Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Landgraf Ludwig II. von Thüringen. 179. 
orich selbst den Frieden her, zu. Frankfurt, Bamberg; Würze- 
burg wo damals Bischof Herold den Titel eines Herzogs von 
Franken und herzogliche Gewalt für seinen Sprengel erhielt. 
Als im Jahre 1160 die Mainzer ihren Erzbischof Arnold. 1160 
todtgeschlagen hatten, wurden sie auf der Fürstenversammlung. 
zu Erfurt in den Bann gethan und ihnen gegen den von den 
Bürgern gewählten. Rudolf von Zähringen des Kaisers Vetter 
Propst. Christian von Merseburg (ob. aus dem buchischen oder 
beichlinger Grafenhause?) gegeben (1163), der aber damals 
noch dem Konrad von Wittelsbach weichen mußte. Als sich 
dieser aber auf Alexanders III. Seite neigte, wurde er. vom 
Kaiser, abgesetzt, die eben aufgebaute Mauer Erfurts durch den 
Landgrafen niedergerissen und mancher andere mainzische Ort 
in Thüringen zersthrt. Jetzt gelangte Christian, bereits k#iser- 
licher. Kanzler, ein Mann von ebensogroßer,Gelohrsamkzit 
als tapferer Faust (er sprach mehre todte und lebende, Sprachen 
und erschlug in mancher Schlacht sein Dutzend Feinde. mit dem 
Streitkolben) abermals zum mainzer Stuhl. 5% 
1 Daß Landgraf Ludwig sich unter den Fürsten befand, welche 
auf dem Reichstage zu Würzburg 1165 Papst Aloxander III. 
abschworen und Paschalis auerkannten; daß er aus Freundschaft 
für Christian dessen Zehent und Zins in Thüringen wieder gang- 
bar machte, 1170 durch Tausch mit. Fulda# das volle Eigen- 
thum von Kreuzburg erhielt; daß Ludwig, sein ältester Sohn, 
zu Erfurt 1170 vom. Kaiser zum Ritter geschlagen „wurde, 
während ein anderer, Friedrich, Propst zu' St. Stephan zu 
Mainz, dem Vater. cine Stiftsslelle in der Brüderschaft verlieh 
(die hohe Geistlichkeit zum Freund zu haben, war auch eine 
Macht); daß er zwei seiner Söhne mit: noch vorhandenem 
Empfehlungsbrief zu Ludwig VII. nach Frankriich schickte, um 
ilt Paris alle“ Wissenschaft zu lernen,“ in Tagen, wo man am 
thüringer Hofe darauf größern Werth als- auderswo zu legen 
aufing, ist alles von den thüringischen Chronisten, für nicht so 
wichtig geachtet worden, als das, was über seim Verhalten im 
Innern des Landes die Sage zu berichten wußte, aus welcher 
überall die Erinn#erung an das kräftige Schalten des Ordnung 
schaffenden, den Frieden aufrecht haltenden und die Vasallen 
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1163 
1165 
1170
	        
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