1090
1103
1117
1124
1135
124 Die Askanier.
1090 gelangte er. sogar zum Besitze der meißner Mark, doch
ohne die Oberlausitz, die in böhmischen Händen blieb. Als
Heinrich der ältere starb, 1103, schützte Gertrud ihren nachge-
bornen Sohn, Heinrich, den jüngern, gegen die Ausprüche von
Thimos Söhnen bis an ihren Tod (1117). Was auf Hein-
richs II. kinderlosen Tod. folgt, ist bekamt. Weder Hermann
der Winzenburger, dem die Ostmark, noch Wiprecht, dem die
meißner Mark vom Kaiser gegeben worden , konnten sich gegen
Konrad, Thimos Sohn, und Albrecht den Bär behaupten;
und nach Wiprechts Tode, 1124, kam auch die Lausitz au Al-
brecht bis 1131, wo Heinrich von Groitzsch sie wieder erlangte,
bis sie nach seinem Tode (22. December 1135) an Konrad, Mark-
grafen von Meißen, fiel. Dieser Heinrich von Groitzsch ist der
erste Markgraf der Niederlausitz allein, denn die ältere Ost-
mark blieb in askauischen Hünden und ging später zum mitt-
leren Herzogthum Sachsen über. Zu größerer und dauernderer
Macht nämlich, als sie den Groitzschern beschieden war, hatte sich
unterdessen zum Theil in der alten Ostmark, zum Theil in
der Nordmark ein neues, für die Geschichte Sachsens hochwich-
tiges Geschlecht, das der Askanier, emporgeschwungen. Wahr-
scheinlich war es die Heirath des ältesten bekannten Askaniers
(Adalbert?) mit einer Tochter des mächtigen Markgrafen Hodo,
was im Anfang des 11. Jahrhunderts die künftige Größe dieses
Geschlechtes begründete, aus dem eine Reihe Herzöge und
Kurfürsten von Sachsen hervorgegangen sind. Beider Sohn
Esiko erwarb zu den väterlichen und mütterlichen Alloden auch
einen bedentenden Theil der bisher von den Ahnen seiner Mutter
verwalteten Grafschaften im Schwabengan, dem Nordthüringer-
gau und dem Ganu Serimunt, also vom Harz bis über die
Mulde hinaus und gegen die mittlere Elbe hin. Dort lagen
auch die alten Stammburgen und Besitzungen Anhalt, Grö-
ningen, Aschersleben, Ballenstädt, Bernburg, und in der That
entspricht der Umfang der späteren Grafschaft Aschersleben der alten
nordthüringischen Markgrafschaft oder der Ostmark im engeren
Sinne. Csikos Sohn, Albrecht, hatte von seiner Gemahlin
Adelheid, Ottos von Orlamünde, des Markgrafen von Meißen
Tochter, zwei Söhne, Siegfried und Otto, und da Adelheid