56 Berschwinden'der Mark Merseburg und Zeiz.
# 1 Noch! Schlimmeres war über die nordthüringische Mark-
980
ullt: #r
981
grafschaft und das Bisthum Merseburg gekommen: denn die
erstere verschwindet seit 974 ganz, das letztere seit 981 wenigstens
für geraume Zeit. Wann der erste Markgraf Wiebert ge-
storben; ist unbekannt; nachher wird keines mehr gedacht, viel-
mehr befindet sich seit 974 Markgraf Günther von Meißen
im Besitz'des Gaues Chutici, und 983 sein Nachfolger Riddag
in dem des Gaues Scuntira 1). Auch in Zeiz erscheint nach
Wieberts Tode kein Markgraf mehr gesessen zu haben; ein
Zeichen, daß diese Marken in Folge der fortschreitenden Er-
oberung rasch überflüssiig geworden waren. Die Grafschaft
im Hosgau, erscheint bis 980 in dem Besitze. eines Grafen
Siegfried, nach diesem eines Grafen Burchard, des Ersten, der
in diesen Gegenden den Titel eines comes palatinus führt,
Daneben, jommen sber, noch Bio und Esiko. als besondere. Grafen
Von. Merseburg vor, von wo aus des, Ersteren Grafschaft sich bis
ur. Murde 0 die de Lebteren, über das Mausfeldische erstreckt
zu haben scheint ?). 4
af- Am 20. Junius ü581 war. Bischof Walbert von Mogde,
bung. gestorben, und an seine Stelle kam durch Kaiser Ottos Ul,
Eunst Gisiler, Hischof, von Merseburg und Nachfolger des
daß eg aber !4# gehört, ergiebt sich aus Thietmars eigenen Worten:
„Hugone primo tunc episcopo“; denn dieser starb nach dem fulbaer
Mitrolog 979; 981 war schon Friedrich Bischof von Zeiz. Thiet-
mar III, 9. *7:
#:1) Von diesen Gauen s gewiß, cf. Schultes, Directe dipl. D
Urk., Nr. 94 u. 121, und von diesen mag v. Leutsch (Gero, S. 128) auf
die übrigen. dieser sogenannten Markgrafschaft schließen) denn für die
einzelnen derselben findet sich kein Beweis. Der schlagendere Beweis läge
nach melner Meinung im Erfolge selbst, denn wirklich kommt Markgraf
Ridbag von Melßein und noch mehr sein Nachfolger Ekkihard I., Günthers
von Zeiz. Sohn, iniudem Besitz. der ehemaligen merseburger Mark vor.
Wären# nicht jene drei Mankgrafen und drei Bisthümer; ausdrücklich ge-
nannt, man könnte die Existenz einer merseburger Marf fast ganz be-
zweifeln. i6ls Chronisten schweigen wenigstens von einer solchen ganz.
Bestand sle aber wirklich jene kurze Zelt, so verlor sle durch die vorliegende
neue östliche Mark Thietmars und die meißnische erst ihr politisches Ge-
wicht und dann ihr Dasein selbst. — Vergl. Gens lers Wittekind,
S. 103 ff. Über dle Grafenreihe zu Merseburg.
#zu. 2) Knochenhauer a. a. O., S. 88 f.