Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Zweiter Band. Der Bundesrat des Zollvereins (1868-1870) und der Bundesrat des Deutschen Reichs (1871-1873). (2)

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28. November: Um 12 Uhr Bundesratssitzung. 
29. November: Um 1 Uhr Sitzung. Kurze Debatte über die den Ge— 
meinden zu gewährenden Kriegsentschädigungen, um so längere über das drei— 
jährige Pauschquantum. Treitschle viel zu ideal, Bethusy viel Worte, um nichts 
zu sagen, Lasker sehr gut gesprochen, aber als Gegner, Roon diesen Eindruck 
wieder abgeschwächt, hernach Kardorff, der jedoch kaum angehört wurde. 
30. November: Die zweite Beratung über das dreijährige Pauschquantum 
dauerte sehr lange. Delbrück sprach sehr gut. 
1. Dezember: Dritte Beratung über denselben Gegenstand. Delbrück schloß 
ganz überraschend schnell den Reichstag im Namen des Königs. Telegramm 
vom Kriegsminister, daß ich zum Generalstab versetzt sei. 
4. Dezember: Meldung bei Sr. Mojestät und dem Kronprinzen. 
7. Dezember: Eintreffen der Feldzugsakten der württembergischen Feld- 
division im Großen Generalstabe. 1—5 Uhr Bundesratssitzung. 
Hier bricht das Tagebuch des Majors v. Gleich ab, vermutlich aus dem 
Grunde, weil zu seinen Pflichten als Bevollmächtigter zum Bundesrat noch die 
ihm von Moltke aufgetragenen kriegsgeschichtlichen Arbeiten hinzukamen. 
Regierungsrat Bätzner 
(geboren 21. April 1824, gestorben 12. Februar 1893). 
Besuch der Universität Tübingen, 1848 und 1849 Oberamtsaktuar in Rottenburg 
und Waiblingen, 1851 Kanzlei= und Kollegialhilfsarbeiter bei der Zentralstelle für Gewerbe 
und Handel, 1852 Regierungsassessor, 1857—1866 Oberamtmann in Neuenbürg, 1866 bis 
1870 Oberamtmann in Tübingen, 1870 Regierungsrat im Ministerium des Innern, 1873 
Rang und Titel eines Ober-Regierungsrats, 1877 Ober-Regierungsrat, 1878 Vorstand 
der Ober-Regierung, 1878 Titel und Rang eines Direktors, 1891 desgleichen eines Prä- 
sidenten. In dieser Eigenschaft war er der ständige Vertreter des Staatsministers des 
Innern und der laufenden Geschäfte. Dezember 1884 lebenslängliches Mitglied der Kammer 
der Standesherren, 1887 außerordentliches Mitglied des Geheimen Rats. 
Ober-Tribunalrat v. Kohlhaasl) 
(geboren 1829) 
war in den Jahren 1871—1878 zeitweilig als stellvertretender Bevollmächtigter 
speziell in dessen Justizausschusse sowie bei der Justizkommission des Reichstags 
im Jahre 1876 thätig, er hat an den Arbeiten der Kommission für Beratung der 
Zivilprozeßordnung (187 1/73) und der Konkursordnung (1874) als vom Bundes- 
rat gewähltes Mitglied teilgenommen. 
1) 1868 vortragender Rat im Justizministerium mit Titel und Rang eines Ober- 
Tribunalsrats, 1879 Senatspräsident an dem Oberlandesgericht in Stuttgart, 1886 Präsident 
dieses Gerichts, 1894 in den Pensionsstand getreten.
	        
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