Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Die Religion-der Sorben. A# 
frühester. Zeit; aus vielen derselben sind später Städte geworden, 
sie selbst hatten deren. noch, keine, selbst, Burgenbauten sie 
wohl: erst in der Zeit des Kampfes, mitiden Deutschen. Fried- 
liebend trieben sie Jagd, Fischfang, Bienen= und Viehzucht und 
Ackerbau, wennschon der hölzerne Hakenpflug mnuri die Ober- 
fläche,des Bodens ritzte; ihr Sinn für Geselligkeit, ihre Munter- 
keit und Gastfreiheit, waren Eigenschaften, die sien#in noch jetzt 
erkennbarer Weise, auf ihre Rdeutschen. Unterdrücker, vererbt 
haben. . nrieien N——n 
Ihrer Religion, deren. urverwandeschaft, mit der dex alten 
Germanen ssich nicht verkennen läßt, lag der Gegensatz zwischen 
nützlichen und sschädlichen, Naturkräften zu Grunde, aus welchem 
sich ein Dualismus schwarzer und weißer Götter, einer lichten 
Welti uf der Erde, und einem unterirdischen Reiche der Finster- 
niß ausbildete. Thietmar von- Merseburg spricht ihnen. den 
Glauben an Unsterblichkeit, der Seele, ab; sobgld der Leib ver- 
byannt ober begraben ist, „erlischt die bis dahin umherflatternde; 
doch gaben sie, ihren Todten Geräthe mit in's Grab., nahmen 
böse; Geister, in Menge an und stellten selost gegenjn die 
Gelster, der, Verstorhenen Beschwörungen an. .Natur- Waffen- 
und Bilderanbetung bestanden bei ihnen nebeneinander. Sla- 
vische Götternamen finden sich, bei, gleichzeitigen Zeugen nur 
vierzehn. Czorneboh und Bieleboh heißen noch jetzt zwei Berge 
der Oberlausitzz und von Ciza, der. Göttin, der Säugenden, soll 
Zeiziden Namen führen. Ziwa, die Lebensgöttin, mag ühr 
Orakel auf, dem Frageberg (Prascheza) sbei Budissin gehabt 
haben, und Juterbog, der Gott der Morgenröthe, dem Orts- 
namen Jüterbok zu Grunde liegen. Außer diesen sind hervor; 
zuheben: Gerovit, der Frühlingssieger; Porevit, der Wald- 
gott, mit fünf Köpfen; Prowe, der Gott der Gerechtigkeit; 
Radigast, der Gott des Krieges; zu dessen Haupttempel # in 
Rhetra auch Sorben wallfahrteten; der vierköpfige Swatovit 
(Sonne, Gott des Lichts), dem wenigstens einmal im Jahre ein 
Chrsst zum Opfer geschlachtet wurde# der dreiköpfige Triglaf, der 
von den Soiben (ob in Tempeln oder in Hainen, deren viele 
Namensspuren noch vorhanden) verehrt wurde. Neben ihren 
Gottheiten verehrten sie auch Steine, Quellen, Bäume, Waffen 
 
	        
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