Sächsische Pfalzgrafen. 121
sollen ihm dessen Gunst und diese Auszeichnung erworben
haben 1052. «
Auf den 1056 von einem Geistlichen ermordeten Dedo
folgte sein Bruder Friedrich II., der Stifter des Klosters
Sulze, dessen junger Sohn gleichen Namens 1083 ermordet
wurde (ein hölzernes, dann ein steinernes Kreuz mit Inschrift
bezeichnete noch lange den Platz) und dessen Enkel Fricdrich IV. an
Ludwig vem Salier von Thüringen einen schlimmen Stiefvater
bekam, der auch die Pfalzgrafschaft in die Hände eines Vetters
des goseckischen Hauses, Friedrichs I. von Sommerschenburg
(die Grafschaft und das Schloß dieses Namens liegen seitwärts
Magdeburg, umweit Helmstädt), fallen läßt. Doch nannte sich
Friedrich noch Pfalzgraf, aber von seinem Schlosse Putelendorf
(unweit Wiehe und Allstädt) und starb um 1124. Kaiser
Lothar neunt in einer Urkunde dieses Putelendorfers Gemahlin
Agnes (Herzogs Heinrich von Limburg Tochter) und seinen
Sohn Friedrich. Unter den weltlichen Zeugen steht der zweite
Pfalzgraf von Sommerschenburg vor Landgraf Hermann (dem
Winzenburger) und den zwel Markgrafen Konrad und Albrecht !).
Der erste Pfalzgraf dleses Hauses F 1120, der zweite 1162, der
dritte Albrecht 1180, worauf die Reste der sächsischen Pfalz, von
welcher schon viel vergabt und verschenkt worden war, well
man sie auch schon als ein erbliches Reichslehen betrachtete, mit
dem Amte selbst in die Hände der Landgrafen Thüringens kommen.
Der mittlere Theil des Sorbenlimes, zwischen Saale und
Oder, war nach des Markgrafen Gero Tode (s. o. S. 48) in
1) Heydenreich in seinem ziemlich consusen Entwurf der Historie
der Pfalzgrasen von Sachsen (Erfurt 1740) nimmt mehre Pfalzgrafen
auf einmal an; dem widerspricht Weisse im Neucu Mus. für die sächf.
Gesch. III, 2, aber Gervais (Gesch. der Pfalzgrasen v. Sachsen, in
Neue Mitth. des thür.-sächs. Vereins, IV. Bd., 1839) tritt dieser Hypo-
these ebensalls bei. A. v. Wersebe in seiner augeführten Preisschrift
von den Gauen r., S. 104, nimmt Teti prnelectoriac potestatis in
Thüringen (1 957) als Stammvater der Gosecker au. — Die Urkunde
von 1129 bei Sehultes I. 292 ist auch darum wichtig, weil sie Heinrich
als Herzog auführt, also den Streit entscheidct, wann der Welse (denn
Heinrich von Limburg kann nicht gemeint sein) das Herzogkhum Sachsen
bekommen habe. Vergl. meinen biographischen Versuch: Heinrich der
Löwe (Hannov. 1819), S. 41. (V.)
1056
1083
1124