenschaftsabteilungen eingerichtet hat.
B. Die Genossenschaften während des Krieges.
Die Sahlen, in denen sich die Geschäftstätigkeit der Genossenschaften
ausdrückt, geben einen Begriff davon, von welcher Wichtigkeit es ist, daß
das Genossenschaftswesen gesund ist. Die Genossenschaften bilden die
finanzielle Grundlage, auf der weite Kreise des Mittelstandes ruhen. Don
ganz besonderer Bedeutung ist es daher, festzustellen, wie das deutsche
Genossenschaftswesen der Schwierigkeiten des Krieges Herr geworden ist
und ob es darüber hinaus vielleicht sogar in der Lage gewesen ist, seinen
Mitgliedern und den hbinter ihm stehbenden Kreisen in der Kriegszeit eine
Stütze und ein Halt zu sein.
Da darf zunächst die Tatsache festgestellt werden, daß unsere Genossen-
schaften durch den Krieg nicht überrascht worden sind. Die genossenschaft-
lichen Derbände haben seit der Marokkokrisis, während deren die fran-
zösischen Banken alle ihre in Deutschland stehenden Gelder zurückzogen, die
Genossenschaften immer wieder gemahnt, in ihren geschäftlichen Maßnahmen
nicht unberücksichtigt zu lassen, daß eines Tages die Friedensarbeit der
Kriegsarbeit den platz zu räumen haben könnte. Nachträglich ist von
manchem Ceiter unserer Genossenschaften bestätigt, daß diese ständige
Mahnung ihn veranlaßt habe, über die Anforderungen des nächsten Tages
hinaus zu prüfen, wie seine Genossenschaft den besonderen Anforderungen
einer Kriegszeit sich gewachsen zeigen werde.
Es wird auch den Fernerstehenden nicht verwundern, daß ein Genossen-
schaftswesen, für dessen innere Erstarkung so eifrig gearbeitet wird, und
das infolgedessen in seinen Grundlagen so gesund ist wie das deutsche, über
die Kriegsschwierigkeiten mit der Sicherheit und Selbstverständlichkeit bisber
hinweggekommen ist, die unser ganzes Wirtschaftsleben auszeichnet. Aller-
dings darf nicht übersehen werden, daß glücklicherweise nur kleine Teile
unseres Daterlandes die unmittelbare Wirkung des Krieges zu spüren bekamen
und daß dank der Tapferkeit unserer Truppen schon wenige Tage nach Kriegs-