Full text: Wegweiser durch Bismarcks Gedanken und Erinnerungen. (3)

Erläuterungen zu den „Gedanken und Erinnerungen“. 205 
S. 232, Z. 14 ff., 233f.; 
Moskau, den 2. Juni 1859. 
Als Ew. Execellenz letzthin die Alterthümer von Moskau 
besuchten, haben Sie den Denkmälern unseres ehemaligen politischen 
und moralischen Lebens große Aufmerksamkeit gewidmet. Die 
alten Bauten des Kreml, die Gegenstände aus dem häuslichen 
Leben der Zaren, die werthvollen griechischen Handschriften der 
Bibliothek der russischen Patriarchen — kurz alles hat Ihre Wiß- 
begierde erregt. Die gelehrten Bemerkungen Ew. Excellenz mit 
Bezug auf diese Denkmäler haben bewiesen, daß Sie mit Ihren 
großen diplomatischen Kenntnissen auch noch ebenso gründliche archäo- 
logische verbinden. Eine solche Aufmerksamkeit von Seiten eines 
Ausländers für unsere Alterthümer ist mir doppelt lieb, als Russe 
wie als Mann, der seine Mußestunden archäologischen Unter- 
suchungen widmet. Erlauben Sie mir, Ew. Excellenz als Er- 
innerung an Ihren kurzen Aufenthalt in Moskau und die ange- 
nehme Bekanntschaft, die ich in Ihnen zu machen die Ehre gehabt 
habe, ein Exemplar der „Beschreibung der Wahl und Thron- 
besteigung des Zaren Michael Feodorowitsch“ anzubieten. Sie 
werden auf, wenn auch wenig kunstreichen, doch um ihres Alters 
willen merkwürdigen Abbildungen dieselben Gebäude und Gegen- 
stände erblicken, die Sie so sehr im Kreml interessirten. 
Genehmigen Sie 2c. 2c. P. M. Obolenski. 
Petersburg, Juli 1859. 
Ich würde sehr undankbar sein, wenn ich nach allen Be- 
weisen von Güte, mit denen Sie mich in Moskau überschüttet 
haben, vier Wochen ohne wichtige Gründe hätte verstreichen lassen, 
bevor ich auf den Brief antwortete, mit dem Ew. Excellenz mich 
beehrt haben. Ich bin nach meiner Rückkehr von einer schweren 
Krankheit befallen worden, einer Art von Gicht, die mich durch 
heftige rheumatische Schmerzen seit fast einem Monat an's Haus 
gefesselt hat, mit kleinen Unterbrechungen, die durch die im Rück- 
stand gebliebenen laufenden Geschäfte in Anspruch genommen 
wurden. Noch heute bin ich außer Stande, zu laufen, befinde 
mich aber im ganzen besser, so daß ich einem Befehle meiner 
Regierung zu gehorchen versuchen werde, die mich nach Berlin
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.