Fachschulen.
nötigen Fachkenntnisse, insbesondere die er—
forderliche Fertigkeit im Zeichnen vermitteln.
In den Hüttenschulen werden niedere Betriebs-
beamte für die Hüttenindustrie herangebildet
(Vorschriften über die Organisation vom
19. Nov. 1901 — HA. 305). Die maßgeben-
den Erlasse sind im Erl. vom 3. Dez. 1902
(6MBl. 434) zusammengestellt. Das Reife-
eugnis der Maschinenbauschule berechtigt zur
Ungahme als technischer Sekretär der kais.
Marine und als Anwärter für die mittleren
und unteren Staatseisenbahnbeamten (Bek.
vom 29. April 1903 — HM.Bl. 200) sowie
zur Ablegung der Eichmeisterprüfung (Erl.
vom 2. April 1904 — HMl. 105). 5. 5 F. für
Metallindustrie in Iserlohn (Bronze= und
Messingwaren), Remscheid, Siegen, Schmal-
kalden (Kleineisenindustrie), Hannover (Kupfer-
schmiede), mit denen Lehrwerkstätten verbunden
sind. 6. 3 Seedampfschiffsmaschinisten-
schulen zu Flensburg, Stettin und Geeste-
münde sind zur Vorbereitung jüngerer Leute
auf die Prüfung als Seedampfschiffsmaschinist
erster bis vierter Klasse nach Maßgabe des G.
vom 11. Juli 1878 (RGBl. 109) bestimmt. 7. Die
Ziegeleischule in Lauban. In dieser sollen
die Schüler in einem einfährigen praktischen und
theoretischen Unterricht in der Herstellung von
Ziegeleierzeugnissen so ausgebildet werden,
daß sie als Aufseher, Brennmeister, Werk-
meister in Ziegeleibetrieben Anstellung finden
oder auch selbständig als Fabrikanten wirken
können. 8. 5 Korbflechtschulen in Heins-
berg, Grävenwiesbach, Ruppertshofen, Schur-
gast, Sensburg. 9. 36 Textilfachschulen:
3) höhere in Aachen, Barmen, Berlin, Kottbus,
Krefeld, M.-Gladbach, Sorau; b) niedere in
Einbeck, Falkenburg i. P., Forst i. L., Mühl-
hausen i. Th., Ronsdorf, Langenbielau, Som-
merfeld, Spremberg; c) 21 Webereilehrwerk-
stätten in Bramsche, Eupen, Brinkum, Lam.-
springe, Melle, Osterkappeln, Schledehausen,
Steyerberg, Sünsbech, Vilsen, Waltenhorst,
Wustrow, Katscher, Lewin, Mittelwalde, Aeu-
rode, Reinerz, Schömberg, Nowawes, Luchen-
walde, Bielefeld. Die höheren F. dienen
auch zur Vorbildung von Fabrikanten und
höheren Betriebsbeamten, die niederen F. nur
ur Vorbildung von Werbhmeistern. Die
ebereilehrwerkstätten verfolgen den Zwech,
diesenigen Lohnweber, welche wegen ihres
Alters, ihrer Schwächlichkeit, ihrer häuslichen
oder wirtschaftlichen Verhältnisse oder aus
Mangel an Gelegenheit nicht in der Lage sind,
einen lohnenden Erwerb zu ergreifen, insbe-
sondere zur mechanischen Weberei überzugehen,
leistungsfähig zu erhalten, und das Weben für
den Hausbedarf zu unterstützen. 10. 20 Aavi-
gationsschulen und Navigationsvor-=
schulen in Pillau, Danzig, Grabow a. O.,
Stralsund, Barth, Altona, Flensburg, Apen-
rade, Geestemünde, Timmel, Veer, Papenburg,
winemünde, Stolpmünde, Zingst, Prerow,
Grünendeich, Grohn, Emden, Wesirhauderfet,
die Navigationsschulen sollen Seeleuten Ge-
W Penheit bieten, sich die theoretische Ausbildung
zum Seesteuermann und zum Seeschiffer auf
Lohber Fahrt zu verschaffen und sich auf die
euermannsprüfung und die Schifferprüfung
