Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Erster Band. Der Bundesrat des Norddeutschen Bundes (1867-1870). (1)

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Arzt auch hier während des Badens das Schreiben verbietet, so fühle ich mich 
doch gedrungen, Ihnen ein Wort aufrichtiger Teilnahme und aufrichtigen 
Wunsches, daß es Ihnen auch in Ihren neuen, auch schönen Wirkungskreisen 
recht gut gehen möge, zu sagen; bei Ihrer Befähigung, Ihrer Energie und An- 
strengung und Ihrer Pflichttreue werden Sie sich schnell in das neue Verhält- 
nis finden und auch in ihm Erfolge erringen. Sie können mit gehobenem 
Haupte auf Ihre lange Dienstzeit zurückblicken! So etwas gibt inneren Frieden. 
Indem ich Ihnen heute meine Teilnahme ausspreche, danke ich Ihnen zugleich 
erneut für die Freundschaft und Kameradschaft, die Sie mir immer bewiesen, 
so oft unsere Dienstverhältnisse uns zusammengeführt, wovon Sie mir im 
Jahre 1862 eine so große Probe gegeben haben.*) Auch hierfür immer und 
immer wieder Dank! Ihrer verehrten Frau Gemahlin küsse ich ehrfurchtsvoll 
die Hand; sie wird auch auf dem Lande viel Gelegenheit finden, Ihrem Herzen 
folgend, armen Leuten wohlthun zu können. Und so leben Sie wohl, lieber 
Rieben. Der liebe Gott segne Sie und Ihr Haus. 
Gastein, 8. Sept. 1867. 
E. v. Manterffel. 
* 
Nach 50jähriger militärischer Laufbahn begann der alte General sich mit 
frischer Kraft der Verwaltung seines umfangreichen Besitzes zu widmen. 
Wirklicher Geheimer Rat und Generalsteuerdirektor 
v. Pommer-Esche 
(geboren 10. Februar 1803, gestorben 18. April 1870). 
Pommer-Esches politische Thätigkeit"*) beginnt mit seiner Ernennung zum 
Generalsteuerdirektor (3J. März 1849). Infolge dieser Stellung fand Pommer- 
Esche Gelegenheit, Preußen und Deutschland durch seine Thätigkeit für die zeit- 
gemäße Fortbildung des deutschen Zollvereins die wichtigsten Dienste zu leisten. 
Seine Name ist durch eine Reihe der bedeutendsten Verträge, die seiner Mit- 
wirkung ihren Abschluß verdanken, mit der Geschichte des deutschen Zollvereins 
innig verflochten. Wir heben von diesen Verträgen den am 7. September 1851 
*) Bezieht sich auf das Duell Manteuffels mit Twesten. 
**) Ueber seine frühere Laufbahn ist folgendes zu bemerken: Erste wissenschaftliche Vor- 
bildung auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt in Stralsund, demnächst Studium der Rechte 
in Göttingen und Berlin, 1826 Auskultatorexamen beim Kammergericht in Berlin, 1827/28 
Referendariatsexamen. Februar 1831 Assessor beim Kammergericht in Berlin, Juni 1831 Be- 
schäftigung bei der Regierung in Frankfurt a. O. Dezember 1831 versetzt zur Provinzial- 
steuerdirektion in Breslau. 1832 Regierungsassessor, 1833 Regierungsrat. 1834 Justi- 
tiarius bei der Regierung in Stettin. 1835 Eintritt in das Finanzministerium als 
Hilfsarbeiter. 1836 Ernennung zum Geh. Finanzrat und vortragenden Rat. 1839 Geh. 
Ober-Finanzrat. 1842 Bevollmächtigter der Rheinschiffahrtskommission.
	        
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