Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Vierter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1878-1881). (4)

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an Sie 14 Tage zurückbehalten werden, und hoffentlich genügt diese Zeit, um 
diesen Zankapfel aus der Welt zu schaffen.“ Auch diese Angelegenheit wurde 
bald darauf im Wege der Verständigung erledigt. 
Als das wichtigste Kommissorium, das Versmann vor seinem Eintritt in 
den Bundesrat nach Berlin führte, kann man wohl seine Ernennung zum Mitglied 
der im Jahre 1877 vom Bundesrat eingesetzten Kommission zur Vorbereitung 
von Gesetzentwürfen über eine für Rechnung des Reichs zu erhebende Stempel- 
und Erbschaftssteuer 1) bezeichnen; der von dieser Kommission erstattete Bericht 
darf als ein Werk bezeichnet werden, in dem man für jede Stempelabgabe das 
pro et contra gründlich verzeichnet findet. 
Versmann war bereits zu Zeiten des Delbrückschen Regimes in seiner 
damaligen Eigenschaft als Zollvereinskommissar ein Gegner des Hamburger Zoll- 
anschlusses. Als sodann 1878 der Reichskanzler bei dem Senat anfragte, ob 
nicht die Zeit gekommen sei, im Interesse des Reiches und Hamburgs der Frage 
des Zollanschlusses näher zu treten, gab der Senat die Antwort: Man sei 
zwar prinzipiell gegen den Anschluß, weil man davon ausgehe, daß Hamburg 
nur als Freihafen die im deutschen Wirtschaftsleben ihm zufallenden Aufgaben 
erfüllen könne, sei aber trotzdem zu kommissarischen Verhandlungen bereit. Die 
Antwort wurde so aufgefaßt, daß Bismarck von den letzteren Verhandlungen 
absehen zu müssen glaubte. Im Jahre 1879 regte der Präses der Handels- 
kammer, Ernst Goßler, öffentlich den Gedanken an, die Zeit zum Zollanschlusse 
Hamburgs sei gekommen. Er wurde gezwungen, seine Entlassung aus der 
Handelskammer zu nehmen. 
Ich führe diese Thatsachen nur an, um zu zeigen, mit welcher Stimmung 
Versmann zu Hause zu rechnen hatte, als er im April 1880 in den Bundesrat 
eintrat. Wenige Bevollmächtigte zum Bundesrat haben unter so schwierigen 
Verhältnissen im Bundesrat debütirt, wie Versmann, und an wenige Bevoll- 
mächtigte sind überhaupt so schwierige Aufgaben daselbst herangetreten, wie an 
ihn bei den ersten Verhandlungen, die darauf abzielten, Hamburg zum Auf- 
geben seiner Freihafenstellung zu bewegen. In dem sachlichen Teil2) wird 
des näheren ausgeführt werden, wie Versmann die Schwierigkeiten besiegt hat, 
ohne mit Bismarck, der zu Anfang auf der ganzen Linie gegen ihn kämpfte, 
in einen persönlichen Konflikt zu geraten. 
Später zeigte sich auch Versmann mit der Neuordnung der Dinge 
in Hamburg, wie sie sich unter Aufrechterhaltung eines beschränkten Frei- 
) ef. Bd. III. S. 333. 
2) Vgl. den zunächst folgenden Abschnitt: Aus der Werkstatt des Bundesrats, bei dem 
Kapitel Zoll= und Steuerwesen.
	        
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