Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Fersplitterung des Bisthums Merseburg. 57. 
970 verschledenen Boso, auf zlemlich urtredliche Weise.##Gisiler oro 
befand sich eben mit Otto II. in Rom und wirkte außer dem 
Pallium am 10.F September 982 eine päpstliche Bulle-jaus, 81 
durch welche das Stift von Merseburg, welches er als Erz- 
bischof von Magdeburg nicht beibehalten konnte und doch alich 
nicht ganz missen wollte, aufgehoben und Alles] was westlich 
von der Saale lag, dem Stifte Halberstadt, was zwischet 
Saale und Mulde, dem Bisthum Zeiz, was zwischen dieser 
und der Elbe, dem Bisthum Meißen zugetheilt wurde i In 
Merseburg selbst blieb nur eine Abtei des heiligen Laurentius. 
Die Hauptsache war, daß Gisiler sich selbst neun Städte (5); 
Scutizi (Schkeuditz), Cotug (Gautsch?), Wurzen, Püchen, Eilen- 
burg, Düben, Pouch, Löbnitz, Gezeriska (Gerichshain soder 
Göriz), vorbehielt!“ Ein großer Theil der' das Stift betreffen- 
den Urkunden wurde verbrarini oder verfälscht,damit jaifkeine 
früheren Schenkungs= und Besitz-Titel Einspruch #thun. köntiten 
Die Zertrümmerung des Bisthums fand aber balbd. -allge= 
meine Mißbilligung, der Ruf nach Sühne des Geschehenen er- 
hob sich immer lauter. Allein erst nach Gisilers Tode (1004) i100 
wurde, das Bisthum wieder hergestellt; doch sehr verlürzt; ih- 
dem Meißen seinen Theil davon fast hanz behielt ud uur 
Vischof Hildeward von Zeiz sich entschließen mußte, fast alles 
seinem Stifte Zugewandte wieder zurückzugeben 1) 17 
#d Estist schwer glaublich, daß Gisiler die, Ausführung seines, 
ehrgeizigen Plaues gelungen wäre, wenn er dabei #nicht jauf 
die Zustiinmung der Markgrafen an der Sorbengrenzeshätte 
rechnenkömnen. Gerade diesen mochte der kriegstüchtige Mann 
auf dem erzbischöflichen Stuhle nicht unwillkommen sein. Aber 
Thietmar; der Bischof von Merseburg und Geschichtsschreiber) 
sieht in dem, was jetzt über die Marken hereinbrach, nur eine 
Strafe Gottes für den an dem heiligen Laurentius verübten 
Frevel. Auf die Nachricht der Niederlage Kaiser Ottos II. 
gegen dier Bieantiner in Calabrien , wo#“ ach der seiner Marl, 
? „„m 11 111 * 1;. 
(11/ 
1) rhietmar LI, z 9. Die Relltution ebend. IV, 9. 28; 
7, 24—20; VI, 1. 12. 20 5l. 40. 42. 47) VII, 16. 37. 48: VIII, 8. 
10. — Über die Wlederherstellung des Bisthums s. Hirsch, Jahrk. 
d. deutschen Reichs unter Heinrich II., S. 274 ff. 4%
	        
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