Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

20 Sorben. 
erfüllten Aber. allerdings# sahen die Deutschen' schon frühzeitig 
mit# einem i#gewissen Selbstgefühl, mit „dem Bewußtsein der 
Überlegenheit, wie eine höhere Kultur roheren Völkern gegen- 
überr sie verleiht, auf die Slaven, die barbarae nationes herab, 
und wenn schon Bonifacius sie als foedissimum et deterrimum 
#ominum genus bezeichnet, so liegt! darin wohl ein Beweis, 
daß nicht erst dietpolitische Unterdrückung durch die Deutschen 
sie in Rohheit und knechtischen Schmutz gebracht hat, sondern 
die Anlage dazu aus früher Vorzeit herstammt. 
I Einhard 'unterscheidet rechts von der Elbe zwel llavische 
Hauptnationen, die Abodriten und südlich von ihnen die Wilzen 
soder,. Welataben? Aletzterer Name verschwindet seit dem. 10. 
[Jahrhundert) es erscheinen dafür die Luitizer und, ihnen gegen 
Süden bonachbart, die Lusitzer (von luza Sumpf“), von denen 
sich wieder die Milciener in der Oberlausitztabsonderten 1)., Die 
Stämme, welchen sich zwischen Elbe, und Saale, niederließen, 
werden Sorben genannt; richtiger vielleicht sollte man sie 
Serben neunen) entweder von gepb „Sichel!“, worauf sich das 
dunkle' Winidi bifulci# des Fredegar beziehen könnteoder von 
rb. „Volk“, wie Schaffarik will. u. Im weiteren Sinne be- 
griff man unter ihnen auch die Lausitzer, Milciener u. al, und 
Schaffarik glaubt sogar, daß Sorben gleichbedeutend mit allen 
damals in Deutschland wohnenden Slaven gebraucht worden 
sei ).074 Die Deutschen bildeten auch die Zusammensetzung Sorben- 
wenden Dem'###o#“ ihnen besetzten Lande gaben die Sorben 
den Namen, Srbsko 8) und spalteien sich ebenfalls wieder in 
mehrere- Zweige (/3. B. die Dalemincierl#die Siusler., „Vor- 
zugsweise in fruchtbaren Niederungenund 'geschützten Flußthälern, 
wo feindlicher Überfall unnicht zu fürchten.), zimmerten sie sich 
ihre Holzhütten: — denn Steinbau mit Kalkmörtel war, wenn 
nichtv unbekannt) doch selten — auf das rauhere Waldgebirge 
stiegen sie# nicht hinduf), daher dieses noch jetzt nur deutsche 
Ortsnamen aufweist. Aber feste Wohnsitze" hätten sie schon, in 
1) L. Giesebrecht, Wendische Geschichten I, 9 f.“ 157% 
*“2). An eine Verwandtschaft Unserer Sorben mit den Serben sildlich der 
Donau ist nicht zu denken. Schaffarik, S. 21 u. 192. il 
353), Bei iCosmas heißt' die Mark Meißen Zrbia-=
	        
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