Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

1010 
1015 
1029 
1032 
1032—46 
737 Sdleslao; Emihard I## 
würden, katit auch intierer Kampf zwischett Gutizelitl von Meißeii- 
und Hermann, Ekkihards Sohn, der neue Verheerungen nach 
sich zog, bis endlich Gunzelin 1010 auf einem' Fürstentag zu- 
Merseburg- abgesetzt; die Mark Meißen nüch einer: kurzemn 
Zwischenverwaltung- eines Grafen Frledrich: (von- Eilenburg] 
dem Grafen Hermann zugesprochen ward. Das Milcienerlandt 
welches vom- Einigen schon eine Mark Milzavialgenannt wirdi#l), 
blieb seit- der Eröberung dieser Stadt beiPolen. An Friedens- 
schlüssen fehlt es nicht, so 1005, 1011, wo Boleslav zut 
Merseburg vom Kaiser'mit dem Milelenerland feierlich, belähnt. 
wurde Aber das Gefühl seiner Macht wär in ihm zu leben- 
dig; als daß er solche Abhängigkeit auf die Länge ertragem 
hätte, und Heinrich II., der: Kaiser,, verstand es ebensowenig 
ihn mit dem Schwerten zu bezwingen wie dürch Festigkeit und 
Güte zum Freunde zu gewimen. Im Jahre 1015 wurde die- 
Stadt Meißen von den Polen abgebramt und die Bürg selbst 
kaum dadurch gesichert, daß die Welber- statt des mangeluden 
Wassers mit Methe löschten und daß der treue Elbsttom sein 
Meißen durch plötzliches Anschwellen von den Polen befreite. 
Nach einem letzten, ebenfalls unglücklichen Zuge, im Jahre 1117, 
auf welchem der Kaiser das deutsche Heer bis Glogau führte, 
folgte 1118 ein unrühmlicher Friede zu Budissin, denn Boles- 
lav# behielt das Eroberte: und somit auch das Milcienerland. 
Iml Jahre 1029 beginnt Mizislav, des vorigen Polenherzogs 
Sohn, dasselbe Spiel in der Ostmark mit Mord und Brand, 
mito Raub und Wegführung. Aber König Konrad 'II., der 
wackere Salier, drang ihm nhch drei Feldzügen, wobei auch 
Ulrich von Böhmen nicht müßig blieb, 9000 fortgeführte Un- 
FFlücklichen und die Niederlausitz, wahrscheinlich auch Budissin 
unde das Milcienerland, die dadurch wieder zur Mark Meißen 
kamen, ab. 
Auf demim-Jahre 1032 gestorbenen Markgrafen Hermann 
folgte sein Bruder Ekkihard II. (1032— 1046), unter wel- 
1) Bei Adalboldi vit. Henrici Sancti, Pertz, SS. IV, 689. 
übrigens ist Thietmar, der Zeitgenosse und Augenzenge, Hauptquelle, 
mehr Memoiren= als Geschichtsschreiber, unendlich weitschweisig und confus 
und doch unschätzbar-
	        
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