Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Erster Band. Der Bundesrat des Norddeutschen Bundes (1867-1870). (1)

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wie es mit mir werden wird, habe ich noch keine Gewißheit; ich fürchte aber, 
daß es mir nicht möglich sein wird, noch in dieser Woche fortzukommen, da 
ich neuerdings noch zum Referenten in einer Angelegenheit bestellt worden bin, 
die in dieser Diät erledigt werden soll, vor Donnerstag aber jedenfalls nicht 
zur Vorberatung in den Ausschuß gelangen kann, da unser Herr Vorsitzender 
erst Mittwoch von einer Dienstreise zurückkehrt.“ 
dk 
Berlin, 9. Dezember 1869. 
An Frau Wanda v. Keethe. 
„Wir werden heute mit doppelten Ruten gestraft; erst Sitzung des Bundes- 
rats des Norddeutschen Bundes und dann des Bundesrats des Zollvereins, 
die letztere ist jetzt in vollem Gange, aber grenzenlos langweilig. In dieser 
Woche komme ich keinesfalls hier fort, und werde ich mich glücklich preisen, 
wenn es mir in der ersten Hälfte der nächsten Woche möglich wird."“ 
k 
Berlin, 14. Dezember 1869. 
An Frau Wanda v. Koethe. 
„Es geht auch diesmal hier, wie es stets gegangen ist: immer tröpfeln 
neue Sachen nach und man kommt nicht zum Ende. Unter den neuen oder 
doch noch unerledigten Sachen befinden sich aber gerade einige von größerem 
Interesse, z. B. die Besetzung des Oberhandelsgerichts, die Kommunalbesteuerung 
der Offiziere 2c., die meinen Ausschüssen angehören und mich nötigen, am Platze 
zu bleiben. Ich bin ganz unglücklich darüber, kann es aber doch nicht ändern. 
Die letzte Sitzung hat mir Herr Delbrück auf eine Anfrage, die ich gestern 
an ihn richtete, für Freitag, spätestens Sonnabend in Aussicht gestellt. 
„Ich habe heute hier bei den Majestäten dinirt, die beide sehr gnädig waren."“ 
* 
12. Anhalt. 
Regierungsrat Dr. Sintenis') 
(geboren 25. Juni 1822, gestorben 13. Oktober 1888). 
Ein paar Streiflichter auf seinen Berliner Aufenthalt wirft der nach- 
stehende Schriftwechsel. 
*) Ferdinand Louis Robert Sintenis, geboren zu Zerbst als Sohn des Oberbürger- 
meisters Johann Karl Heinrich Sintenis, studirte die Rechte zu Gießen und Leipzig, wurde 
Dr. jur. an der ersteren Universität, im Jahre 1848 als Regierungsadvokat und Notar 
in Dessau angestellt, bald darauf Spezialkommissar in Separations= und Ablösungssachen, 
1859 Generalkommissionsrat, später Regierungsrat, als solcher Vertreter Anhalts im 
Bundesrat in den Jahren 1867—1870, und 1880 Präsident der herzoglichen Hofkammer 
in Dessau, siedelte in den letzten Jahren seines Lebens nach Berlin über und starb daselbst 
„Unter den Linden“ vom Schlage getroffen am 13. Oktober 1888.
	        
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