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52 Cribisthan Magzdebur.
ülrimirigen Haß, welcher die Slavln# bon den Dautchen schied,
war weit mehr religiöser und kirchlicher als! nationaler und
politischer Natur. Wo nur immer die Slaven sich mit den
Deutschen unter dem Zeichen des Krenzes zusammenfanden, da
erfolgte die Verschmelzung zu einer Nation, die Einfügung
der Widerstrebenden in den Organismus des Reichs merkwürdig
leicht und schnell. Schon war unter Geros kräftigem Schutze
der Keim des Christenthums in der Nordmark gelegt worden;
aber sicherlich erkanmte Otto sehr wohl, daß für dessen Gedeihen
duf diesem heidnischen Boden eine wohl organisirte Pflege durch
geordnete kirchliche Gewalten nöthiger als anderwärts sei; das
Erzbisthum Mainz lag diesen Grenzen viel zu fern. Da, als
der König im Jahre 946 den Leib seiner geliebten Editha in
dem Moritzkloster zu Magdeburg, das 9 Jahre vorher auf
ihren Antrieb errichtet“ und reich ausgestattet worden war, be-
graben hatte, erwachte in ihm der Wunsch, diese ihm theure
Stätte zum Mittelpunkte der Bekehrung unter den Slaven zu
machen“ Als er aber nach dem auf dem Lechfelde erfochtenen
Ungarnsiege mit der Absicht hervortrat, in Magdeburg ein Erz-
bisthum und auf dem merseburger Lorenzkloster ein Bisthum zu
errichten, stieß er bei dem Erzbischof Wilhelm von Mainz, seinem
elgenen Sohne, noch mehr aber bei dem Bischof Bernhard von
Halberstadt, in dessen Sprengel Magdeburg lag, auf so hart-
näckigen Widerstand, daß er vorläufig davon abstand, sich be-
nnügend, durch weitere Vergabungen an das Moritzkloster dessen
künftige Erhebung im Stillen vorzubereiten. Erst wenige Tage
nach seiner Kaiserkrönung geschah der entscheidende Schritt.
Am 12. Febr. 962 erhob Pabst Johann XII. Magdeburg zum
Erzbisthum, Merseburg zum Bisthum, indem er zugleich dem
Kaiser und seinen Nachfolgern die Erlaubniß ertheilte, nach
eigenem Ermessen je nach den Umständen an geeigneten Orten
unker den Slaven noch weitere Bisthümer zu errichten. Fünf
Jahre später (967) bestätigte auf des Kaisers Empfehlung die
Synode zu Navenna Magdeburgs Erhebung zum Erzbisthum
für die Slavenländer## ordnete ihm die Sprengel von Havel-
berg#und Briinbenburg unter und bezeichnete Merseburg, Zeiz
und Meißen als Sitze der demnächst zu errichtenden Bis-