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1851 antiquirt ist. Als Diplomat scheint er mir, schon seiner auf-
11.7. geregten Stimmung wegen, wenig geeignet, aber als Arbeiter
ist er gewiß zu brauchen.
3. Sehr wünschenswerth würde es mir erscheinen, wenn
Ew. Hochwohlgeboren vor Ihrem eigentlichen Eintritt ins Amt
noch einmal hierher kommen könnten. Ich bitte sich die Mög-
lichkeit gemeinschaftlich mit Herrn v. Rochow zu überlegen und
mir Ihre Entschließung allenfalls durch den Telegraphen mit-
zutheilen. Es ist so vielerlei zu besprechen und gegenseitig
auszutauschen, daß dies gewiß nützlich sein würde. Ich be-
merke indeß in dieser Beziehung, daß ich wahrscheinlich am 16.
auf einige Tage aufs Land gehe und daß der König am
25ten d. M., vielleicht auch schon einige Tage früher, nach Brom-
berg resp. Königsberg reist. Ich werde aber bestimmt zu der
Zeit hier sein, wo Sie Sich ansagen?.
Gern schriebe ich noch über mehre Dinge, allein fort-
währende Störungen lassen mich nicht dazu kommen und Sie
werden froh sein meiner unleserlichen Buchstaben Ende erreicht
zu haben.
Meine Frau, die mich zum Thee ruft, empfehhlt sich
Ihnen.
Mit unveränderter Hochachtung und Freundschaft
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebener Diener
B. 11./7. 51. Manteuffel“).
*) Am 14. Juli sagte sich Bismarck telegraphisch bei Manteuffel
an und wurde für den 15. zum König befohlen, s. das Billet des Königs
an Manteuffel bei v. Poschinger, Denkwürdigkeiten des Ministers Otto
Freiherrn v. Manteuffel II, 5.
*“) Bismarcks Antwort vom 12. Juli f. in Preußen im Bundes-
rathe IV, No. 8 S. 21 ff. Preuß