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die Schlagfertigkeit der Armee zu erhöhen, ihre Mobilmachung und Konzen-
tration zu beschleunigen, stellten an die Arbeitskraft außergewöhnliche Anforde-
rungen.“
Auch der Norddeutsche Bundesrat sowie der Norddeutsche Reichstag for-
derten seine Teilnahme an deren Arbeiten. Außerdem fiel ihm während der
Erkrankung und dadurch bedingten längeren Beurlaubung des Kriegsministers
wiederholt dessen Vertretung zu (Allerhöchste Ordre vom 2. Oktober 1866,
20. Dezember 1867 und 22. März 1868). Im Juli 1870, bei Ausbruch
des Krieges gegen Frankreich, finden wir ihn wiederum zum Generalquartier-
meister der Armee ernannt. „Was ich,“ so schreibt derselbe über diese Periode,
„für die Organisation des Norddeutschen Bundesheeres, für die Vorbereitung
zu einer beschleunigten Mobilisirung und Konzentration, sowie in der verant-
wortlichsten Stellung als Generalquartiermeister der Armee in drei Feldzügen
gethan, darauf kann ich mit Befriedigung zurückblicken. Ein höherer Ehrgeiz
als der, meinen Posten ganz auszufüllen, hat mir nie innegewohnt.“ Und an
einer andern Stelle: „Ohne Neigung für eine schriftstellerische Thätigkeit, habe
ich in vielen verantwortlichen Stellungen doch sehr viel schreiben müssen, bis
mich der Krieg gegen Frankreich durch die von mir gezeichneten Telegramme
zu einem populären Schriftsteller gemacht und so der wohl geringste Teil
meiner Thätigkeit ungesucht die meiste Anerkennung gefunden hat. Die un-
geschminkte Wahrheit der von mir gezeichneten Kriegstelegramme hat nicht das
Vaterland allein, der Feind hat sie mir gegenüber bei den Verhandlungen als
nicht anzuzweifeln anerkannt.“
Nach Beendigung des Krieges gegen Frankreich wurde v. Podbielski am
2. November 1871, unter Entbindung von dem Verhältnis als Direktor des
Allgemeinen Kriegsdepartements zur Disposition gestellt, jedoch bereits im
Jahre 1872 reaktivirt und mit der Führung der Geschäfte der Generalinspektion
der Artillerie erst provisorisch (3. Februar), später definitiv (31. Dezember 1872)
betraut. Unter seiner persönlichen Leitung wurde die Trennung der Offizier-
corps der Artillerie in solche der Feld= und Fußartillerie zur Durchführung
gebracht, und ungeachtet vieler entgegenstehenden sachlichen und persönlichen
Schwierigkeiten zu einem so gedeihlichen Ende geführt, daß beide Waffen einen
früher kaum geahnten Ausschwung nahmen. Am 31. Oktober 1879 endete
plötzlich (Herzschlag) das Wirken des arbeitsamen Mannes, des nächsten und,
wie er sich selbst nannte, treuesten Gehilfen von Moltke.
Bismarck trat in ein Verhältnis zu Podbielski, als derselbe für Roon
als Ministerverweser fungirte. Bismarck zweifelte gleich von Haus aus, ob
derselbe stets den objektiven Standpunkt des Staatsmanns einhalten werde,
der nicht in wildem Ressortpatriotismus fragt: „Was kann ich noch kriegen?“"
sondern als Gesamtpreuße: „Was muß ich haben und was kann ich kriegen?“
Und seine Befürchtungen hatten sich in dem Maße bewahrheitet, daß Bismarck