Fehden gegen Henneberg und Mainz. 295
Im Jahre 1346 wurde auch die Ehe zwischen dem jungen
Friedrich (III. oder dem Strengen) vollzogen. Aber über die
Auslieferung der Mitgift entstanden Irrungen, die bald zu einem
förmlichen Kriege wurden, zumal da die neu vermählte junge
Landgräfin dem Vater wieder zurückgesendet wurde. Beim
hennebergischen Schlosse Scharfenberg wurde der Landgraf ge-
schlagen und fast gefangen. Dies machte den Thüringer etwas
nachgicbiger, so daß man wiederum sich versöhnte, 1346. Der
junge Landgraf erhielt endlich 1353 nach seiner Schwiegermutter
Intta Tode und nach einer trotz mancher wenig edeln Maß-
regel nicht zu vermeidenden Theilung mit seinen Schwägern,
Graf Eberhard von Würtemberg und Burggraf Albrecht von
Nüruberg, die Schlösser und Städte Koburg, Neustadt, Sonne-
berg, Neuhaus, Schalkau, Strant (schon einmal in Heinrich des
Erlauchten Ingendgeschichte genannt) und Nodach. So faßte
das wettinische Haus im eigentlichen Franken Fuß. Die
an Nürnbergs Burggrafen vermählte Hennebergerin war früher
dem andern Sohn des Landgrafen, Balthasar, bestimmt gewesen
(1343), aber die Sache hatte sich wieder zerschlagen ). Die
schleusingische Linie, welche die alte Grafschaft Henneberg besaß,
stand damals unter Johann I.
Die Aussöhnung des Landgrafen mit dem Henneberger war
das Werk der alten frommen Frau von Gotha, Elisabeth von
Arnshaugk, welche noch immer bis zu ihrem Tode. 20. August
1359 zu Gotha ihren kleinen Hofstaat, einen Vogt, Hofmeister,
Geheimschreiber, Kapellau und Ministerialen hatte.
Als ihm im Jahre 13/46 einer der drei Herren von Salza
seinen dritten Theil an Langensalza verkaufte, wollte der Erz-
bischof von Mainz, der von den anderen Brüdern schon die
zwei Drittel an sich gebracht hatte, den thüringischen Mitbesitz
nicht dulden und ließ es auf eine Belagerung der Stadt durch
Friedrich ankommen. Der Landgraf, von den Manern herab
schwer beschimpft, schleuderte selbst den ersten Feuerpfeil hinein
und so kamen über 1000 Menschen in den Flammen um. Da
die Mainzer die Bürger nicht aus den Thoren ließen, stürzten
1) Joh. Ad. Schultes, Diplom. Gesch. des gräfl. Hauses Henne-
berg (Hildburgh. 1788, 2 Bände, 4% 1, 149 — 162.