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Vorwort.
Der „Wegweiser durch die Gedanken und Erinnerungen
des Fürsten Otto von Bismarck"“ verdankt seine Entstehung
einer Anregung, die mir durch die Redaction des Leipziger
Tageblatts gegeben wurde. Sie bat mich, die Leser dieses
Blattes mit dem Inhalte des bedeutenden Werkes bekannt zu
machen, und so schrieb ich eine größere Anzahl von Aufsätzen
zur Einführung in die Lectüre. Sie fanden mehr Anklang,
als ich selbst erwartet hatte: von vielen Seiten, darunter auch
von Männern, deren Urtheile ich besonderes Gewicht beilege,
wurde ich aufgefordert, die Aufsätze zu erweitern und zum
Buche zusammenzufassen und dadurch den zahlreichen Lesern
der „Gedanken und Erinnerungen", die dem erlauchten Ge-
schichtsschreiber nicht überall zu folgen vermögen, weil ihnen
die vorausgesetzte Kenntniß der historischen Entwickelung fehlt,
einen Leitfaden in die Hand zu geben, der es ihnen ermöglicht,
das Werk mit dem Gewinn zu studiren, den es für die Er-
ziehung des deutschen Volkes zu historischem und politischem
Denken bringen soll. Aus diesem Gesichtspunkte will das Buch
betrachtet sein. Es bietet in knapper Zusammenfassung das
Wissenswürdigste des großen Werkes, überbrückt durch historische
Erzählung gewisse Lücken, die Fürst Bismarck mit vollem Be-
wußtsein gelassen hat, weil er die Geschichte seiner Zeit über-
haupt nicht schreiben wollte, nimmt Stellung zu den mancherlei
gehässigen Angriffen, die des Fürsten Werk durch seine poli-
tischen Gegner erfahren hat, und bekräftigt durch die einge-
schalteten Beweisstücke die Darstellung des Fürsten, wo ihre