Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Vierter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1878-1881). (4)

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Kanzler, die dabei in völliger Uebereinstimmung einem beiden unwillkommenen 
Bundesratsbeschluß erfolgreich entgegentraten. Jeder sachkundige Zeitungsleser 
wußte das seit Jahren; nur den Fabeldichtern der „Breslauer Zeitung“ wird 
es neu sein.“ 
Am 15. März 1880 gab Bismarck ein Diner zu 28 Gedecken, zu welchem 
ausschließlich Mitglieder des Bundesrats geladen waren. Die Tafelordnung 
war diesmal streng nach der verfassungsmäßigen Reihenfolge der Staaten auf- 
gestellt. Der bayerische Gesandte v. Rudhardt führte die Fürstin Bismarck zu 
Tisch, zu deren Linken der sächsische Militärbevollmächtigte, Oberstlieutenant 
Edler v. d. Planitz Platz nahm. Der Reichskanzler selbst saß zwischen dem 
württembergischen Gesandten Freiherrn v. Spitzemberg, welcher der Gräfin 
Rantzau den Arm geboten hatte, und dem badischen Gesandten Freiherrn 
v. Türckheim. Es folgten auf jeder Seite je ein preußischer Minister, und 
zwar die Herren Hofmann, Maybach, Bitter und Friedberg; dann kam der 
hessische Gesandte Dr. Neidhardt, der mecklenburgische Gesandte v. Prollius, der 
braunschweigische Gesandte v. Liebe und der hanseatische Ministerresident 
Dr. Krüger. Von preußischen Bundesratsbevollmächtigten waren erschienen der 
Staatssekretär Dr. v. Schelling, der Staatssekretär Dr. Stephan, der Wirkl. Ge- 
heime Rat v. Philipsborn, der Unterstaatssekretär im Finanzministerium Meinecke, der 
Direktor im Reichsschatzamt Burchard, der Geheime Rat Körte aus dem Reichs- 
Eisenbahn-Amt und der Geheime Ober-Regierungsrat Tiedemann. Weiterhin 
bemerkte man den bayerischen Oberst v. &Kylander, den württembergischen General-= 
major v. Faber du Faur, den weimarischen Minister Dr. Stichling und den schwarz- 
burgischen Minister v. Bertrab. Auch Graf Herbert Bismarck und Graf Rantzau 
nahmen, als einzige Nichtmitglieder des Bundesrats, an dem Diner teil. 
Am 22. März 1880, als am Tage der Geburtstagsfeier des Kaisers, 
erschien Fürst Bismarck an der Spitze des Bundesrats in der Uniform der 
7. Kürassiere, mit dem großen Bande des Schwarzen Adler-Ordens im König- 
lichen Schloß. Der Fürst sah sehr wohl aus. Sein Gang war frisch und 
elastisch. Als der Kaiser seiner Genugthuung über die schnelle Erledigung des 
Etats im Reichstage Ausdruck gab, bemerkte der Reichskanzler, man habe dies 
zum Teil wohl der Vorlage über die beabsichtigten zweijährigen Etatsperioden 
zu danken, und man könne am Ende künftig mit ähnlichen Vorlagen gleiche 
Resultate erzielen. 
 
	        
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