Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

842 Inneres 1824 — 1423. 
Valentinus, der Arzt, Naturforscher und Goldmacher, aus. 
Das juristische Mariencollegium kam 1448 dazu. 
Die Einkünfte der Stadt beliefen sich auf 9759 Pfund 
Silber. Sie kaufte dem Erzbischof das Münzrecht ab und 
trachtete allmählich nach dem Range einer unmittelbaren Reichs- 
stadt;, sie: verbündete sich mit den. Fürsten von Braunschweig. 
Ihr Wohlstand war zum großen Theile Folge. eines bedeuten- 
den Handels, für welchen sie sich 1400 ein neues Kauf= und 
Lager-Haus erbauete. Sie war Stapelplatz des ganzen thü- 
ringischen Handels, und hatte seit 1331 eine Messe; der durch 
den großen Reichthum erzeugten Uppigkeit steuerten Luxusgesetze 
und Kleiderordnungen so wenig, daß ein erfurter Prediger 
klagte: „Gott plaget andere Leute mit Theuerung, uns strafet 
er mit Fülle!“ 
Für das seit 1237 sehr vergrößerte Leipzig wird. gleich 
der Anfang dieses Zeitabschnittes dadurch wichtig, daß da- 
selbst die wendische Sprache durch einen Befehl Frledrichs des 
Ernsten förmlich abgeschafft wurde. Die Straßen hatten schon 
früher deutsche Namen, und der Name Lipzk geht allmählich in 
Leipzig über. Der Schöppenstuhl von Leipzig wurde immer 
mehr berühmt, so daß selbst König Johann von Böhmen die 
Stadt Pirna an deuselben wies. Dasselbe thaten später auch 
Böhmen, Polen und Preußen, und bis 1574 sprach er im 
Namen des Naths. Sein erstes Siegel stellte Christum auf 
der Weltkugel vor. Alle markgräflichen Gerichte überließ Frie- 
drich 1423 der Stadt widerruflich. Das Thomaskloster wurde 
sehr bereichert mit Dörfern und Altären und verordnet, daß 
die Sonnabendsmesse mit- 8 Schülern gesungen und gewisse 
Festtage „mit Gelüchte, Gelüte mit Orgelgesange erbarlich be- 
gangen werden sollen“. Mit dem Thomaskloster war eine 
Schule verbunden. Im Jahre 1395 gab Bonifaz IX. die 
Erlaubniß, die erste Stadtschule (Nicolaischule) anzulegen, und 
dem Nathe, Lehrer der. Grammatik und der freien Künste ohne 
Concurrenz des Propstes von St. Thomas einzusetzen; doch 
scheint sie erst weit später wirklich ins Leben getreten zu sein, 
da ihrer vor dem Jahre 1510 nirgends Erwähnung geschieht. 
Leipzigs Handel, den es damals noch mit Merseburg, Halle
	        
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