104 Achtes Kapitel: Meine Entlassung.
zu bringen. Sie haben die Wege bahnen helfen, auf welchen.
die Armee, mit Gottes Hülfe, von Sieg zu Sieg geführt werden
konnte. Heldenmüthigen Sinnes haben Sie in den großen
Kriegen Ihre Schuldigkeit als Soldat gethan, und seitdem, bis
auf diesen Tag, sind Sie mit nie rastender Sorgfalt und Auf-
opferung bereit gewesen, einzutreten, um unserem Volke die von
den Bätern ererbte Wehrhaftigkeit zu bewahren und damit
eine Gewähr für die Erhaltung der Wohlthaten des Friedens
zu schaffen.
Ich weiß Mich eins mit Meiner Armee, wenn Ich den
Wunsch hege, den Mann, der so Großes geleistet, auch ferner-
hin in der höchsten Rangstellung ihr erhalten zu sehen. Ich
ernenne Sie daher zum General-Obersten der Cavallerie mit
dem Range eines General-Feldmarschalls und hoffe zu Gott,
daß Sie Mir noch viele Jahre in dieser Ehrenstellung erhalten
bleiben mögen.
Wilhelm.“
Mein Rath ist seitdem weder direct noch durch Mittels-
personen jemals erfordert, im Gegentheil scheint meinen Nach-
folgern untersagt zu sein, über Politik mit mir zu sprechen.
Ich habe den Eindruck, daß für alle Beamte und Offizere,
welche an ihrer Stelle hängen, ein Boycott nicht nur geschäft-
lich, sondern auch social mir gegenüber besteht. Derselbe hat
in den diplomatischen Erlassen meines Nachfolgers wegen Dis-
creditirung der Person seines Vorgängers im Auslande einen
wunderlichen amtlichen Ausdruck gefunden.
Meinen Dank für die militärische Beförderung stattete ich
durch nachstehendes Schreiben ab:
„Euerer Majestät danke ich in Ehrfurcht für die huldreichen
Worte, mit denen Allerhöchstdieselben meine Verabschiedung
begleitet haben, und fühle mich hoch beglückt durch die Ver-