unter dem Hause Aslanien. 863
von Mainz und Pfalz nichts aus und ging mit Friedrich von
Frankfurt heim; unterwegs ward er trotz des zahlreichen Ge-
folges unweit Fritzlar von mehr als 200 Rittern und Knechten
angegriffen, an deren Spitze sich der junge Graf Heinrich von
Waldeck, Oberamtmann des mainzer Erzbischofs in Hessen,
befand, und mußte sich, während sein Schwager Friedrich nach
verzweifelter Gegenwehr erstochen wurde (5. Juni 1400), mit
vielen Anderen gefangen auf Schloß Waldeck abführen lassen
und mit schwerem Gelde seine Freiheit erkanfen, nachdem er
versprochen, sich nicht zu rächen. An Ruprechts Wahl nahm
Rudolf keinen Antheil, desto thätigeren an der Jobsts und
Sigismunds, welcher letztere ihn dafür mit seinen Ländern und
auch mit Lüneburg belehnte. Aber weder diese Ansprüche noch
ein bedingter Erbvertrag sind jemals in Erfüllung gegangen.
Den Reichsschwertträgerstreit mit Brabant entschied Sigismund
zu Gunsten Sachsens und gab auch Rudolf das Privilegium,
goldene Münzen prägen zu dürfen.
Anna, Balthasars von Thüringen Tochter, seine erste Ge-
mahlin, hatte ihn ohne Erben gelassen, die zweite, Barbara
von Liegnitz, ihm zwei Söhne geboren, welche (14006) von einem
einstürzenden Thurm zu Lochau (nach Anderen zu Schweinitz)
nebst sechs Pagen und dem Hofmeister erschlagen wurden. Es
schien, als wolle mit diesem Hause die Natur schnell zum Ende
eilen. Rudolf selbst blieb 1419 gegen die Hussiten.
So war vom ganzen askanisch-sächsischen Kurfürstenstamm
nur noch sein Bruder Albrecht III. (1419—1422) übrig. Man
darf ihn den Armen nennen, da seine Kassen durch seines Vor-
gängers Aufwand, der auch auf dem Koncil zu Kostnitz mit
großer Pracht erschienen war, so erschüpft gewesen, daß er seinen
Hofstaat aufs äußerste beschränkte, gewöhnlich nur vier Diener
hatte, die vier burggräflichen Amter an Magdeburg verpfändete
und nichts gegen die Hussiten unternahm. Außer mehren
Erbvereinen zu wechselseitiger Vertheidigung in jenen fehdevollen
Zeiten hatte er auch Händel mit seiner Stadt Wittenberg
über Privilegien und Zölle, wo Kurfürst Friedrich von Brau-
denburg den Schiedsspruch that. Bald nach seiner Rückkehr
vom Reichstage zu Nürnberg (1422) übernachtete er auf der
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