Verlauf der Ministersitzung am 17. März. 93
regiren will, erkenne die Nachtheile meines Rücktritts für die
öffentlichen Interessen, sehne mich auch, da meine Gesundheit
jetzt gut ist, nicht nach einem arbeitslosen Leben; aber ich
fühle, daß ich dem Kaiser im Wege bin, und bin amtlich durch
das Cabinet benachrichtigt, daß derselbe meinen Rücktritt
wünscht. Ich habe daher auf Allerhöchsten Besehl meine
Dienstentlassung erbeten.“
Nachdem ich eine dieser Skizze entsprechende Erklärung ab-
gegeben hatte, befürwortete der Vicepräsident des Staats-
ministeriums Herr von Boetticher den früher von mir aus-
gesprochenen Gedanken, mich auf die Leitung der auswärtigen
Angelegenheiten zu beschränken. Der Finanzminister erklärte,
die Ordre vom 8. September 1852 gehe durchaus nicht über
das Ersorderliche hinaus und er schließe sich der Bitte des
Herrn von Boetticher an, daß nach einem Ausgleich gesucht
werden möge. Wenn ein solcher nicht zu finden sei, so werde
das Staatsministerium erwägen müssen, ob es sich nicht mei-
nem Schritte anzuschließen habe. Die Minister des Cultus
und der Justiz waren der Ansicht, es handle sich doch nur um
ein Mißverständniß, über welches Se. Majestät aufzuklären
sei, und der Kriegsminister fügte hinzu, er habe seit langer
Zeit kein Wort von Gr. Majestät vernommen, welches auf
kriegerische Verwicklungen mit Rußland Bezug habe. Der
Minister der öffentlichen Arbeiten bezeichnete meinen Rücktritt
als ein Unglück für die Sicherheit des Landes und die Ruhe
Europa's; wenn es nicht gelänge, denselben zu verhindern, so
müßten seiner Meinung nach die Minister ihre Aemter zur
Verfügung Sr. Majestät stellen, er selbst wenigstens habe die
Absicht, das zu thun. Der Minister für Landwirthschaft er-
klärte, wenn ich überzeugt sei, daß mein Rücktritt Allerhöchsten
Orts gewünscht werde, so ließe sich von diesem Schritte nicht
abrathen. Das Staatsministerium müsse jedenfalls erwägen,
was es zu thun habe, wenn ich meinen Abschied erhielte. Nach