Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

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916 
967 
52 Cribisthan Magzdebur. 
ülrimirigen Haß, welcher die Slavln# bon den Dautchen schied, 
war weit mehr religiöser und kirchlicher als! nationaler und 
politischer Natur. Wo nur immer die Slaven sich mit den 
Deutschen unter dem Zeichen des Krenzes zusammenfanden, da 
erfolgte die Verschmelzung zu einer Nation, die Einfügung 
der Widerstrebenden in den Organismus des Reichs merkwürdig 
leicht und schnell. Schon war unter Geros kräftigem Schutze 
der Keim des Christenthums in der Nordmark gelegt worden; 
aber sicherlich erkanmte Otto sehr wohl, daß für dessen Gedeihen 
duf diesem heidnischen Boden eine wohl organisirte Pflege durch 
geordnete kirchliche Gewalten nöthiger als anderwärts sei; das 
Erzbisthum Mainz lag diesen Grenzen viel zu fern. Da, als 
der König im Jahre 946 den Leib seiner geliebten Editha in 
dem Moritzkloster zu Magdeburg, das 9 Jahre vorher auf 
ihren Antrieb errichtet“ und reich ausgestattet worden war, be- 
graben hatte, erwachte in ihm der Wunsch, diese ihm theure 
Stätte zum Mittelpunkte der Bekehrung unter den Slaven zu 
machen“ Als er aber nach dem auf dem Lechfelde erfochtenen 
Ungarnsiege mit der Absicht hervortrat, in Magdeburg ein Erz- 
bisthum und auf dem merseburger Lorenzkloster ein Bisthum zu 
errichten, stieß er bei dem Erzbischof Wilhelm von Mainz, seinem 
elgenen Sohne, noch mehr aber bei dem Bischof Bernhard von 
Halberstadt, in dessen Sprengel Magdeburg lag, auf so hart- 
näckigen Widerstand, daß er vorläufig davon abstand, sich be- 
nnügend, durch weitere Vergabungen an das Moritzkloster dessen 
künftige Erhebung im Stillen vorzubereiten. Erst wenige Tage 
nach seiner Kaiserkrönung geschah der entscheidende Schritt. 
Am 12. Febr. 962 erhob Pabst Johann XII. Magdeburg zum 
Erzbisthum, Merseburg zum Bisthum, indem er zugleich dem 
Kaiser und seinen Nachfolgern die Erlaubniß ertheilte, nach 
eigenem Ermessen je nach den Umständen an geeigneten Orten 
unker den Slaven noch weitere Bisthümer zu errichten. Fünf 
Jahre später (967) bestätigte auf des Kaisers Empfehlung die 
Synode zu Navenna Magdeburgs Erhebung zum Erzbisthum 
für die Slavenländer## ordnete ihm die Sprengel von Havel- 
berg#und Briinbenburg unter und bezeichnete Merseburg, Zeiz 
und Meißen als Sitze der demnächst zu errichtenden Bis-
	        
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