Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

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993 
bis 
1034 
50 Ostmark. Mark Merseburg. 
Elbe' wonsdem Schwabengau und dem südsstlichen Nordthüringer- 
galt aus die anhaltischen Länder; wo der nachfolgenden Grafen 
Erbgüter lagen, auch Theile des wittenberger Kreises und 
die Striche bis in die Nähe von Leipzig und Belgern umfassend, 
lag die zweite der sächsischen Marken, von welcher aus auch 
die Niederlqusitz und jenseits der Oder Polen in Abhängigkeit 
gehalten werden fallen, später die Ostmark oder Mark 
Laus itz genannt; sie wurde vorläufig zwischen zwei Mark- 
ktafen getheilt: Thietmar, der Sohn des Markgrafen Christian 
und der Hidda, Geros Schwester, erhielt den westlichen; Hodo, 
als Markgraf der Lusitzer, den östlichen Theil, nach Thietmars 
Tode 978 das Game. Auf Hodo folgt 993 Gero — 1015, 
Thietmar II. — 1029 (Hodo II. — um 1034); Dedo. * 
andere Wettiner. 
Das Dasein dieser beiden Marken ist keinem Zweifel unter- 
Uüötfen. Desto dunkler ist die Vertheilung des uns zunächst 
angehenden. sibelichern, Stückes der sorbischen Grenzprovinz, weil 
es so sehr an echten Schenkungsurkunden aus jener Zeit ge- 
bricht und diese ganze politische Einthellung nur eine vorüber- 
gehenbe gewesen ist, sodaß die spätern Chronisten selbst nicht 
mehr nachkommen konnten. Daß der ganze Länderstrich südlich 
von der Ostmark nach Böhmen und von der thüringlschen Saale 
bis nach Schlesien u derselben Zeit oder wenig später seine 
bestimmte: politische Gestalt erhielt, geht aus der Anlegung von 
drei Bisthümern und aus der urkundlichen Anführung der drei 
Markgrafen Günther, Wigger und Wiebert hervor, welche 
für. die Ausstattung der Stifter mit sorgen sollten 1). Jeder 
bon diesen fünf oder sechs Markgrafen erhielt wie den Titel 
so üch imterhalb seines Amtsbezirkes die Rechte und die Reichs- 
lehen, wie sie bisher Gero besessen. Die Sitze der drei letzten 
4. waren gugleich die der drei neuen Bischife. Von Anfang her- 
e#n T wenigsten bedeutend scheint die merseburger Mark 
unter „Wiebert, „wahrscheinlich einem Verwardten des spätern 
r5r ostinals abgedruckte Urkunde in Loner * Antiq. Halberst., 
p. 656.,L, Aug. Schultes, Directorium diplom. (Altenb. 1821, 40) 
I, 89 u. Cod. dipl. Sar. II, 1. No. 7. Ubrigens kommt um 950 ein 
Wychard und 974 ein Wigger als Graf im Eichsfeld vor.
	        
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