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für große Fahrt, sowie auf eine Prüfung in
der Schiffsdampfmaschinenkunde und in der
Gesundheitspflege auf Kauffahrteischiffen vor-
zubereiten. Die Aa#vigationsvorschulen sollen
jungen Seeleuten Gelegenheit bieten, sich auf
den Eintritt in die Steuermannsklasse einer
Aavigationsschule und auf die Prüfung dazu,
sowie auf die Schifferprüfung für kRleine Fahrt
vorzubereiten (s. die Ordnung für Na#vigations-
schulen vom 6. Juni 1904 — HMl. 284 — und
für Navigationsvorschulen vom 25. Juli 1904
— H##l. 363). 11. 37 Schifferschulen für
Binnenschiffahrt in Aken, Tangermünde, Parey,
Klein-Wittenberg, Lauenburg, Schönebeck,
Bogätz, Elster, Groß-Rosenburg, Mühlberg,
Ruhrort, Zehdenick a. H., Bredereiche, Havel-
berg, Alsleben a. S., Fürstenberg a. O., Wettin
a. S., Thorn, Groß-NReuendorff, Tschicherzig,
Pretzsch, Plaue a. H., Pritzerbe, Fürstenwalde,
Pollenzig, Lehnin, Koblenz, Linum, Hameln,
Beetz, Vietze, Malz, Friedrichsthal, Wolters-
dorf, Altruppin, Lychen und Hohenwutzen; sie
bereiten auf die Ausübung des Gewerbes als
Schiffer, (Führer) von Binnenfahrzeugen vor.
12. 13 Bergschulen in Tarnowitz, Walden-
burg, Eisleben, Clausthal, Bochum, Essen,
Saarbrüchen, Siegen, Siegburg, Bardenberg,
und 43 Bergvorschulen. In den Bergschulen
sollen diesenigen Kenntnisse und Fertigkeiten
erworben werden, deren die technischen Gru-
benbeamten, namentlich die Steiger bedürfen.
Auf den mit einer Oberklasse versehenen Berg-
schulen werden die Besucher bis zum Ober-
steiger (Betriebsführer) ausgebildet. Außerdem
sollen die Bergschulen zur Ausbildung der-
jenigen dienen, welche sich dem bergmännischen
Maschinenwesen als Maschinensteiger und
Werkmeister widmen wollen. S. die Ubersicht
in der ZfBHu S. 37, 1 und Bergbauhilfs-
kassen. 13. Haushaltungs= und F. für
Mädchen in Posen, Potsdam, Rheydt, Alten-
essen, Beuthen, Krefeld, Görlitz, Graudenz, Halle,
Gnesen; Stichschulen in Mittelwalde, Habel-
schwerdt, Reinerz, Lewin, Aeurode, Wünschel-
burg, Schömberg; Handschuhnähschulen in Zie-
genhals, Harzenau, Duderstadt und Halberstadt,
und eine Anzahl von Vereins= und Privat-
schulen. Außer diesen Staatsanstalten oder vom
Staate unterstützten Schulen gibt es noch eine
roße Zahl von Mädchen-Fortbildungs-- und
Fachschulen, die von Gemeinden, Vereinen oder
Privaten ohne staatliche Zuschüsse unterhalten
werden. Auch werden Mädchen in Textil= und
Kunstgewerbeschulen ausgenommen. 14. 4 Huf-
beschlaglehranstalten, die teils vom Staate
eingerichtet, teils als solche anerkannt sind und
zur Ausstellung des Prüfungszeugnisses für den
Betrieb des Hufbeschlags (s. Hufbeschlagge-
werbe)befugt sind. 15. Die F. für Schuh= und
Schäftefabrikation in Wermelskirchen, eine
Einrichtung der Gemeinde. Zu erwähnen sind
noch 428 Innungs= und Vereinsschulen,
die mehrfach Fachunterricht auch in Lehr-
werkstätten erteilen. Von den unter 1—14
aufgeführten F. sind Staatsanstalten: die unter
1 aufgeführten Schulen, alle Baugewerk-
schulen und F. für Metallindustrie, mit Aus-
nahme derjenigen in Berlin, Magdeburg und
Hannover, die F. für Seedampfschiffsmaschi-