I. Der Derlauf des Krieges 23
seinem VUo allein drei Hanzerkreuzer. Der englische Dersuch, am 25. De-
zember unsere Luftangriffe durch einen Fliegerangriff auf Cuxhaven zu
erwidern, scheiterte kläglich. Am 24. Januar 1015 kam es in der NWordsee
zwischen Helgoland und der Doggerbank zu einem Gefechte zwischen einem
Derbande deutscher Aufklärungsschiffe mit stärkeren englischen Streitkräften.
Don der flandrischen Küste aus gingen Unterseeboote, Torpedoboote und
Elieger, abgesebeen von der erwähnten Abwehlr feindlicher Angriffe von See
her, obwohl jede Unterstützung durch stärkere eigene Streitkräfte ausge-
schlossen war, zu Unternehmungen gegen die englische und französische
Küste über.
Endlich am 31. Mai losé kam der beiß ersehnte Augenblick der
Betätigung der eigentlichen Schlachtflotte. Unter Befehl des Dizeadmirals
Scheer steuerte sie in der ordsee nach Morden, in der Hoffnung, auf den Feind
zu treffen. Die Engländer waren mit ihrer ganzen Flotte in mehreren Ko-
lonnen im Anmarsche nach Osten, und es kam westlich des Skagerrak zur
regelrechten Seeschlacht, die mit einem einwandfreien deutschen Siege endete.
Der englische Derlust an Kampfschiffen war der vierfache, an kleineren
Fahrzeugen der doppelte, an Uenschen mehr als der doppelte des unserigen.
Noch wichtiger ist die moralische Einbuße der Engländer: die erste große
Aiederlage ihrer bisher unbesiegten Flotte auf hoher See gegenüber einer
Minderheit. Sie wissen nichts als die Lüge entgegenzusetzen. Auch dieser
deutsche Sieg war nur auf Grund einer ausgezeichneten Organisation mög-
lich, im Sinne der von Anbeginn seiner Regierung kundgegebenen Bestre-
bungen KMaiser Wilhelms II. großartig ausgestaltet durch Großadmiral
v. Tirpitz. Unserm Kaiser, dem als Thef des Admiralstabs Admiral v. Holtzen-
dorff zur Seite steht, danken wir den Cntschluß, die Flotte auch gegen die
große Dberlegenheit einzusetzen, dem kühnen Chef der Hochseeflotte die
Wabl des rechten Augenblicks und die sichere und zielbewußte Durchführung.
Leider müssen wir uns das Eingehen auf die Kämpfe in unseren
Schutzgebieten versagen. Am 1o. Movember lola ergab sich Tsingtau
nach tapferer Derteidigung gegen japanische Übermacht. Die unver-
teidigten deutschen Südseeinseln fielen den Japanern und Cng-
ländern in die Bände. Die Engländer nahmen Togo in Zesitz. Im
Februar 1916 war die Eroberung Kameruns durch die Engländer und
Franzosen nach heldenmütiger Gegenwehr beendet und am 0. Juli 1015
mußte die Schutztruppe von Südafrika von überwältigender Überzahl nach
vielen Gefechten die Waffen strecken. Überall wurde die Waffenehre bis
zum äußersten gewahrt. In Ostafrika dauert ein bewundernswerter Kampf
einer kleinen Schar noch fort.
Schlußwort auf Seite 30.