Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Vierter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1878-1881). (4)

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Graf Hatzfeldt, Unterstaatssekretär Dr. Busch, vortragende Räte der politischen 
Abteilung Bucher, v. Holstein, Graf Rantzau, v. Brauer, Humbert, Direktor- 
der II. Abteilung Jordan; 1884 politische Abteilung unverändert; II. Ab- 
teilung Direktor v. Bojanowski; 1885 unverändert unter dem Hinzutritt 
v. Kusserows für die politische Abteilung. 
Die Arbeitslast, die hier auf Busch drückte, war außerordentlich, aber sie. 
wurde von seinem Fleiße und von seiner Dienstfreudigkeit übertroffen. Hinzu 
kam, daß in dieser Zeit sein unmittelbarer Vorgesetzter, der Staatssekretär Graf 
Hatzfeldt, wiederholt schwer erkrankte, so daß er während dieser Zeit auch noch 
die schwere Bürde dieses verantwortungsreichen Amtes und damit auch die 
diplomatische Vertretung des Reichs im Verkehr mit den in Berlin beglaubigten 
Botschaftern und Gesandten übernehmen mußte. Wiederholt hatte es den An- 
schein gehabt, schreibt die „Kölnische Zeitung“", als wenn die körperlichen Kräfte 
unter diesem Uebermaß von Last und Sorge erliegen würden. 
Wenn Bismarck in Berlin war, so verging kein Tag, an dem Busch sich 
nicht zum Vortrag zu seinem Chef begeben hätte. Auf den parlamentarischen 
Soireen im Kanzlerpalais war Busch ein regelmäßiger, wenn auch nicht gerade 
redseliger Gast. 
Wesentlich beteiligt war Busch an den Verhandlungen über die durch den 
Berliner Kongreß auf die Tagesordnung gesetzte türkisch-persische Grenzregulirung, 
ebenso an den Arbeiten der teilweise von ihm geleiteten Kongokonferenz. 
Im Dezember 1881 wurde Dr. Busch mit einer bedeutsamen politischen. 
Mission an den Vatikan betraut. Ueber den Inhalt derselben erfahren wir 
Näheres aus folgender, Anfang Januar 1882 erschienenen Notiz in der „Nord- 
deutschen Allgemeinen Zeitung“: 
„In der Presse herrscht große Verwirrung über die Verhandlungen, welche 
angeblich oder wirklich zur Zeit in Rom gepflogen werden. Die Unklarheit 
würde eine geringere sein, wenn man die drei Arten von Verhandlungen, welche 
dabei überhaupt in Betracht kommen, streng auseinanderhalten wollte: nämlich 
erstens auf die Kirchengesetzgebung bezügliche Verhandlungen, hinsichtlich welcher 
Herr v. Schlözer vorläufige Besprechungen gehabt hat, die auch voraussichtlich 
demnächst fortgesetzt werden; zweitens Verhandlungen über laufende Geschäfte, 
bei welchen die Kurie unzweifelhaft mitzusprechen hat, wie die Regelung gewisser 
bischöflicher Angelegenheiten u. s. w.; drittens Verhandlungen über die Frage 
der allgemeinen Stellung des Papsttums, von der übrigens nicht sicher bekannt 
ist, ob sie außerhalb der offiziellen päpstlichen Ansprachen auf diplomatischem 
Wege überhaupt angeregt worden ist."“ 
Ich knüpfe hieran die nachfolgende, auf jene mannigfachen Verhandlungen. 
bezügliche Mitteilung, welche auf dem merkwürdigen Umwege von Berlin über 
Paris nach Wien gekommen war. In Wiener Blättern fand sich nämlich fol- 
gendes Telegramm:
	        
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